Webservices
Norbert
- programmiertechnik
1 Rouven0 Cheatah0 Tim Tepaße1 Daniel Thoma
Hallo,
damit man moeglichst gleiche Begrifflichkeiten verwendet, habe ich auf WikiPedia
unter anderem nach SOAP, REST und Webservice gesucht, und dabei eine wesentliche
Haupteigenschaft eines Webservices gefunden.
<Zitat>
Software-Anwendung, die mit einem Uniform Resource Identifier (URI) eindeutig
identifizierbar ist und deren Schnittstellen als XML-Artefakte definiert,
beschrieben und gefunden werden können.
</Zitat>
Woraus im Umkehrschluss folgt, dass alle Dienste, die keine XML-Artefakte
verwenden keine Webservices sind.
Wie ordnet man da den DNS ein ?
Hat der eine Ausnahmegenehmigung ?
Mal rein wissenschaftlich(Hausarbeit) gesehen.
Gruss und Dank
Norbert
Hello,
Wie ordnet man da den DNS ein ?
ähm, ich mach mal einen Schritt auf's Glatteis: Ein Webservice ist ein Service, der mittels WSDL spezifiziert ist. Nur weil ein "Dienst" im Internet erreichbar ist, macht ihn das nicht zu einem Webservice. Dementsprechend ist die Suche nach einer Verbindung zwischen DNS und Webservices sinnfrei.
MfG
Rouven
Hi,
Wie ordnet man da den DNS ein ?
ergänzend zu Rouvens Antwort: Lass Dich nicht von Ontologien verwirren. Der Begriff "Webservice" hat, spätestens in der Umgangssprache, mehrere gültige Bedeutungen. So könnte sich ohne weiteres ein Dienstleister, der z.B. mit menschlicher Arbeitskraft für Dich nach günstigen Internet-Shops für ein bestimmtes Produkt sucht, Webservice nennen, selbst wenn er XML nicht mal buchstabieren kann. Das tut der von Dir gefundenen Definition aber keinen Abbruch.
Cheatah
Hallo,
Meine Minimalstdefinition von Webservice lautet ungefähr „Datenaustausch über HTTP“. Datenaustausch, weil man die verschiedenen Kommunikationsstile (Funktionsaufruf bei XML-RPC, RPC/Dokumente bei SOAP/WS-*, Ressourcen/Dokument-orientiertes Paradigma bei REST) nicht verallgemeinern kann. Der geringste Nenner ist, dass alle über HTTP laufen.
Wie ordnet man da den DNS ein ?
Dieses läuft gar nicht über HTTP, sondern ist wie HTTP Applikationsschicht im Netzwerkdiagramm. Genau wie HTTP nutzt DNS die grundlegendere TCP-IP-Schicht zum Transport.
Das ist sowieso der merkwürdige bei dem ganzen WS-*-Gedöns: HTTP wird bei vielerlei Webservices wegabstrahiert (ausser bei REST), quasi zur neuen Transportationsschicht degragiert. Im Prinzip sollte das nicht nötig sein; anscheinend besteht aber wegen Firewalls und/oder Browserlimitationen doch ein Bedarf an einer noch mal gestapelten Lösung.
Tim
Hallo Norbert,
DNS gab es schon, als es noch gar kein Web gab. So kann es also auch kein Webservice sein ;-)
Die Definition aus Wikipedia oder von Tim eignet sich für die Praxis ganz gut. Wirklich klar zu definieren, was ein Webservice ist, ist schwierig, weil es eigentlich keine harten Eigenschaften gibt, die einen Webservice irgendwie besonders machen. Sicher sind sich die Webservice-Leute nur darin, dass sie die Informatik revolutionieren werden.
Webservices sind für mich eine Art Text-basierte Variante von Remote Procedure Calls. Im Gegensatz zu Anwendungsspezifischen Protokollen wie DNS, FTP etc. basieren sie eben auf einem generischen Protokoll zum Datenaustausch wie SOAP.
Gerade wenn man sich SOAP ansieht, stellt man fest, dass es da Technologien gibt um Anwendungsschnittstellen zu beschreiben, Datentypen einer Programmiersprache auf XML abzubilden usw. also alles das was man von RPC, RMI oder sonstigen Technologien für verteilte Anwendungen kennt.
Damit ist der unterschied zu Anwendungsprotokollen klar. Was ist nun der unterschied zu den herkömmlichen Technologien?
Der unterschied ist wohl es basiert (meist) auf XML und HTTP, kann damit praktisch problemlos durch jede Firewall transportiert werden und man kann es praktisch in jede Anwendung einbinden (HTTP-Clients und XML-Parser gibt es praktisch überall).
Der Nachteil ist natürlich, dass es langsam ist, ein Standardchaos herrscht und es nicht so einfach ist, automatisch Schnittstellen als Webservice bereit zu stellen. Dafür gibt es zwar Software, aber die Kompatibilität ist wohl nicht so überragend.
Grüße
Daniel