Moin,
In der Minimalform (neudeutsche Schlechtschreibung) ist es mindestens eines:
"Für alle, die wissen wollen wie ne Wurst schmeckt."
Wo steht eigentlich in den neuen Regeln, dass das Komma (wenn es denn in diesem Fall überhaupt gesetzt wird) nicht paarweise verwendet werden muss?
Und nach der "alten" Schreibung wären es zwei Kommata:
"Für alle, die wissen wollen, wie 'ne Wurst schmeckt."
Die neue Rechtschreibung übergibt dem Schreibenden mehr Eigenverantwortung und entlastet ihn von Unsicherheiten hinsichtlich des Regelwerkes. Das ist in meinen Augen auch sinnvoll, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass viele Menschen - soweit sie beim Setzen eines Kommas überhaupt (nach)denken - Kommas nach Gefühl setzen: Sprechpause gleich Komma. Der Umstand, dass sich in der deutschen Sprache das Setzen eines Kommas aber nicht nach dem Sprachgefühl sondern nach einem abstrakten Regelwerk richtet, halte ich für eine unnötige Regelungswut, die wir überwinden sollten. Denn wir gewinnen mehr Sprachkompetenz, wenn wir den Schreibenden deutlich machen, dass sie ein Komma setzen, weil es wichtig für ihren Satz ist. Wenn der Schreibende hingegen mit latent schlechtem Gewissen Kommas setzen muss ("Ich mache bestimmt eh schon wieder alles falsch"), gewinnen wir nichts, da, im Gegensatz zu Programmiersprachen, Menschen und nicht Maschinen Empfänger der Botschaft sind. Menschen sind aber nun beim Hören oder Lesen deutlich fehlertoleranter als Maschinen, die unbedingt auf Regelwerke angewiesen. Diese Freiheit sollten wir uns nicht nehmen lassen. Die Freude am unbeschwerten Schreiben sollen uns mehr wert sein als das schale Gefühl der Genugtuung, wenn ein Schriftstück dem Regelwerk fehlerfrei genügt.
Gruß
Swen