Hallo :)
Noch ein anderer Gesichtspunkt: Wir pflastern die Strassen mit Geboten und Verboten. Wieviel Prozent der Autofahrer halten sich daran? Sehr wenige. Fast alle fahren zu schnell, überfahren Stoppschilder und und und - täglich zu beobachten. Nicht die - meiner Meinung nach - notwendigen Regeln "sichern" den Verkehr, sondern die möglichen Strafen. Und die sind erst möglich durch Kontrolle. Wüsste der Autofahrer, dass sein Fehlverhalten JEDERZEIT erkenn- und nachprüfbar ist (beispielsweise durch eine fest installierte Blackbox, die jede Aktion aufzeichnet), würde er kaum noch Regeln brechen.
Da kenne ich ein anderes Beispiel.
In der Nähe von Osnabrück (D, Nds) gibt es einen 13.000-Seelen-Ort namens Bohmte.
Früher gab es dort etliche Unfälle trotz etlicher Verkehrsschilder, einiger Ampeln, Zebrastreifen und einer Umgehungsstraße.
Heute sind sämtliche Verkehrsschilder, Zebrastreifen und Ampeln entfernt, es gilt nur noch rechts-vor-links, Augenkontakt, Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme, und es gibt kaum noch Unfälle. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist ohne ein einziges Schild um die Hälfte des vorher üblichen Wertes gesunken.
Mir macht da keiner was vor. Es sind ja bekanntlich "immer die anderen", die sich falsch verhalten. Aber das, was wir beklagen (Tote und Verletze im Strassenverkehr) kommt nicht zustande, weil die Strassen zu gefährlich, die Autos zu zerbrechlich oder die Regeln nicht eindeutig wären. Es gibt Tote, weil Regeln gebrochen werden - zu 99% aller Fälle.
Theoretisch ist es natürlich möglich, dass "Ausländer" wie Groß- und Hauptstädter, Bayern oder Sachsen frisch von der Brausebahn kommend in diese kleine Stadt einfallen :)
und in alter Gewohnheit mit 69 km/H dort durchbrausen und kleine Kinder totfahren :(
Für die wird wahrscheinlich am Ortseingang mittels Schild darauf hingewiesen, dass innerhalb des Ortes keine Schilder vorhanden sind und sie Rücksicht auf die indigene Bevölkerung nehmen sollen,
aber trotz dieser ausländischen Gefahr kommt keiner der Bohmter mehr auf die Idee, sich selbst mittels Schild innerhalb seines Ortes zu kontrollieren.
Während Schilder auf viele Menschen wie ein auf die Stange gesteckter Gessler-Hut wirken, vor dem man sich nicht verneigt,
sind sie doch zu Rücksichtnahme auf andere Menschen bereit,
vor allem dann, wenn die Straße nicht mehr nur für die Autos/Autofahrer da ist, sondern klar erkenntlich ist, dass sie mit allen Verkehrsteilnehmern geteilt werden muss.
mfg
cygnus
Die Sache mit der Angel und dem ><o(((°> hat immer einen Haken ...