Hi, hallo,
wenn du dir C# aka CSharp angeschaut hast, dann hast du .Net gesehen. C# ist einfach nur eine "Syntax" um in und mit .net arbeiten zu können.
Visual Studio und der grafische WinForms Designer ist einfach "Rapid Application Development", i.e. schnell was zusammenklickern und es funktioniert. Z.b. Einfache Time Tracking Anwendungen (siehe SelfForum Archiv) sind damit in ca. 4 Stunden zu machen.
Zum Thema "wie jemand was findet" ... da fällt mir immer wieder der Witz ein:
Ober: Wie fanden Sie das Steak? (auf CH++ heisst es dann einfach: isch guet gsi?)
Gast: Ganz einfach, ich hob das Salatblatt an und da lag es.
Hat schon einen ellenlangen Bart das Teil :)
Wenn du eine kleine Weile (so wie ich, ca. 4,5 Jahre) damit (ich meine .net) gebastelt hast, wirst du feststellen, dass das schöne Zusammenklicken von ein paar GUI-Komponenten wie Grids oder Listboxes nicht automatisch zu einer "guten" Windowsanwendung führt. Stattdessen sollte man lieber auf Frameworks und Patterns setzen, wie MVC. Und dann arbeitet man wieder viel mit dem reinen Quellcode ohne Designerunterstützung. Lediglich die Unterelemente, die du dann im MVC (als Beispiel) Pattern wiederverwenden kannst (i.e. User Controls) kannst du dann wieder hübsch zusammenklicken. Das Erstellen des Layouts für ein Fenster gestaltet sich durch den grafischen Designer einfacher, da du sofort das Quasi-Ergebnis siehst.
Neue(ste) Generation geht noch einen Schritt weiter: Man schreibt als UI Designer nur noch Markup (XAML) um das grafische Interface zu entwickeln und als richtiger Softwareentwickler nur noch reinen Quellcode um die Funktionen hinter Buttonklicks zu gewährleisten (e.g. Datenabruf und -bindung).
Visual Studio 2003/2005/2008 nimmt dem Entwickler momentan einfach viel Routinearbeit oder besser gesagt "Tipparbeit" ab. Zum Beispiel: Doppelklick auf einen Event im Eigenschaftenfenster eines Formulars/Fensters oder eines Buttons/List/Grid/... erzeugt die Eventhandlermethode und die Registrierung der Methode auf das Event und spart damit etwa 2 Min Tipparbeit. Was dann in der Eventhandlermethode passieren soll musst du aber wieder selbst implementieren.
Nur allein .Net, C# und Visual Studio machen noch keine vernünftige Anwendung. In 70% der Fehlschläge liegt es an der fehlenden Rolle des UI Designers, einer Person, die weiss, wie ein (grafisches) User Interface auszusehen hat.
Ich hoffe, ich habe dir ein paar Aspekte näherbringen können. :)
Selber bin ich ja primär im Backend-Bereich und weniger im Frontend-Bereich tätig. Aber vermeiden lässt sich letzteres nicht wirklich. :)
Ciao, Frank