Der Martin: Ethernet Stecker / RJ45

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Hallöchen,

Gerade Koax-Kabel (TV, Sat-TV) sind sehr empfindlich auf zu enge Bögen und Knicke, denn dort entstehen Reflexionen, Nichtlinearitäten und andere für HF sehr unangenehme Dinge.

stimmt - spricht da ein Fachmann? ;-)

Ethernet-Kabel arbeiten heute (Fast Ethernet) in aller Regel mit 100 MHz bei einem Pegel von unter 1 V

Beim Pegel bin ich mir nicht ganz sicher, aber mit den 100MHz bist du einem Irrtum aufgesessen. Denn erstens arbeitet 100Mbit-Ethernet nach IEEE 802.3u mit einer 4-zu-5-Codierung (für 4 Bit Nutzdaten werden physikalisch 5 Bit übertragen), das ergibt physikalisch 125Mbit/s; zweitens erreicht man durch die raffinierte MLT3-Codierung, dass die höchste auftretende Frequenz nur noch 1/4 der Bitrate, also 31.25MHz beträgt.

Gigabit Ethernet funktioniert überhaupt nur deshalb, weil man die Modulation deutlich aufgemotzt hat und von zwei auf vier Paare aufgerüstet hat. So bleibt die Signalfrequenz bei 250 MHz, was über edle Cat.5-Leitungen und über Cat.6 so gerade eben geht.

Nein, die Frequenz beträgt durch eine 8-zu-10-Codierung ähnlich der beim 100Mbit-Ethernet und PAM-5 sowie die gleichzeitige Verwendung von vier Adernpaaren "nur" 62.5MHz.

10 Gigabit Ethernet ...

Wow. Davon höre ich zum ersten Mal. *staun*

[...] dass man Kabel mit Abstandhaltern, spezielle Kabelkanäle, extrem saubere Kabelführung, und andere Patch-Panels mit größeren Abständen zwischen den Buchsen braucht, außerdem spezielle Stecker.

Der Aufwand überrascht mich eigentlich, denn ...

schlappen 400 MHz Signalfrequenz, die Sat-Techniker noch fast als Gleichstrom ansehen

... sind ja nun noch keine wirklich hohe Frequenz. Wenn man bedenkt, dass UHF-Fernsehsignale (bis ca. 800MHz) meist über ausgesprochen billiges 75Ohm-Koaxkabel übertragen werden, und die erste ZF vom LNB zum Sat-Receiver (um 2GHz) auch!

Schönen Abend noch,
 Martin

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Die Zeit, die man zur Fertigstellung eines Projekts wirklich braucht, ist immer mindestens doppelt so lang wie geplant.
Wurde dieser Umstand bei der Planung bereits berücksichtigt, gilt das Prinzip der Rekursion.