Alex: Dateisystem bei 500GB-Platte

Hallo,

heute ist meine 500GB-Platte von Amazon angekommen (die von Trekstor, einige werden wahrscheinlich von dem Angebot gehört haben).

Die Festplatte ist in FAT32 formatiert, dabei dachte ich bisher, dass das nur bei kleineren GB-Zahlen (< 32 GB??) Sinn machen würde. Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich sie in NTFS umformatieren sollte. Was wäre da der konkrete Vorteil gegenüber FAT32? Mir ist von NTFS eigentlich nur bekannt, dass Nicht-Windows-Systeme damit nichts anfangen können...

Ich arbeite eigentlich ausschließlich mit Windows XP, es kann aber durchaus sein, dass die Platte mal an ein Macbook angeschlossen werden soll. Danke für euren Rat.

Gruß
Alex

  1. Moin!

    Die Festplatte ist in FAT32 formatiert, dabei dachte ich bisher, dass das nur bei kleineren GB-Zahlen (< 32 GB??) Sinn machen würde. Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich sie in NTFS umformatieren sollte. Was wäre da der konkrete Vorteil gegenüber FAT32? Mir ist von NTFS eigentlich nur bekannt, dass Nicht-Windows-Systeme damit nichts anfangen können...

    Was so nicht stimmt. Mindestens mal Linux kann mittlerweile mit NTFS einigermaßen gut umgehen. Allerdings sind die Dateisystem-Inkompatibilitäten durchaus ein Quell beständigen Ärgernisses.

    NTFS hat den Vorteil, dass es weniger Verwaltungsoverhead besitzt und deutlich robuster gegenüber Betriebsstörungen ist. Eine "Win-only"-Platte, die mit NTFS-fähigem Windows arbeitet, sollte daher NTFS nutzen, nicht FAT32.

    Ich arbeite eigentlich ausschließlich mit Windows XP, es kann aber durchaus sein, dass die Platte mal an ein Macbook angeschlossen werden soll. Danke für euren Rat.

    Es ist ja nicht verboten, die Platte neu zu partitionieren und einen kompatiblen Teil in FAT zu formatieren, oder?

    - Sven Rautenberg

    --
    "Love your nation - respect the others."
    1. Hallo,

      NTFS hat den Vorteil, dass es weniger Verwaltungsoverhead besitzt ...

      dafür aber einen wesentlich größeren Anteil des Speicherplatzes für seine Verwaltungsstrukturen belegt.

      und deutlich robuster gegenüber Betriebsstörungen ist.

      Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe bereits zwei mal erlebt, dass ein NTFS-Dateisystem nach einem Rechnerabsturz einfach futsch war, mit Bordmitteln nicht mehr zu retten. Unter FAT16/FAT32 beschränken sich die Schäden dagegen (wenn überhaupt welche entstehen) meist auf einzelne Dateien, und das Dateisystem ist mit einem einfachen scandisk-Durchlauf wieder fit.

      So long,
       Martin

      --
      Die meisten Menschen werden früher oder später durch Computer ersetzt.
      Für manche würde aber auch schon ein einfacher Taschenrechner genügen.
      1. Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe bereits zwei mal erlebt, dass ein NTFS-Dateisystem nach einem Rechnerabsturz einfach futsch war, mit Bordmitteln nicht mehr zu retten. Unter FAT16/FAT32 beschränken sich die Schäden dagegen (wenn überhaupt welche entstehen) meist auf einzelne Dateien, und das Dateisystem ist mit einem einfachen scandisk-Durchlauf wieder fit.

        Das kann ich auch für einzelne Dateien bestätigen. Nach dem Absturz des Rechners kam es schon oft vor, daß Dateien auf NTFS-Partitionen mit wenig freiem Speicherplatz, die vorm Absturz geöffnet waren, geschrottet waren. Genau das sollte bei dem sogenannten Journaling filesystem eigentlich nicht passieren.

        1. Hallo Jo,

          Genau das sollte bei dem sogenannten Journaling filesystem eigentlich nicht passieren.

          Das ist ein Irrtum, da die meisten Dateisysteme eben nur Metadaten-Journaling betreiben. Damit ist die Konsistenz des Dateisystems gesichert, die Daten in einer Datei können aber natürlich immer noch beschädigt werden, wenn ein Schreibvorgang unterbrochen wird. Ein Dateisystem kann die Konsistenz der Daten sowieso nie vollständig sicherstellen, da es ja nicht weiß, wann eine Datei in einem Konsistenten zustand ist. Maximal einzelne Schreibbefehle könnten atomar realisiert werden, aber das wird normalerweise nicht gemacht.

