Der Martin: Datensschutz, Post

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Hallo,

habe heute mich wieder mal über die post geärgert. habe ein buch bei amazon bestellt, DHL liefert natürlich immer zu zeiten, wenn man arbeitet, es sei den, man bezahlt extra. also hin zur poststelle, halbe stunde anstehen, um endlich das buch zu bekommen.

dann sei froh, dass amazon nicht mit Hermes oder gar DPD ausliefert, da wird's erst richtig nervig. Nee, mit Post/DHL ist das IMHO schon am besten: Dann habe ich halt die "rote Karte" im Briefkasten, und kann dann zur Post gehen und die Sendung abholen, wenn ich Zeit dafür habe. Ich finde das wesentlich bequemer und stressfreier als das Hick-Hack vieler anderer Zustelldienste.
Aber das war ja gar nicht das Thema. ;-)

dass sie den bestellschein sehen wollen ok

Nö. Das geht die eigentlich einen Dreck an: Der Post liegt eine Sendung vor, die an dich adressiert ist und die sie dir gefälligst auszuhändigen haben. Ob du irgendwas bestellt hast oder nicht, ist völlig uninteressant.

das sie meinen ausweis sehen wollen, auch ok.

Ja. Schließlich müssen sie sicherstellen, dass sie die Sendung auch an den richtigen Empfänger zustellen. Wenn sie bei dir zuhause klingeln und dir das Paket zustellen, gehen sie aufgrund der richtigen Adresse davon aus, dass du der rechtmäßige Empfänger bist, ohne sich dessen zu vergewissern. Man könnte sich darüber streiten, ob der Zusteller sich nicht auch in diesem Fall den Ausweis zeigen lassen müsste.

aber dass sie eine personalausweis-nummer in ihre datenbank schreiben, das finde ich nicht mehr ok.

Hmm, da kann man drüber diskutieren. Okay, für die korrekte Abwicklung wäre es nicht notwendig, dass deine Ausweisnummer erfasst und gespeichert wird. Die machen es vermutlich, um den Angestellten am Schalter abzusichern: Wenn der die korrekte Ausweisnummer eingetragen hat, kann man ihm nicht mehr vorwerfen, er hätte die Sendung eigenmächtig an einen Unbefugten herausgegeben (er hat auch die Möglichkeit, "persönlich bekannt" einzutragen und auf den Ausweis zu verzichten; so geht es mir bei der Post meistens).
Andererseits müsste die Post in solchen Fällen eigentlich darauf hinweisen, dass hier persönliche Daten erfasst werden, und müsste eine entsprechende Datenschutz- oder Vertraulichkeitserklärung vorlegen.

ich überlege nun, ob es da möglichkeiten gibt, dagegen vorzuegehen. deshalb meine frage, welche rechtlichen möglichkeiten hat man, bzw. erst einmal die frage, ist es rechtens von seiten der post, meine daten in ihr system aufnehmen zu dürfen ?

Das kommt darauf an, wie die Post argumentiert. Im Bundesdatenschutzgesetz heißt es, frei formuliert, dass die Erfassung und Speicherung von persönlichen Daten zulässig ist, soweit dies zur Erfüllung einer konkreten Aufgabe erforderlich ist. Wenn die das nun für erforderlich halten, wäre die Gegenposition interessant.

Solltest du dich entscheiden, den Fall tatsächlich zu verfolgen, würden mich deine Erfahrungen brennend interessieren. Ich würde mir aber nur sehr geringe Chancen ausmalen.

So long,
 Martin

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Gültig sind Frauen ab 16, wohlgeformt ab 160 Pfund.
  (Gunnar Bittersmann)