Immer diese Tippfehler
luiggi
- menschelei
0 Birgit1 Patrick Andrieu
0 lieber_nicht0 Tom
Zum Thema Tippfehler hat Heise auch eine interessante Schreibweise:
http://www.heise.de/newsticker/DNS-Vergifter-entfuehren-Tippfelher-Domains--/meldung/114652/
Passiert also nicht nur den Usern...
SG
Hallo Alex,
Passiert also nicht nur den Usern...
Selbst den Zeitungsredakteuren unterlaufen heutzutage viele Rechtschreib- und Tippfehler.
Gruß Birgit
Hallo Birgit!
Selbst den Zeitungsredakteuren unterlaufen heutzutage viele Rechtschreib- und Tippfehler.
Die Betonung liegt nicht auf »heutzutage«, denn gerade die Journaille ist eine wahre Fehlergenerator-Industrie.
Die Betonung liegt vielmehr darauf, dass Korrekturleser-Stellen bereits in den 80er Jahren gestrichen wurde (wie Endkontrollen in der Autoindustrie). Seitdem am Computer redigiert wird, hatte man es nicht mehr nötig, sich einen Korrekturleser zu leisten (Computer kann es besser). Die Folge daraus ist z.T. doppelt aufgeführte Teilsätze, Copy&Paste- bzw. Auschneiden/Einfügen-Fehler, sowie viele andere mehr, die es zuvor nur selten gab.
Und auch noch: Gerade in der Zeit, wo die Pisa-Schüler der ersten Stunde ins Berufsleben drängen oder bereits schon sind, und mit dem ach so tollen deutschen Schulsystem, und und und und und und und ... Pisa hat damals nur aufgedeckt, was schon lange Tatsache ist ;)
Also streich bitte in Deinem Satz das »selbst«, dann hast Du im Grunde nichts Neues gesagt ;) Mir aber einen Anlaß gegeben, zu meckern!
Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
Patrick
Hallo Patrick
selbst einige Zeit als Redakteur tätig gewesen, teile ich Deine Meinung vollständig. Insbesondere die Montags-Ausgabe der hiesigen Lokalpresse wirkt häufig, als sei sie vom Nachtwächter und der Putzfrau zusammengestoppelt worden.
Danke für Dein Posting.
Hallo :)
als sei sie vom Nachtwächter und der Putzfrau zusammengestoppelt worden.
In den alten Tagen waren die Schriftsetzer für fehlerfreies Deutsch
der von ihnen gesetzten Seiten verantwortlich.
Es war Ehrensache, den vom Redakteur gelieferten
Text in einwandfreier Form zu drucken.
Die Zunft ist leider ausgestorben.
mfg
cygnus
Hallo zusammen,
ja, ich finde es gut, wenn sich hier nun einige angeregt fühlen, was zu diesem Thema zu schreiben.
cygnus meint:
In den alten Tagen waren die Schriftsetzer für fehlerfreies Deutsch
der von ihnen gesetzten Seiten verantwortlich.
Es war Ehrensache, den vom Redakteur gelieferten
Text in einwandfreier Form zu drucken.Die Zunft ist leider ausgestorben.
Ich meine nicht ausgestorben, sondern verkommen. Schlampig in der Berichterstattung, schlampig beim recherchieren und schlampil in der Schreibweise und Rechtschreibung.
Gruß Birgit
hi,
Schlampig in der Berichterstattung, schlampig beim recherchieren und schlampil in der Schreibweise und Rechtschreibung.
Hatte mich schon gefreut ein neues Wort in meinem Wortschatz begrüssen zu dürfen :)
mfg
Hallo:)
Ich meine nicht ausgestorben, sondern verkommen. Schlampig in der Berichterstattung, schlampig beim recherchieren und schlampil in der Schreibweise und Rechtschreibung.
Die Gründe für diesen Verfall müsste man kennen.
Eine Grundschülerin, Tochter eines Grundschullehrers, sagte mir vor fast 20 Jahren, es käme nicht darauf an, ob man beim Schreiben Fehler mache, sondern es käme darauf an, sich zu trauen, etwas zu schreiben. Diese Einstellung mag für die ausgehende 1. Klasse oder beginnende 2. Klasse ja noch akzeptabel sein, aber sie sollte die Grundschule nicht überleben.
Ich habe die Studie nicht parat, die mir kürzlich per Radio um die Ohren geflogen ist.
Aber danach soll die Rechtschreibleistung deutscher Schüler seit der Rechtschreibreform - die ja durchgeführt wurde, um die Rechtschreibkompetenz zu erhöhen - messbar nachgelassen haben.
Das wundert mich eigentlich nicht, da die heutigen Schüler ja mit zweierlei Schreibweisen leben müssen. Zum einen gibt es einige Zeitungen, die die Umstellung nicht mitgemacht haben (FAZ gehört dazu), zum anderen gibt es jede Menge Bücher, die vor dem Stichtag gedruckt wurden und immer noch gelesen werden.
