Sven Rautenberg: Subdomain - wozu gut?

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Moin!

Du solltest dir einfach klar machen, dass eine Subdomain nichts anderes ist, als eine Kurzschreibweise für ein Verzeichnis unterhalb deiner Domain.

Hier erhebe ich energisch Widerspruch.

So _kann_ man es realisieren, so _sollte_ man es aber nicht realisieren.

Subdomains sind vielmehr dazu da, Dinge zu isolieren und zu virtualisieren, die aus eher technischen Beweggründen isoliert und virtualisiert werden sollten.

Beispielsweise die beliebte Subdomain "mail". Zeigt auf den Mailserver. Und wenn der Mailserver mal durch eine neue Maschine ersetzt wird (die eine andere IP erhält), dann ändert man einfach nur den DNS-Eintrag, und schon ist die Änderung wirksam, ohne dass an tausend Stellen eine Änderung von "mail" auf "mail2" vorgenommen werden muß.

Oder man hat ein Downloadangebot als Mirror für ein anderes Projekt. Dies unter "projektname.example.com" anzubieten ist eine gute Idee. Falls man den eigenen Server irgendwann einmal umstrukturieren will, belastet man sich nicht mit Dingen wie "www.example.com/mirrors/projektname", die zwingend auf dem eigenen Hauptwebspace lagern und dort auch noch ein bestimmtes Verzeichnis fordern. Mit der Subdomain _kann_ man den Inhalt vom gleichen Server wie "www" ausliefern lassen, man muß es aber nicht.

Beispiele:
Hauptdomain: example.com
Seiten über das Wetter: wetter.example.com (findet sich bspw. unter: example.com/wetter/)
Seiten mit Finanztipps: finanzen.example.com (findet sich bspw. unter: example.com/finanzen/)
usw.

Das ist typisch für sinnlosen Subdomainmißbrauch.

Abgesehen davon ist es technisch auch höchst fragwürdig, da Wetter und Finanztipps ja meist inhaltlich doch in den Hauptauftriff eingebunden sind. Aber Javascript beispielsweise mag es überhaupt nicht, subdomainübergreifend eingesetzt zu werden, da gerät man schnell an "Zugriff verweigert"-Meldungen.

Deshalb sind Subdomains zur Strukturierung eines im Prinzip einheitlichen und zusammenhängenden Webauftritts eher hinderlich und schädlich.

Ich glaube auch, dass nicht irgendwelche Überlegungen bezüglich eines möglichen PRs im Vordergrund stehen sollten, sondern vielmehr Dinge der Benutzerfreundlichkeit und des logischen Aufbaus, bzw. einer sinnvollen Gliederung der Inhalte.

Subdomains sind benutzerunfreundlich, wenn sie für solcherart Abkürzungen benutzt werden. Weil: Soviele Subdomains kann man gar nicht anlegen, wie über kurz oder lang an Abkürzungen entstehen sollten. Und wenn solche Abkürzungen nicht konsistent immer funktionieren, ist der Weg über die www-Startseite und das Menü deutlich kürzer.

Außerdem ist man auch hinsichtlich der Seitengestaltung (die ja oftmals mit einem CMS erfolgt) schneller, wenn man auf Subdomains verzichtet. Denn die werden von keinem mir bekannten CMS mitgepflegt, sondern müssen immer manuell gewartet werden. Und benötigen überdies immer eine gewisse Zeitdauer, bis Änderungen im Netz wirksam geworden sind.

Es ist also auch der Zeitfaktor im Spiel.

- Sven Rautenberg

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