Moin Moin!
Vorwurf des Vermieters: Sein Problem, er würde nicht ausreichend lüften.
Standard-Ausrede.
"Kapilar aufsteigende Feuchtigkeit" meinte mein Gutachter vom MV, soll heißen: Die Wände ziehen das Wasser aus dem Boden, und weil außen dichter Isolierputz drauf ist, geht es nach drinnen. Auf die Frage, ob er nicht mal die Feuchtigkeit messen wolle, wie die anderen, vom Ex-Vermieter bezahlten Gutachter und Handwerker, meinte er nur: "Da brauche ich nicht mehr zu messen, das sehe ich so schon. Da kristallisieren schon Bodenmineralien aus." Es stellte sich dann heraus, dass er die relevante DIN-Norm zur Bau-Isolation selbst geschrieben hat. (Breiter als zu dem Zeitpunkt habe ich lange nicht gegrinst...) Seiner Meinung nach müßte rund um das Haus Drainage gelegt und sämtliche Wände mit sehr viel Aufwand saniert werden.
Stattdessen hat mein Ex-Vermieter die billigstmöglichen Pfuscher über 250 km anreisen lassen, die nur ein Abdichtmittel in die Wände injiziert und großflächig neu verputzt haben. Was sie dabei an Dreck und Schäden an meinem Eigentum hinterlassen haben, ist eine andere Geschichte, genau wie der Abschluß der "Sanierung" durch meinen Ex-Vermieter, der für weitere Schäden an meinem Eigentum sorgte.
Mein Bekannter wäre schon längst aus diesem Dreckloch ausgezogen, scheut aber einerseits den finanziellen Aufwand des Umzugs an sich, andererseits die mit Sicherheit höhere Miete in einer neuen Wohnung. So dicke hat er's halt auch nicht.
Meine Miete ist trotz etwa gleich großer Wohnung um ca. 20% niedriger geworden, die neue Wohnung ist besser isoliert und mit einer automatischen Lüftungsanlage ausgestattet. Auch gibt es einen knochentrockenen Keller statt eines feuchten Rattenlochs. Außerdem muß ich nicht mehr in ein vollgemülltes Gestrüpp vor dem Garten blicken, sondern kann in ein Naturschutzgebiet sehen, dass auf absehbare Zeit nicht bebaut werden darf. (Den Wasserhahn, der das Küchenfenster blockiert, ignoriere ich jetzt mal.)
Die Kaution für die neue Wohnung hatte ich noch auf einem Konto liegen ("spare in der Zeit ..."), die Rückerstattung der alten zieht sich noch etwas hin, da wird wohl ein Richter meinem Vermieter mal kräftig in den Hintern treten dürfen. Kaution darf man übrigens auch in zwei bis drei Raten abbezahlen. Zurück bekommt man sie binnen eines Jahres, es sei denn, man hat explizit eine andere Regelung getroffen. Bei mir gab es einen Aufhebungsvertrag, der dank MV für mich sehr günstig ausgefallen ist. U.a. gehört dazu eine sofortige und vollständige Rückhabe der Kaution bei Übergabe der Wohnung. Das will mein Ex-Vermieter nur nicht wahrhaben.
Die Umzugskosten lagen bei etwa 20 Euro für Kartons und zwei Tanks voll feinstem Noname-Super, dank der lieben Verwandschaft, die viele Hände und einen großen Anhänger mitbrachte. Dafür haben wir eine Woche lang 12 bis 16 Stunden am Tag Kartons gepackt, Möbel, Maschinen und Kartons durch die Gegend geschleppt und gefahren, und schließlich alles lebensnotwendige wieder ausgepackt.
Courtage ist mir erspart geblieben, dank der "Aktionswochen" (das Haus sollte möglichst schnell vermietet werden). In einigen Gegenden Deutschlands ist es (wie auch in einigen anderen Staaten) üblich, dass der VERmieter die Courtage bezahlt -- schließlich arbeitet der Makler ja in aller Regel für den Vermieter und nicht für den Mieter.
Einige wenige Makler hätten sich bei meiner Wohnungssuche auch mit weniger als den üblichen 2 Nettokaltmieten plus MwSt zufrieden gegeben -- um echte Bruchboden los zu werden.
Alexander
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Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".