Mir ist (viele hundert Jahre vor der Rechtschreibreform) dies passiert:
Ich las damals viele Bücher. Heute erinnere ich mich nicht mehr an das Wort, um das es ging, aber ich hatte es so in einem Buch gelesen und auch genau so in einem Diktat geschrieben. Ich möchte behaupten, dass Bücher damals so gut wie immer fehlerfrei waren.
Als ich das Diktat zurück erhielt, war dieses Wort falsch angestrichen und brachte mich um die Eins. Ich bin zum Lehrer gegangen und habe ihm gesagt, er müsse sich geirrt haben. Ich hätte dieses Wort in einem Buch gelesen, und dort sei es genau so geschrieben worden, wie ich es geschrieben hätte.
Er lächelte und sagte mir, ich solle ihm das Buch mit dem Wort zeigen. Wenn es stimmen würde, was ich sage, dann würde er die Fehlermarkierung zurücknehmen und mir die Eins geben.
Ich wusste damals nicht nur, in welchem Buch das Wort stand, sogar auch etwa in welchem Kapitel. Also bin ich am nächsten Tag mit diesem Buch zu meinem Lehrer gegangen, zeigte ihm das Wort und erhielt wie versprochen meine EIns im Glauben, so sei es richtig.
Ich habe erst mehrere Jahre später mitbekommen, dass das Wort in dem Buch tatsächlich falsch geschrieben worden war.
mfg
cygnus
Hallo,
Ich meine nicht ausgestorben, sondern verkommen. Schlampig in der Berichterstattung, schlampig beim recherchieren und schlampil in der Schreibweise und Rechtschreibung.
Die Gründe für diesen Verfall müsste man kennen.
ja, aber die Schlamperei bei der Recherche und der Berichterstattung hat vermutlich andere Gründe als die Schlamperei bei der Rechtschreibung bzw. allgemein der Beherrschung der Sprache (auch Grammatik, Wortwahl und Stil rechne ich dazu).
Die mangelhafte Recherche und Aufbereitung liegt vermutlich daran, dass Geld die Welt regiert, und die Berichterstattung möglichst reißerisch und auffällig sein muss, um "anzukommen".
Eine Grundschülerin, Tochter eines Grundschullehrers, sagte mir vor fast 20 Jahren, es käme nicht darauf an, ob man beim Schreiben Fehler mache, sondern es käme darauf an, sich zu trauen, etwas zu schreiben. Diese Einstellung mag für die ausgehende 1. Klasse oder beginnende 2. Klasse ja noch akzeptabel sein, aber sie sollte die Grundschule nicht überleben.
Da möchte ich ein klares, entschlossenes "jein" entgegensetzen.
Tatsache ist, dass viele Menschen Hemmungen haben, etwas Bestimmtes zu tun, weil sie befürchten, negativ aufzufallen (etwas falsch zu machen, sich zu blamieren, sich lächerlich machen). Das betrifft nicht nur Schüler und Studenten, sondern auch viele Erwachsene, die die Art der Hemmungen sind sehr verschieden: Leute haben Hemmungen, Fremde anzusprechen, vor Publikum zu reden, sich in einer Fremdsprache auszudrücken, Theater zu spielen oder zu singen, ihre Gefühle zu zeigen, oder einfach nur einen Brief an eine Behörde oder eine Firma selbst zu verfassen.
In gewissen Grenzen sind diese Hemmungen normal und gut, und wenn wir uns selbst gegenüber ehrlich sind, müssen wir wahrscheinlich zugeben, dass wir alle an der einen oder anderen Stelle davon betroffen sind.
Aber was ist der Grund für diese Hemmungen? Ist es einfach nur ein unterentwickeltes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten? Oder ist es das sichere *Wissen* um eigene Unzulänglichkeiten?
In beiden Fällen finde ich es gut, wenn man versucht, sich diese Hemmungen oder diese Unsicherheit ein wenig abzutrainieren, und ich finde es auch gut, wenn die Umwelt (Schule, Beruf, Mitmenschen) einen dabei unterstützen.
Falls sich dabei aber herausstellt, dass der/die Betroffene tatsächlich Schwächen in bestimmten Fähigkeiten hat, genügt es nicht, die Unsicherheit unterdrücken zu lernen. Sondern dann sollte man konsequent sein und diese Schwächen ausbügeln, also die unzureichenden Fähigkeiten trainieren und üben.
Aber danach soll die Rechtschreibleistung deutscher Schüler seit der Rechtschreibreform - die ja durchgeführt wurde, um die Rechtschreibkompetenz zu erhöhen - messbar nachgelassen haben.
