Donnie: König Kunde?

Hallo,

mich würde eure Meinung zum folgenden Fall interessieren.

Ich habe, um mir meine digitalen Urlaubserinnerungen ein wenig "greifbarer" zu machen, diese in Form von Fotobüchern drucken lassen.
Also wie bei solchen Services üblich Software runtergeladen, eigenes Layout gebastelt, hochgeladen, bezahlt und später ein nettes Produkt zugeschickt bekommen. So weit so gut.
Zur gesamten Abwicklung dient ein persönlicher Account in dem also Bestellung, Lieferanschrift, Auswahl der Bezahlform, etc. verwaltet werden können.

Was nun nicht in diesem Account möglich ist, ist das Löschen von nicht mehr benötigten Büchern sowie das Löschen des gesamten Accounts.

Und da beginnt das Problem. Zunächst der Versuch alle bisherigen, nun nicht mehr benötigten Bücher löschen zu lassen. Hatte zunächst die Idee mehr Übersichtlichkeit zu schaffen.

Seitens des sog. Kundendienstes, der erst nach einer doch drastischeren Wortwahl im Mailverkehr, aufgehört hat Textbausteine zu benutzen die die Software erklären, wurde von "geht nicht" auf "wir machen es ausnahmsweise für sie" umgeschaltet.

Wie sich jedoch dann herausstellte wurde der klaren Aufforderung meinerseits keinesfalls entsprochen. Lediglich auf einer der Übersichtslisten im Account wurden die Daten nicht mehr aufgeführt, ansonsten besteht weiterhin Zugriffsmöglichkeit.

Und auch über einen "Fremdaccount" (man kann Freunden das Werk zugänglich machen, und diese dürfen dann bei Bedarf bestellen) lassen sich die entsprechenden Bücher weiterhin aufrufen.

Angesichts dieses aus meiner Sicht unmöglichen Verhaltens (dreistes anlügen und um es milde auszudrücken der "Kundenveräppelung"), habe natürlich dazu aufgefordert den Account komplett zu löschen. Weiterhin habe ich explizit jegliches Nutzungsrecht an dem Bildmaterial auch das von mir an Dritte erteilte zurückgenommen und um eine Bestätigung des Vorgangs gebeten.

In den der Firma eigenen AGBs steht übrigens daß die Daten (also Layoutdatei und Fotos) nach Beendigung der Auftrags vernichtet werden.
Nutzungsrechte bestehen nur für die Auftragserfüllung.
Es liegen dennoch weiterhin Buchdateien vor, die deutlich älter als ein Jahr sind. Aktuelle Aufträge liegen nicht vor.

Das ganze ging bisher per Mail über die Bühne. Ich traue diesem Laden aber keine Sekunde mehr. Letztlich möchte ich sicher sein, daß nach der Beendigung des Accounts keine weiteren Daten (Bestell- und Abrechnungsdaten dürfen sie natürlich speichern wie sie wollen und müssen), also meine Fotos, auf irgend einem Server "rumliegen" und ich keinen Zugang dazu habe.

Aktueller Stand ist "totstellen". Ich bin nun sehr gespannt ob in nächster Zeit noch eine Reaktion kommt und der Account gelöscht wird.

Alles in allem finde ich ein solches Verhalten eines Dienstleisters schon eine Frecheit. Man stelle sich vor ein "offline" Fotodienst würde sich weigern die zum Entwickeln und Fotoabzug eingereichten Negative zurückzugeben...

Wie ist eure Ansicht zu dieser Geschichte, sollte man im Zweifelsfall die "rechtliche Keule" schwingen?

Donnie

  1. Hi!

    Wie ist eure Ansicht zu dieser Geschichte, sollte man im Zweifelsfall die "rechtliche Keule" schwingen?

    Wenn Du zuviel Zeit und Geld hast: bitte!

    off:PP

    --
    "You know that place between sleep and awake, the place where you can still remember dreaming?" (Tinkerbell)
  2. Mahlzeit Donnie,

    Wie ist eure Ansicht zu dieser Geschichte, sollte man im Zweifelsfall die "rechtliche Keule" schwingen?

    Stichworte: Verbraucherzentrale, Rechtsanwalt, Bundesdatenschutzgesetz

    MfG,
    EKKi

    --
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    1. Das Problem ist das man erst einmal Recht bekommen muß. Wir haben hier wirklich alles geregelt aber dadurch unglaublich komplexe Gesetze.

      Und auch über einen "Fremdaccount" (man kann Freunden das Werk zugänglich >machen, und diese dürfen dann bei Bedarf bestellen) lassen sich die >entsprechenden Bücher weiterhin aufrufen.

      Sowas ist wirklich unglaublich.
      Ich stelle mir aber vor das es in einem solchen Fall schwer ist dagegen rechtlich vorzugehen. Bis man vor Gericht geht wird das Problem behoben und keiner kann es doch nachkontrollieren.

      Hans

  3. Tachchen!

    Also nur um mal die andere Seite auszuleuchten:

    Du hast Alben angelegt und sie auch noch veröffentlicht und jetzt,
    wo du die Fotos gerne wieder aus der Öffentlichkeit ziehen möchtest,
    fällt dir auf dass du nicht weißt, wie du das schnell genug schaffst?

