Klein-, Mittel-, Großbetriebe: Erfahrung

[*Markus]

Hallo,

da für mich die Thematik eines Jobwechsels in die IT immer näher rückt, wollte ich gerne mal wissen, was denn so die Vor- und Nachteile zwischen Klein-, Mittel-, und Großbetrieben ist, bzw wie es bei einigen von euch in der Praxis so aussieht. Damit meine ich, wie sieht's mit dem Aufstieg im Betrieb aus, oder wie wird gearbeitet, z.B. in Form von Projekten? Wenn ja, wie sieht die Kommunikation dabei aus, also hat jeder Ahnung davon was der andere im Projekt macht? Mir persönlich geht es darum, dass ich in einem Betrieb viel dazu lernen möchte, aber wo könnte ich das am besten? In Kleinbetrieben ist die Kommunikation wohl am besten und es kann mehr Rücksicht auf jeden genommen werden, d.H. Fragen bekommt man sicher schnell beantwortet und der Lernfaktor steigt schnell. Die Aufsteigschancen sind aber minimal. In größeren Betrieben wird es wohl eher in die andere Richtung gehen schätze ich mal.

Mittlerweile hatte ich schon zwei Vorstellungstemine in zwei Mittelbetrieben ( ~ 100 - 300 Mitarbeiter), wo der eine aus der Werbung wahrscheinlich österreichweit bekannt ist, und der andere eine sehr wichtige Rolle im österreichischen Online-Zahlungsverkehr spielt.
Dabei fiel mir auch auf, wie unterschiedlich die Bewerbungsmethoden sind. Bei ersteren war ein eintägiges Assessment-Center zu absolvieren, was mir auch einen sehr guten Eindruck von der Firma und deren Mitarbeiter vermittelte. Dabei wurde auch "getestet", wie gut man ins Team passt und wie gut man mit den anderen Bewerbern auskommt. (wahrscheinlich deswegen, weil sie gleich 3 Bewerber aufnehmen werden). Ich hatte das Gefühl, dass einem dort richtig unter die Arme gegriffen wird, weswegen ich auch hoffe, dort die Festanstellung zu bekommen.
Beim zweiten Unternehmen führte ich ein einstündiges 6-Augen-Gespräch mit dem IT-Leiter und der Leiterin des Human-Resources-Managements, damit das Unternehmen zuerst mal ein Bild meiner Person bekommt. Dabei wurde mir auch viel über das Unternehmen erzählt, und was meine zukünftige Aufgabe wäre. Nähere Kenntnisse wurden bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht überprüft.
Bei ersteren Unternehmen würde ich zusätzlich zum Sun Certified Java Developer ausgebildet werden. Meine Tätigkeiten "beschränken" sich hierbei "nur" auf die Programmierung mit Java und die Aktualisierung der Firmenwebseite. Bei zweiten Unternehmen würde ich, quer durch die Bank, viele Technologien anwenden müssen. Angefangen von Java bishin zu COBOL, PL/I, C und C++. Auch diese Aufgabe wäre ein für mich lohnenswertes Ziel, das ich gerne erreichen würde.
Ganz abstrakt formuliert heißt es für mich also:

"Java mit Zertifikat und Webtechnologien in einem Betrieb, wo es etwas "lockerer" zugeht, aber meine Aufstiegschancen vielleicht nicht so groß aber in einem gewissen Grad dennoch vorhanden sind"

oder

"Viele Technologien - breits Spektrum an Wissen - wobei ich noch nichts über das direkte Arbeiten dort erfahren habe, also darüber noch eher im Ungewissen bin".

Die Entscheidungen beider Unternehmen, welche Kandidaten letztendlich eine Festanstellung bekommen, sind noch ausständig. Falls ich keine der Stellen bekomme, habe ich noch andere Firmen im Ärmel, bei denen ich mich bewerben werde. Dabei ist eine ein kleines Unternehmen mit ~ 20 Mitarbeiter im Medizinbereich (Linux, Java, C++) und das andere Unternehmen ein größerer Betrieb, bei dem ich ähnliches wie im erst beschriebenen Betrieb machen würde (Java-Zertifikat usw)
Welche Firma wäre "besser" für mich?

Markus

[Sven Rautenberg]

Moin!

"Java mit Zertifikat und Webtechnologien in einem Betrieb, wo es etwas "lockerer" zugeht, aber meine Aufstiegschancen vielleicht nicht so groß aber in einem gewissen Grad dennoch vorhanden sind"

Definiere doch mal "Aufstiegschancen". Bedenke, dass ein "Aufstieg" fast immer mit einem Verzicht auf die eigentliche technische Tätigkeit einher geht, und stattdessen viel Verwaltungskrams, Meetings, Leistungsdruck, Personalverantwortung etc. dazu kommt - halt alles das, was Manager im Allgemeinen so machen. Klar gibts dafür auch 'n Euro mehr, aber das muß ja nicht zwingend die Erfüllung sein.

Und irgendwo her muß der Spruch "Jeder steigt bis zum Grad seiner eigenen Unfähigkeit auf" ja herkommen.

Welche Firma wäre "besser" für mich?

Jede Firma ist gut.

Hast du schon mal irgendwo eine Firma erlebt, in der es keine netten Kollegen und spannenden Aufgaben gibt?

- Sven Rautenberg

[*Markus]

Hallo,

Definiere doch mal "Aufstiegschancen". Bedenke, dass ein "Aufstieg" fast immer mit einem Verzicht auf die eigentliche technische Tätigkeit einher geht, und stattdessen viel Verwaltungskrams, Meetings, Leistungsdruck, Personalverantwortung etc. dazu kommt - halt alles das, was Manager im Allgemeinen so machen. Klar gibts dafür auch 'n Euro mehr, aber das muß ja nicht zwingend die Erfüllung sein.

Ich will mich dabei nicht festlegen. Eine Position mit mehr Varantwortung, folglich eine mit einer besseren Bezahlung wäre natürlich wünschenswert, vielleicht in Richtung Projektentwicklung. Vorerst darf ich als Neueinsteiger natürlich keine großen Ansprüche stellen.

Hast du schon mal irgendwo eine Firma erlebt, in der es keine netten Kollegen und spannenden Aufgaben gibt?

Bei den Kollegen gibt es immer wieder welche, die auf Kosten der anderen nur gut dastehen wollen, und dabei nur Chaos in die Ordnung brachten indem sie meinten, bestehende Vorgehensweisen ändern zu müssen. Das Resultat sind unzufriedene Mitarbeiter, und was noch schlimmer ist, unzufriedene Kunden.
Und die sogenannten spannenden Aufgaben gibt es in dem Betrieb, in dem ich arbeite, nicht. Gut, es hat nichts mit der IT zu tun. Ich bin derzeit noch im Transport, und da herrscht nur Anarchie und Ärger.

Markus

[Yoeto]

<yoeto>

Noch ein Denkanstoß: In kleineren Unternehmen hat man direkteren Kontakt zum Kunden. Auch wenn die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt sein mögen, ergeben sich dadurch vielleicht Chancen zum Quereinstieg auf eine höhere Position bei Kunden oder Geschäftspartnern?

</yoeto>