Hallo Martin!
es ist schon herrlich: Da müssen wir uns schon von einem Franzosen (oder Ex-Franzosen?) erklären lassen, wie unsere deutsche Rechtschreibung richtig oder falsch ist. ;-)
Diese "Unart" von mir (meine Eltern waren Grundschullehrer, und das auf Schreibfehler hinweisen[1] ist wohl ins Blut übergegangen), hat mir mal richtig Arbeit eingebracht:
In einem der Hotels, in denen ich beschäftigt war, kam ein neuer Marketing-Manager, der auf den Rest der Belegschaft ziemlich arrogant wirkte (vielleicht war es nur seine Art, gewisse "Mängel" zu kaschieren, denn bösartig war er im Grunde nicht). Die Kunden-Akquisition war seine Hauptaufgabe und so musste er sich allerhand "Aktionen" einfallen lassen. Ideen hatte er ja, seine Werbetexten hörten sich auch gut an, waren jedoch grauenhaft, und zwar so, dass sie den Schluß erlaubten, er habe es in der Schule in Deutsch wohl nie über eine 5 gebracht...
Eines Nachts hatte ich also, zunächst ins Fäustchen lachend, einer seiner Prospektentwürfe "deuschlehrermäßig" mit Rotstift bearbeitet und ihm auf den Schreibtisch wieder hingelegt. Nun war aber seine Reaktion unerwartet, denn anstatt mich erbost zu fragen, was ich mir denn erlauben würde, gab er mir die Aufgabe, von nun an alle seine Texte auf Deutschfehler zu überprüfen...
Darüber, ob es jetzt ein ausgeklügelter Schachzug von ihm war oder nicht, bin ich mir bis heute nicht ganz sicher... ;)
Ex-Franzose
Noch habe ich meinen Pass nicht abgegeben, ist auch aus steuerlichen Gründen erst mal besser so. Außerdem halte ich mir diese Hintertür offen, jederzeit wieder in meine Heimat zurückkehren zu können. Aus dem von Schröder und Chirac vermutlich nach einem Besuch des Weinkellers im Elysee-Palast angekündigtem Deutsch-Französischen Pass ist allem Anschein nach nichts geworden.
Stonie hat nicht ganz Unrecht, was meine Französischkenntnisse angeht... die lassen nach, es braucht immer eins oder zwei Wochen, bis ich mich ordentlich artikulieren kann, wenn ich in meiner Heimat bin ;) Aber so lange meine Mutter noch lebt, die dieses Jahr 80 wurde und dennoch den weiten Weg bis nach Frankfurt allein mit dem Auto gefahren ist - und zurück, kann ich sicher sein, dass es dort jemanden gibt, der mich immer wieder auf meine Sprech- oder Schreibfehler hinweisen wird!
[1] Meinen eigenen Fehlern gegenüber bin ich allerdings von einer gewissen Blindheit betroffen, so dass ich schlecht den eigenen Korrekturleser spielen kann :)
Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
Patrick
--
_ - jenseits vom delirium - _
<hatehtehpehdoppelpunktslashslashwehwehwehpunktatomicminuseggspunktcomslash>
Nichts ist unmöglich?
Doch!