Das wundert mich eigentlich nicht
Mich auch nicht - aus genau denselben Gründen, die du schon erwähnst.
Dazu kommt, dass viele Ältere plötzlich dastehen, als würden sie die Rechtschreibung nicht beherrschen, weil sie die alten Rechtschreibregeln verinnerlicht haben, die nicht in allen Fällen weiterhin als richtig gelten. Die Umstellung ist oft schwieriger, als etwas von Grund auf neu zu lernen.
Mir ist (viele hundert Jahre vor der Rechtschreibreform) dies passiert:
Ich las damals viele Bücher. Heute erinnere ich mich nicht mehr an das Wort, um das es ging, aber ich hatte es so in einem Buch gelesen und auch genau so in einem Diktat geschrieben. [...] und erhielt wie versprochen meine EIns im Glauben, so sei es richtig.
Ich habe erst mehrere Jahre später mitbekommen, dass das Wort in dem Buch tatsächlich falsch geschrieben worden war.
*schmunzel*
Ganz ähnlich ging es mir während des Studiums auch mal. Es war zwar keine Klausur, sondern nur eine Übungsaufgabe. Aber ich habe nach der Vorlesung über eine halbe Stunde mit dem Prof diskutiert und ihm klarzumachen versucht, dass mein Lösungsansatz (der sich von seiner Musterlösung signifikant unterschied) auch richtig war - zumal ich sogar auch das richtige Ergebnis herausbekam. Irgendwann hatte ich ihn wohl überzeugt.
Am nächsten Tag habe ich zuhause festgestellt, dass ich in meinem Lösungsansatz einen gewaltigen Bock geschossen hatte (nur wegen eines zusätzlichen Vorzeichenfehlers stimmte das Endergebnis doch wieder). Das habe ich natürlich für mich behalten. Aber seit dieser Diskussion hatte ich mir bei diesem Mann Respekt verschafft - auch mit einer falschen Darstellung. ;-)
Schönen Sonntag noch,
Martin
Hallo :)
Die mangelhafte Recherche und Aufbereitung liegt vermutlich daran, dass Geld die Welt regiert, und die Berichterstattung möglichst reißerisch und auffällig sein muss, um "anzukommen".
Wurde deshalb in den letzten 14 Tagen während der Olympiaberichterstattung so häufig behauptet, dass es sich bei vielen deutschen Wettkampfteilnehmern um Goldmedaillen-Anwärter handele?
Aber was ist der Grund für diese Hemmungen? Ist es einfach nur ein unterentwickeltes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten? Oder ist es das sichere *Wissen* um eigene Unzulänglichkeiten?
Ist es die Scheu,
Dazu kommt, dass viele Ältere plötzlich dastehen, als würden sie die Rechtschreibung nicht beherrschen, weil sie die alten Rechtschreibregeln verinnerlicht haben, die nicht in allen Fällen weiterhin als richtig gelten. Die Umstellung ist oft schwieriger, als etwas von Grund auf neu zu lernen.
Ich stelle immer wieder fest, dass eine Umstellung dann automatisch und einfacher geht, wenn sie sinnvoll oder logisch ist.
Mir schien der Wechsel von "aufwendig" hin zu "aufwändig" nicht begründbar.
Leitet sich das Wort von wenden oder von Wand ab?
Egal - denn es leitet sich ja beides von winden ab,
denn auch die Wand war früher aus Zweigen gewunden, eben eine aufwändige Sache.
Notfalls muss man sich eben Mühe geben, etwas einzusehen, und wenn es nur die Einsicht ist, dass Menschen, Menschenaffen und Vögel Nestbauer sind und (deutschschreibende) Menschen deshalb aufwändig zu schreiben haben.
*schmunzel*
[...]
Am nächsten Tag habe ich zuhause festgestellt, dass ich in meinem Lösungsansatz einen gewaltigen Bock geschossen hatte (nur wegen eines zusätzlichen Vorzeichenfehlers stimmte das Endergebnis doch wieder).
Vielleicht eine Abwandlung der Freud'schen Fehlleistung.
Als wenn man unbewussst den Fehler wieder korrigiert ... weil man eben unterwusst doch was gemerkt hat.
mfg
cygnus
Mir schien der Wechsel von "aufwendig" hin zu "aufwändig" nicht begründbar.
Leitet sich das Wort von wenden oder von Wand ab?
Es heisst doch auch "hauswändig lernen"...
mfg Beat
Hallo :)
Es heisst doch auch "hauswändig lernen"...