          Grüße

          Daniel

          1. Hallo Jo,

            Genau das sollte bei dem sogenannten Journaling filesystem eigentlich nicht passieren.
            Das ist ein Irrtum, da die meisten Dateisysteme eben nur Metadaten-Journaling betreiben. Damit ist die Konsistenz des Dateisystems gesichert, die Daten in einer Datei können aber natürlich immer noch beschädigt werden, wenn ein Schreibvorgang unterbrochen wird. Ein Dateisystem kann die Konsistenz der Daten sowieso nie vollständig sicherstellen, da es ja nicht weiß, wann eine Datei in einem Konsistenten zustand ist. Maximal einzelne Schreibbefehle könnten atomar realisiert werden, aber das wird normalerweise nicht gemacht.

            "Ein Journaling-Dateisystem ist ein Dateisystem, welches alle Änderungen vor dem eigentlichen Schreiben in einem dafür reservierten Speicherbereich, dem Journal, aufzeichnet. Damit ist es zu jedem Zeitpunkt möglich, einen konsistenten Zustand der Daten zu rekonstruieren, auch wenn ein Schreibvorgang an beliebiger Stelle abgebrochen wurde."

            http://de.wikipedia.org/wiki/Journaling-Dateisystem

            Firmiert nicht NTFS mit unter einem sicheren Journaling filesystem auf Datenbasis?

            1. Moin!

              "Ein Journaling-Dateisystem ist ein Dateisystem, welches alle Änderungen vor dem eigentlichen Schreiben in einem dafür reservierten Speicherbereich, dem Journal, aufzeichnet. Damit ist es zu jedem Zeitpunkt möglich, einen konsistenten Zustand der Daten zu rekonstruieren, auch wenn ein Schreibvorgang an beliebiger Stelle abgebrochen wurde."

              http://de.wikipedia.org/wiki/Journaling-Dateisystem

              "Man unterscheidet zwischen Metadaten-Journaling und Full-Journaling. Während Metadaten-Journaling lediglich die Konsistenz des Dateisystems garantiert, wird beim Full-Journaling auch die Konsistenz der Dateiinhalte gewährleistet. Umgangssprachlich wird oft der allgemeine Begriff des Journaling verwendet, wenn eigentlich Metadaten-Journaling gemeint ist."

              http://de.wikipedia.org/wiki/Journaling-Dateisystem

              Firmiert nicht NTFS mit unter einem sicheren Journaling filesystem auf Datenbasis?

              Siehe oben.

              - Sven Rautenberg

              --
              "Love your nation - respect the others."
    • absolute Dateigrößen nicht beschränkt auf 2 GB wie bei FAT32
    • EFS möglich
    • Cluster sind größer als bei FAT
    1. Moin!

      • absolute Dateigrößen nicht beschränkt auf 2 GB wie bei FAT32
      • EFS möglich
      • Cluster sind größer als bei FAT

      4 KB bei NTFS reichen für 17 TB. Wenn man will (aber man will aus Performancegründen nicht), kann man auch kleinere Clustergrößen erzwingen, 1KB reicht laut Microsoft für 4 TB.

      FAT32 erreicht mit 4KB-Clustern maximal 8 GB, und hört (obwohl es nicht sein muß, Windows beschränkt sich da absichtlich selbst) bei 16 KB Clustergröße und 32 GB Größe auf.

      - Sven Rautenberg

      --
      "Love your nation - respect the others."
        • Cluster sind größer als bei FAT

        Das stimmt so nicht, hatte ich anders in Erinnerung. Ein Nachteil von NTFS wäre dann noch Abwärtskompatibilität (z. B. Win98).

        4 KB bei NTFS reichen für 17 TB. Wenn man will (aber man will aus Performancegründen nicht), kann man auch kleinere Clustergrößen erzwingen, 1KB reicht laut Microsoft für 4 TB.

        FAT32 erreicht mit 4KB-Clustern maximal 8 GB, und hört (obwohl es nicht sein muß, Windows beschränkt sich da absichtlich selbst) bei 16 KB Clustergröße und 32 GB Größe auf.

        Das sind keine Standardwerte: http://support.microsoft.com/kb/314878/de

        1. Moin!

          FAT32 erreicht mit 4KB-Clustern maximal 8 GB, und hört (obwohl es nicht sein muß, Windows beschränkt sich da absichtlich selbst) bei 16 KB Clustergröße und 32 GB Größe auf.

          Das sind keine Standardwerte: http://support.microsoft.com/kb/314878/de

          Dieses Dokument führt nirgendwo Werte für FAT32 auf, nur für FAT16!