    Zudem habe ich das dumpfe Gefühl, als könnte man die Geschichte auch
    sonst anders erzählen. Es kann in niemandes Interesse sein, dass jedes
    hochgeladene Foto für immer auf dem Server modert, oder?
    Von welchem Fotodienst sprechen wir denn?

    Gruß

    Die schwarze Piste

    --
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    unbezahlbare Fotografie
    1. Hallo,

      Also nur um mal die andere Seite auszuleuchten:
      Du hast Alben angelegt und sie auch noch veröffentlicht

      ich glaube, hier irrst du: Von "Veröffentlichen" kann wohl keine Rede sein. Ich habe nur gelesen, "man kann Freunden das Werk zugänglich machen". Das ist ja dann nicht öffentlich.
      Davon abgesehen - ich kenne die AGB dieses Dienstleisters nicht. Aber ich würde als Kunde erwarten, dass die Daten, die ich zur Erfüllung der Dienstleistung hochlade, a) vertraulich behandelt und b) nach Lieferung wieder gelöscht werden, solange ich es nicht explizit anders festlege. Der Vergleich mit den Negativen im Fotolabor erscheint mir sehr passend.

      Es kann in niemandes Interesse sein, dass jedes hochgeladene Foto für immer auf dem Server modert, oder?

      Höchstens im Interesse des Anbieters, der damit vielleicht unter Berufung auf irgendwelche windigen Klauseln in seinen AGB Schindluder treibt.

      Von welchem Fotodienst sprechen wir denn?

      Gute Frage. Wen muss man meiden?

      So long,
       Martin

      --
      Ist die Katze gesund,
      freut sich der Hund.
      1. Tachchen!

        ich glaube, hier irrst du: Von "Veröffentlichen" kann wohl keine Rede sein. Ich habe nur gelesen, "man kann Freunden das Werk zugänglich machen". Das ist ja dann nicht öffentlich.

        Auch wenn das nie jemand verstehen will:
        Das ist "veröffentlichen".

        Solche Dienste bieten Fotolabore noch nicht an.

        Gruß

        Die schwarze Piste

        --
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        unbezahlbare Fotografie
        1. Hi there,

          Auch wenn das nie jemand verstehen will:
          Das ist "veröffentlichen".

          Freunden das Werk zugänglich machen heisst für mich geschlossener Benutzerkreis (Zugang nach Eingabe von Password oder ähnlichem). Das ist aber nicht veröffentlichen; schliesslich brauch ich auf dem Desktop von meinem Rechner auch kein Impressum, nur weil gelegentlich ein Bekannter einen Blick drauf wirft...

          1. Hi,

            so bevor ich ins Bettchen gehe und auch wenn es bisher noch nichts neues gibt, eine kurze Erläuterung zur "Veröffentlichung".

            Es ist so, daß man über seinen Account Freunde einladen kann das druckbereite Buch anzuschauen und bei Bedarf zu bestellen.

            Die Freunde müssen sich dann natürlich anmelden, erhalten einen eigenen  Account und können den auch für eigene Produktionen nutzen.
            Ist natürlich dazu gedacht neue Kunden zu bekommen. Und schlecht finde ich so was nicht. Ich habe vielleicht von einer gemeinsamen Aktion ein Büchlein gebaut, brauche mich aber so nicht um Bestellvorgang und das Bezahlen zu kümmern. Das kann dann jeder für sich selber erledigen und man muss im Zweifelsfall nicht vorgestreckter Kohle nachlaufen...
            Der Kreis ist aber klein und "geschlossen".

            Aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht um die Tatsache, daß in dem Fall in dem mir gesagt wird "deine Daten sind gelöscht" diese weiterhin abrufbar sind und nicht nur im eigenen Account.

            Die AGBs sind übrigens soweit in Ordnung, es wird sich einfach nicht danach gerichtet.

            Eine zwischenzeitliche Mitteilung war übrigens: Wir speichern alle Bücher für 1 Jahr, danach werden sie automatisch gelöscht.
            Auch dieses ist nicht der Fall, die Bücher die älter als 1 Jahr sind werden nur mit einem negativen Zähler gelistet.
            Und wie schon geschrieben, die Bitte (zunächst war es noch eine) die Sachen nun doch zu löschen wurde mit diversen "geht nicht" Aussagen quittiert.

            Ich werde dem "Support" noch einen kleinen Zeitraum zum reagieren einräumen, bin mal gespannt wie nun reagiert wird.

            Ach ja, den Service will ich hier nicht namentlich posten, nur soviel, Firmensitz ist Berlin und der beschreibende Domainname englisch...

            Und nu, guts Nächtle

            1. Moin!

              Ach ja, den Service will ich hier nicht namentlich posten, nur soviel, Firmensitz ist Berlin und der beschreibende Domainname englisch...

              ... und irgendwie grün?

              --
              "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
                    - T. Pratchett
              1. Moin,

                ... aber so was von grün ;-)

  4. Hi there,

    Wie ist eure Ansicht zu dieser Geschichte, sollte man im Zweifelsfall die "rechtliche Keule" schwingen?

    Wenn's Dir wirklich ein Anliegen ist (was ich verstehe, es muss ja einen Grund geben, warum die Bilder, die ihnen sowas von nicht gehören, nicht einfach löschen, das hinterlässt mindestens ein schlechtes Gefühl) würd' ich einen Anwalt einen Brief schreiben lassen...