Hallo Gernot !
Hallo Holger,
Das fuer mich der groesste Zynismus den sich die katholische Kirche derzeit leistet :
Einerseits riskiert sie die Ausbreitung von AIDS indem sie Kondome verteufelt. Leben, das noch evtl. entstehen koennte wird also geschutzt. Leben, das bereits entsanden ist, wird aber nur bis zur Geschelchtsreife geschuetzt ?
Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere katholische Priester sich an dem ein oder anderen Messdiener sogar auch vor dessen Geschlechtsreife und noch dazu ohne Kondom vergeht.
Soll vorgekommen sein. Die ganze roemisch-katholische (rk) Einstellung zur Sexualitaet ist mir ein Raetsel.
Mir ist eine Geschichte zu Ohren gekommen, die ich ziemlich symptomatisch fuer die Sackgasse halte in die sich diese Kirche hineinmanoevriert hat.
Es gibt rk kirchliche Jugendgruppen die von ihren Mitgliedern ein Zoelbat auf Zeit verlangen - dies wird mittels eines Geluebdes bekraeftigt.
Bei einer solchen Veranstaltung lernten sich ein junger Mann und eine junge Frau kennen und wollten gleich nach Ablauf der Zeit ihres Geluebdes heiraten. Kirchlich, versteht sich.
Der Priester dem die beiden anvertraut waren, massregelte beide und wollte die Trauung nicht vornehmen, da sie seiner Meinung nach gegen ihr Geluebde verstossen haetten.
???
Das Zoelibat habe ich uebrigens nie verstanden.
Wo hat Christus das je gefordert ?
Wer kann isch sicher sein, dass Simon aka Petrus nicht verheiratet war ? Er war ein erwachsener juedischer Mann, der sein Auskommen hatte und im heiratsfaehigen Alter war.
Un dwas ist mit Christus selbst ? Der Bibel zufolge hat er nur ein paar Jahre gepredigt - es war damals alles andere als ueblich mit 30 noch nicht unverheiratet zu sein.
Au sder Tatsache dass Frauen in den Berichten kaum vorkommen auf ein Zoelibat zu schliessen ist doch voellig absurd.
Die gleiche Bigotterie findet sich im Umgang mit der Todesstrafe : Allgemein polemisiert der Vatikan gerne dagegen, aber in einem konkreten Fall haelt er sich tunlichst zurueck. Naetuerlich haette ein Papstwort die islamische Welt verstimmen koennen. Aber wenn das sein Handeln bestimmt, warum leitet ihn dieser Gedanke dann nicht wenn er sein akademisches Ego gerade pflegt ?
Da muss ich Papst Benedikt aber mal ausnahmsweise Recht geben. Die grundsätzlich ablehnende Haltung der katholischen Kirche zur Todesstrafe ist hinlänglich bekannt.
Wie aus dem schon von Jeena verlinkten Artikel hervorgeht,
Ich hatte auf Jeena's Zitat erwidert.
Auch an Dich die Frage : Hast Du selbst unmittelbar vor der Hinrichtung etwas aus dem Vatikan vernommen ?
In Presse, Fernsehen, Radio, Internet ?
Die Frage ist nicht rhetorisch gemeint; vielmehr hoffe ich dass dies jemand bejahen kann.
Der Vatikan kann sich Gehoer verschaffen wenn der Papst es will, diese Fundstelle ineiner italienischen Tageszeitung wirkt auf mich wie ein diplomatisches Placebo - "Wir tun keinem weh, aber haben's zur Not halt zur Hand".
hat sich der Vatikan hierzu auch im Vorfeld und mit konkretem Bezug auf die bevorstehende Vollstreckung des Todesurteils an Saddam durch einen hochrangigen Vertreter geäußert:
"Die Kirche verlangt, dass das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tode geschützt ist."
Hätte sich Papst Benedikt persönlich geäußert, so hätte das wahrscheinlich erst recht Trotz bei den Verantwortlichen im Irak provoziert,
Das war ihm aber egaö als es seinem Ego diente dies besagte Zitat in der "Vorlesung" herauszukramen.
Was haben wir gelacht, Herr Prof. Ratzinger !
stellen doch die Katholiken im Irak nur eine kleine Minderheit und Moslems die überwältigende Mehrheit dar.
Im Vorfeld von Hinrichtungen in Staaten, die christlich und zu einem Gutteil auch katholisch geprägt sind, hat sich auch der letzte Papst wiederholt persönlich geäußert und ich bin mir sicher, auch Benedikt XVI wird das tun.
Leider hat das Plädoyer des Vatikans gegen die Todesstrafe auch dort nicht sonderlich viel Gewicht. Das ist aber auch nicht verwunderlich, solange er selbst bei der Definition von "menschlichem Leben" keinen qualitativen Unterschied zwischen Menschen und präfetalen menschlichen Zellklumpen zu machen bereit ist und solange er menschliches Leben sogar noch über die Menschenwürde stellt.
Wie setzt dieser Mann Prioritaeten in seiner Amtsfuehrung ?
Das ist seine Sache. Da andere (demokratische) Möglichkeiten offensichtlich fehlen, kann jedes Mitglied darüber nur mit Austritt _aus oder Verbleib _in dem Verein abstimmen. Leider gilt aber auch hier das Gesetz der Trägheit der Masse.
Imo nicht ganz. Wenn er dieses Amt ausuebt muss er sich imo schon gefallen lassen, dass Ansprueche an und Fragen zu seiner Amtsfuehrung gestellt werden.
Gruesse
Holger