Hallo No Cash!
Ich bin zwar kein Marxfetichist, stimme aber weite Teile Deines Postings zu.
Die paar Cent finde ich nicht schlimm, zumal ich den Preis für
Milchprodukte schon lange unterbewertet sehe.
Erinnert mich an die verbilligte Weihnachtsbutter, nur um die durch Überproduktion entstandenen Butterberge abzubauen!
Um es vorweg zu sagen: Ich bin kein Freund des Euro. Warum? Weil ich auch nach fünf Jahren kein Gefühl für diese Währung entwickelt habe.
Das ist allein (?) Dein Problem :)
Weil ich ihn - das will ich nicht weiter ausführen - aus politischen Gründen ablehne. Mir wäre es lieber, es gäbe noch die DM.
Das war aber nach dem Dollar die kapitalische Währung schlechthin... Der Euro nimmt dem Dollar langsam diesen Rang ab, übrigens...
Das heißt nicht, daß ich ein Deutschtümler bin. Am liebsten wäre mir, es gäbe gar kein Geld, aber das ist ein anderes Thema.
Das ist kein anderes Thema, das ist eine Utopie - aber es ist schön, noch Träume zu haben ;)
- Warenpreise sinken im allgemeinen stetig aufgrund von Produktivitätssteigerungen (ein schönes Beispiel sind Computer: Highend-Rechner, die vor Jahren 5.000 DM gekostet haben, gibt es heute für 1.000 Euro bei besserer Ausstattung). In der VWL nennt sich das Gesetz der Massenproduktion.
Hinzu kommt der Einfluß der sogenannten Discounter, die sehr wohl dazu beigetragen haben, leider mit nicht immer glückliche Folgen für deren Zulieferer und deren Arbeitnehmern, dass viele Preise gesunken sind. Vielleicht haben die Eurogegner doch recht, und ohne unser Kapitalismus wäre der Euro echt recht ein Teuro?
Wenn nun behauptet wird, der Euro sei ein Teuro, dann frage ich mich, wie das bitte zu erklären ist. Gelten plötzlich die Regeln von Angebot und Nachfrage nicht mehr? Warum nicht? Haben sich die Verkäufer zu einer großen Verschwörung zusammengeschlossen und heimlich die Preise verabredet? Warum, wenn ihnen das wirklich möglich ist, haben sie damit gewartet, bis der Euro allgemeines Zahlungsmittel wurde? Interessiert es Kartelle wirklich, was die Käufer von zu hohen Preisen halten, wenn jene keine Alternative haben, günstigere Produkte zu kaufen?
Die Gesetze der Marktes interessiert die Einheit Währung wenig (außer Währungsspekulanten, wovon einigen eben durch die Schaffung des Euros ihre Lebensgrundlage verloren, die darin bestand, Landeswährungen kaputt zu spekulieren). Ob die Währung Kokolores, DM oder Euro heißt spielt keine Rolle.
Übrigens, das vergessen viele: Den Euro gibt es nicht erst seit 2002. Nur das anfassbare Geld gibt es seit 01.01.2002.
Nach meinem Dafürhalten sind die Gründe zunehmender Armut: zurückbleibende Löhne hinter den Preissteigerungen (die es auch geben würden, hätten wir noch die DM), Senkung des Arbeitslosengeldes, Renten usw. und Streichung von Ansprüchen gegenüber dem Staat, Krankenkassen etc., Steuerverschiebungen weg von den Unternehmen hin zum "kleinen Mann", neue Gebühren und Leistungen, die früher vom Staat/ den Sozialversicherungsträgern/ den Kommunen usw. unentgeltlich erbracht wurden, privatisierte Staatsbetriebe, die von monopolartigen Strukturen beherrscht werden (z. B. Stromkonzerne, die Gebietsmonopole/ Netzmonopole haben), in denen die Preise willkürlich angehoben werden können und ähnliche Gründe.
Und das leierhafte Wiederholen von Floskeln wie »können wir uns nicht mehr leisten«, was vielleicht vorübergehend stimmte, und dass bis alle das glaubten.
Diese Entwicklung hätte auch ihren Lauf genommen, wenn es noch die DM gäbe.
RIchtig. Benzin wäre genau so teuer wie heute, Zigaretten auch. Einzeln die Eiskugel wäre vielleicht 20c billiger, die Pizza 1 oder 2 Euros...
Trotzdem tu ich mir Marx nicht an, nein danke ;)
Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
Patrick
_ - jenseits vom delirium - _
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Nichts ist unmöglich? Doch!
Heute schon gegökt?