          - Sven Rautenberg

          --
          "Love your nation - respect the others."
          1. Dieses Dokument führt nirgendwo Werte für FAT32 auf, nur für FAT16!

            http://support.microsoft.com/kb/140365/DE/

  2. Die duerfte auf FAT formatiert sein damit groesstmoegliche Kompatibilitaet gegeben ist. Plug & Play. Niemand hindert dich dran das Ding so umzubauen wie Du magst.

  3. Hi,

    Die Festplatte ist in FAT32 formatiert, dabei dachte ich bisher, dass das nur bei kleineren GB-Zahlen (< 32 GB??) Sinn machen würde.

    ob es "Sinn macht", ist Ansichtssache. Tatsächlich kann FAT32 auch sehr große Partitionen von mehreren 100GB verwalten. Das Problem dabei ist nur, dass einerseits mit steigender Partitionsgröße auch die Default-Clustergröße wächst und damit der im Mittel pro Datei "verschenkte" Speicherplatz zunimmt, andererseits bei manuell auf 4kB gesetzter Clustergröße die FAT selbst sehr groß wird und dadurch wiederum die Performance leidet.

    Allerdings begrenzt Windows XP/2000 die Größe von FAT32-Partitionen künstlich auf 32GB. Größere Partitionen können zwar problemlos verwendet werden, wenn sie einmal existieren, aber nicht neu angelegt bzw. formatiert werden. Wahrscheinlich ist das Microsofts Art, die User sanft von FAT32 wegzudrängen, was ich persönlich für Unsinn halte.
    Es gibt aber auch Third-Party-Tools, die beliebig große Partitionen in FAT32 formatieren, wenn man gerade keine DOS7-Bootdiskette oder einen Windows98-PC zur Hand hat.

    [...] in NTFS umformatieren sollte. Was wäre da der konkrete Vorteil gegenüber FAT32?

    Aus meiner Sicht nur, dass auch große Dateien im GB-Bereich möglich sind. FAT32 kann dagegen nur eine maximale Dateigröße von 4GB verarbeiten; ein paar wenige, schlampig programmierte Anwendungen haben aber auch ab 2GB Dateigröße schon Probleme (beispielsweise dass sie eine negative Dateigröße anzeigen). Solange ich keine derart großen Dateien erwarte, sehe ich keinen Grund, NTFS zu benutzen.

    So long,
     Martin

    --
    Lieber Blödeleien als blöde Laien.
    1. Solange ich keine derart großen Dateien erwarte, sehe ich keinen Grund, NTFS zu benutzen.

      Macht z. B. Sinn, wenn man aus dem TV unkomprimiert aufnimmt und bei ähnlichen Anwendungszwecken. Aber man kann ja auch Festplatten partitionieren und NTFS und FAT mischen. So habe ich das gemacht. Mehrere kleine Partitionen sind eh sinnvoll (schnelleres Defragmentieren, kleinere Clustergrößen, Übersichtlichkeit, Unabhängigkeit der Partitionen, wenn was passiert ...).

      1. Hallo,

        Solange ich keine derart großen Dateien erwarte, sehe ich keinen Grund, NTFS zu benutzen.
        Macht z. B. Sinn, wenn man aus dem TV unkomprimiert aufnimmt ...

        oder wenn man ISO-Images von kompletten DVDs anlegen möchte, oder wenn man virtuelle Maschinen betreibt, deren Containerdatei auch leicht einige GB groß werden kann. Deswegen habe ich ganz bewusst vom "Erwarten" großer Dateien gesprochen. Das ist nicht der Regelfall, und für die meisten Anwender ist dieses 2/4GB-Limit wohl nicht relevant.

        Aber man kann ja auch Festplatten partitionieren und NTFS und FAT mischen. So habe ich das gemacht.

        Eben, so mache ich das dann auch: Eine große Datenpartition in NTFS, auf die dann all die speicherhungrigen Aufgaben zugreifen.

        Mehrere kleine Partitionen sind eh sinnvoll (schnelleres Defragmentieren, kleinere Clustergrößen, Übersichtlichkeit, Unabhängigkeit der Partitionen, wenn was passiert ...).

        Full ACK. :-)

        Ciao,
         Martin

        --
        Küssen ist die schönste Methode, eine Frau zum Schweigen zu bringen.
  4. Grütze .. äh ... Grüße!

    Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich sie in NTFS umformatieren sollte. Was wäre da der konkrete Vorteil gegenüber FAT32?

    Zusätzlich zum schon Geschriebenen kann bei NTFS für verschiedene Benutzer eine Dateirechtevergabe erfolgen, man kann also Dateien nur für bestimmte User/Gruppen zugänglich machen.


    Kai

    --
    What is the difference between Scientology and Microsoft? One is an
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