Christian Seiler: Kompatibilität: odt und openxml

Beitrag lesen

Hallo,

Naja, XML ist ja eine Metasprache, d.h. in XML kannst Du definieren, wie Deine Sprache aussehen soll. XHTML, Docbook und SVG sind z.B. Formate, die alle auf XML aufsetzen - und alle eine andere Zielsetzung haben: XHTML ist für Webseiten gedacht, Docbook für Bücher, SVG für Vektorgraphiken. Nur, weil die jetzt alle XML-basiert sind, heißt es noch lange nicht, dass dadurch jedes Programm, das "XML kann" (was auch immer das heißen mag), die Formate auch lesen kann - wie denn auch? Das Format definiert ja erst, was ein XML-Element <foo> zu bedeuten hat. Der Vorteil von XML-Formaten gegenüber früheren Binärformaten ist schlichtweg der, dass es standardisierte Parser für XML gibt, d.h. man kann sich eine Menge Arbeit sparen, weil man sich um Low-Level-Krempel wie Maskierung von Sonderzeichen, Abbildung von hierarchischen Strukturen, etc. nicht mehr Gedanken machen muss - das kann man alles dem XML-Parser überlassen.

Sowohl für Microsoft Office als auch für OpenOffice gibt es Filter, die das jeweils andere Format importieren (oder es wird sie noch geben). Die Frage, die sich hierbei stellt, ist allerdings: Wie gut funktioniert das? Denn die Grundlagen, wie eine Office-Datei auf niedrigster Ebene aufgebaut ist (eben die Ebene, die jetzt XML einnimmt), waren den OpenOffice-Entwicklern schon längere Zeit bekannt. Trotzdem gibt's mit dem Import von Office-Dokumenten dennoch ab und an Probleme, weil konkrete Features noch nicht verstanden sind.

Nur, weil da auf beidem XML draufsteht, heißt das nicht, dass dann alles superkompatibel ist - Filter müssen dennoch geschrieben werden - wie kompatibel dann was ist, richtet sich dann nach der Qualität der Filter.

Viele Grüße,
Christian