Aber nur wenn der Hauslehrer kommt.
mfg
cygnus
Am nächsten Tag habe ich zuhause festgestellt, dass ich in meinem Lösungsansatz einen gewaltigen Bock geschossen hatte (nur wegen eines zusätzlichen Vorzeichenfehlers stimmte das Endergebnis doch wieder). Das habe ich natürlich für mich behalten. Aber seit dieser Diskussion hatte ich mir bei diesem Mann Respekt verschafft - auch mit einer falschen Darstellung. ;-)
Du wolltest also wieder mal abs() Recht behalten... ;)))))
mfg Beat
Hello,
Ich habe die Studie nicht parat, die mir kürzlich per Radio um die Ohren geflogen ist.
Aber danach soll die Rechtschreibleistung deutscher Schüler seit der Rechtschreibreform - die ja durchgeführt wurde, um die Rechtschreibkompetenz zu erhöhen - messbar nachgelassen haben.
Ich denke, dass wir hier im Forum eine ganze Mnege dafür tun, um die Sprache als solche verständlich zu erhalten. Die Jagd auf "Funzer" mag ja manchmal etwas arrogant anmuten, aber gerade Begriffe dieser Art deuten darauf hin, dass man sich mit der allgemeinen Ausdrucksweise mangelhaft oder sogar ungenügend auskennt und, vor allem, auch nicht gewillt ist, diese zu erlernen.
Damit ist gar nicht gemneint, dass in einem Fachforum auch nach Bedarf anderssprachliche (meistens amerikanisches Englisch) Ausdrücke verwendet werden. Allerdings kann man auch diese auf wohldosierte Mengen reduziern und seine Thesen damit für seinen Sprachraum verständlich halten.
Ich habe es im Markteing kennengelernt, dass man dort oft nur noch mit Floskeln arbeitet. Als ich einmal versucht habe, einen Vortrag möglichst deutsch zu halten, wurde er als uninteressant eingestuft. Außerdem zeigte sich, dass die Zuhörer keine Ahnung von der Materie hatten.
Ein Kollege hat denselben Vortrag dann an anderer Stelle in den üblichen fremdsprachlichen Begriffen verfasst gehalten und wahre Begeisterungsstürme dafür erhalten. Verstanden haben die Zuhörer trotzdem kein Wort, da bin ich mir sicher ;-)
Was ich damit sagen will: Wir müssen unsere Sprache üben, sowohl in Wort, als auch in Maschinenschreift, aber auch ganz bestimmt handschriftlich - und das alles immer wieder.
Sonst verlieren wir die Fähigkeiten, uns auszudrücken, aich ohne Toxoplasmose...
Liebe Grüße aus Syburg bei Dortmund
Tom vom Berg
Sonst verlieren wir die Fähigkeiten, uns auszudrücken, aich ohne Toxoplasmose...
Solange Automaten auf Knopfdruck reagieren, statt auf wohl geformte Sprache, sehe ich eher einer Digitalisierung mit verbaler Abreaktion entgegen.
Statt Anschlüsse an ein gerät zu erklären, macht man einfach Stecker, die nicht falsch eingesteckt werden können. Mit Sicherheit würden wir Idioten, wenn es dafür nicht ein besseres, nicht der griechischen Sprache entlehntes, Wort gäbe.
Es wurde hier ja schon die Selfforum-Bibel als Knopfdruck Bewältigung für Sprachmangel vorgeschlagen.
mfg Beat
Hello,
selbst einige Zeit als Redakteur tätig gewesen, teile ich Deine Meinung vollständig. Insbesondere die Montags-Ausgabe der hiesigen Lokalpresse wirkt häufig, als sei sie vom Nachtwächter und der Putzfrau zusammengestoppelt worden.
Die können vermutlich auch besser mit dem Computer umgehen, als irgen ein Wald- und Wiesenredaktuer, weil sie durch ihre ArGen bereits mehrfach zum ECDL und zum "Windows ist toll"-Kursus geschickt worden sind...
Liebe Grüße aus Syburg bei Dortmund
Tom vom Berg
Hello Pattrick,
Die Betonung liegt vielmehr darauf, dass Korrekturleser-Stellen bereits in den 80er Jahren gestrichen wurde
das liegt aber nicht etwa nur an erwünschter Kostenersparnis, sondern meistens an erwünschter Zeitersparnis.
Nach Einführung von Radio und Fernsehen ist die druckende Zunft immer weiter unter Zeitdruck gekommen. Man schreibt quasi bis in den Druck hinein und da kann nicht mehr viel korrigiert werden.
Interessant ist, dass die Internetredaktionen diesen Druck keinesfalls weiter erhöht haben. Es wird wohl daran liegen, dass immer noch formuliert und geschrieben werden muss, Fotomaterial ausgewählt und bearbeitet werden muss und das ganze auch zusammengebaut werden muss. Eine rechtliche Bewertung wird man sich auch nicht schenken. Für enen Korrekturlauf wird aber trotzdem keine Zeit mehr sein.
Liebe Grüße aus Syburg bei Dortmund
Tom vom Berg