Helo Luddi,
Wie das Ziel erreicht wird, liegt im Geschick des Ausführenden.
Ohen jetzt in irgendeine Weise Dich, den ich sehr schätze, kritisieren zu wollen ist diese kleine "philosophische Frage zur SW-Entwicklung" eine der wichtigsten und darum durchaus kommentarfähig.
Sofern ich eine Kritik wünsche, signalisiere ich, dass ich auch bereit bin, eine solche einzustecken.
Hab aber auch schon Kritiken verarbeitet, die ich nicht explizit angefordert habe.
Btw., Deine Meinung schätze ich auch, genauso wie die aller Anderen hier. Das Forum ist hochinteressant.
=zum Thema
Wenn SW-Entwickler A mit SW-Entwickler B in Streit gerät bzgl. der ins Auge gefassten Umsetzung und SWE A wünscht eine saubere Lösung, während SWE B aus verschiedenen Gründen (oft ist es Inkompetenz, also Unverständnis, manchmal Performanceüberlegungen oder (zulässige) Systemvereinfachungen) eine q&d-Lösung wünscht, so besteht ein ernsthafter Konflikt, den typischerweise SWE B mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit oft für sich entscheidet (er gewinnt den Konflikt in der Praxis bspw. indem er zu den Entscheidern der kaufmännischen Ebenen rennt oder einen IT-Entscheider mit kurzfristigem Planungshorizont für sich einnimmt).
SWE A hat dann also verloren und die Systeme auch, diese bleiben als wartungsunfreundlicher, weiterentwicklungsunfähiger und schlechter skalierbar zurück. Geschieht so etwas oft, gehen die Systeme kaputt, es entstehen teilweise auch so genannte Kathedralen (eine Code-Zeile ändern und das Mittelschiff bricht ein ;).
Kommt es zu dem beschriebenen GAU, hat SWE B auch gute Karten unbeschadet aus dem nunmehr Mega-Konflikt herauszukommen, denn er hat ja bereits Entscheider in SW-Architekturfragen hineingezogen, die dann auch in der Not zu ihm stehen werden bzw. müssen. LOL
das ist so zu sagen der Kernkonflikt zwischen Abnehmern aus den kaufmännischen Ebenen und (guten) SW-Entwicklern.
Ich sehe in Deiner Beschreibung eher Konflikte zwischen Entwickler A und B, die aus unterschiedlichen beruflichen Entwicklungen/Erfahrungen resultieren. Das ist ganz normal.
Beispiel von mir, Entwicklungsumgebung in einer multikollegialen Umgebung:
Ich war es schon immer gewohnt, meine Scripts mit dem vi zu schreiben. Meine Kollegen jedoch benutzen xemacs, ja der mit der automatischen Einrückung.
Nach ein paar kurzen Schlagabtauschen like 'Dein vi verhunzt mir die Lesbarkeit der Scripts' versus 'Dein xemacs verhunzt mir die Lesbarkeit der Scripts' haben wir uns schließlich auf den xemacs geeinigt.
Was ich damit sagen will: Der Klügere gibt nach.
roro