Hi,
Wieviel ungebundenes Eisen müßte es geben,
'ne Menge. Der grooooße Erdkern selbst besteht aus (flüssigem) Eisen (deswegen das Magnetfeld), wohin das ungebundene Eisen, Schwerkraft sei dank, sinkt.
BTW: Das Eisen wurde, wie alle Elemente (inkl. derer, aus denen wir bestehen) von Sternen erbrütet, bzw. was Wasserstoff und Helium angeht, schon beim Urknall erzeugt. Kurzfassung der Erbrütung in Sternen:
1. Wasserstoff fusioniert zu Helium.
2. Helium fusioniert zu Kohlenstoff.
Der Stern wird nun zu einem Weißen Zwerg, oder, wenn er genügend Wasserstoff von einem Begleiter abzapfen kann, zu einer Supernova.
Bei mind. 8-facher Sonnenmasse hingegen geht die Fusion mit immer schnelleren Fusionszyklen weiter:
3. Kohlenstoff fusioniert zu Sauerstoff (binnen 600 Jahren)
4. Sauerstoff fusioniert zu Silizium (binnen 6 Monaten)
5. Silizium fusioniert zu Eisen (binnen 24 Stunden)
Da die schweren Eisenatome beim Fusionieren keine Energie mehr freisetzen, stoppt die Fusion - der Stern implodiert (i.d.R. zu einem Neutronenstern, bei besonders massereichen Sternen zu einem Schwarzen Loch).
Unser Wasserstoff, Sauerstoff, Eisen und der Rest sind also nur hier, weil es irgendwann irgendwo mal einen ziemlichen Rumms gegeben hat, der soviel Elemente ins All geblasen hat, daß u.a. an dieser Stelle hier ein neues Sonnensystem entstehen konnte - durch Verklumpung dieser Materie, angereichert durch viele, viele Asteroiden-Einschläge im Laufe einiger Milliarden Jahre.
Und wir sind hier, weil unser Sonnensystem an einer relativ ruhigen Stelle entstand, mit günstigen Bedingungen. Denn das Anforderungsprofil für Systeme mit Leben wie wir es kennen lautet:
Alter: Sollte mindestens 3 Milliarden Jahre alt sein.
So hätte die Evolution Zeit, höhere Lebensformen hervorzubringen.
Masse: Höchstens das 1,5-fache unserer Sonne.
Größere Sterne verglühen zu schnell.
Metallgehalt: Sollte wenigstens halb so viel Eisen enthalten wie unsere Sonne.
Dann könnten sich erdähnliche Planeten mit Gesteinsmantel bilden.
Umfeld: Sollte in sternenarmen Bereichen der Galaxie liegen.
Interstellare Staubwolken und Regionen mit Sternenneubildunge wären eine Gefahr für das globale Klima.
Stabilität: Darf kein veränderlicher Stern sein.
Heftige Eruptionen hätten katastrophale Folgen für das Klima etwaiger Planeten.
Einzelstern: Sonnen in Mehrfachsternsystemen müssen entweder sehr dicht oder sehr weit auseinander stehen.
Die Anziehungskräfte verschiedener Sonnen machen die Umlaufbahnen möglicher Planeten zu instabil.
Dazu kommt noch, daß der lebensfähige Planet in der habitablen Zone entstehen muß (eine relativ schmale Zone, in Größe und Lage abhängig von der Strahlungsintensität des Sterns).
Er braucht ungefähr Erdmasse, um eine Atmosphäre halten zu können, und um nicht so schnell abzukühlen, damit ein flüssiger Eisenkern für ein starkes Magnetfeld sorgen kann.
Sehr sinnvoll ist ferner ein Gasriese im äußeren Rand des Systems, der interplanetare Gesteinsbrocken wie ein "Staubsauger" anzieht. Das sorgt dafür, daß nicht ständige Einschläge die Planetenoberfläche immer wieder zerstören, und eentuell aufkeimendes, höheres Leben regelmäßig vernichtet.
Außerdem sinnvoll ist ein Mond (unserer ist entstanden, durch die Trümmer, die beim Einschlag eines Körpers von ungefährer Größe des Mars entstanden), der durch die Gezeitenkräfte dafür sorgt, daß zum einen der Planet wie ein Knetteig durchgewalkt wird (s. auch "flüssiger Kern"), zum anderen durch Ebbe und Flut einen Wechsel von im Wasser entstandenem Leben ans Land begünstigt.
Überaus nett war in unserem konkreten Fall noch, daß Asteroiden-Einschläge und massivste Vulkanausbrüche das entstandene Leben ein paar mal einschneidend beeinflußt haben. Zuletzt durch Dezimierung der Saurier, was die Weiterentwicklung der Säugetiere sehr stark begünstigte.
Oder anders gesagt: Mönsch, was haben wir, wenn man das alles liest, doch für Dusel gehabt! ;-)
Gruß, Cybaer
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Man muß viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.
(Jean-Jacques Rousseau, Philosoph u. Schriftsteller)