Immer man ruhig bleiben!

[Der Martin]

n'Abend!

Mein Diesel hält sogar ohne Partikelfilter schon die Euro4-Grenzwerte ein - weshalb der Hersteller es lange Zeit nicht für nötig hielt, für dieses Modell überhaupt einen anzubieten.
Mit einem Partikelfilter wäre der Hersteller aber an der Sptize des Fortschritts ;)

Mag sein - das wäre schön fürs Image und für die Umwelt. Viele Autofahrer aber würden den Mehrpreis nicht einsehen, weil sie weder einen Mehrnutzen noch einen monetären Gegenwert haben. Auch ich habe über die Nachrüstung eines Partikelfilters nachgedacht, als er denn verfügbar war. Und ich bin dann zu dem -zugegeben, egoistischen- Ergebnis gekommen: Nö, Geld ausgeben ohne einen greifbaren Gegenwert? Dann ist mir der Status Quo gut genug.

Das stimmt zwar, aber ich bin trotzdem aufgrund vieler anderer Erfahrungen der Ansicht, dass die Begriffe "Frankreich" und "Technik" irgendwie nicht zusammenpassen. Zu oft schon habe ich gedacht, "gute Idee im Ansatz, aber leider nicht ausgereift oder durchdacht".
Hm, Erfahrung, oder Vorurteil...?

Erfahrung. Zum Beispiel der SCART-Stecker für Video-Equipment. An sich eine super Idee, alle Signale in einem Steckverbinder zu vereinigen. Aber die Realisierung des Steckers an sich ist eine Katastrophe! Er ist mechanisch nicht stabil, selten passgenau, die Kontakte verbiegen leicht, und die elektrisch saubere Verbindung ist auch nicht immer gewährleistet. Hätte man hier ein bewährtes Steckerkonzept aufgegriffen und z.B. einen 23poligen Sub-D-Stecker verwendet, wäre das eine feine Sache gewesen. Aber so ...
Zugegeben, im Automobilbau sind die Franzosen inzwischen gut dabei. Aber das ist auch noch nicht lange so. Noch vor wenigen Jahren rümpfte man hier die Nase, wenn jemand zugab, er fahre einen Renault/Peugeot/Citroen (wobei Citroen IMHO bis heute einen Dauerplatz an der Spitze der scheußlichsten Autos verteidigt, in direkter Konkurrenz mit Chrysler und dem Mini, Audi ist ja wieder zur Vernunft gekommen).

Nehmen wir mal Er_fahr_ung am Beispiel Renault: Die haben schon lange Mercedes-Benz vom ersten Platz der Crash-Sicherheit abgelöst.

Und das erkenne ich auch neidlos an - auch wenn ich die zugehörige Fernsehwerbung sowas von idiotisch finde.

Beispiel Telefonnummer-System: In F habe _alle_ Nummer die gleiche Anzahl an Ziffern. Eine Vorwahl gibt es nicht, sie wurde schon vor Jahren in die Nummer integriert.

Auch das Konzept gefällt mir. Das System der Telefonnummern in DE ist halt natürlich und organisch gewachsen - wie jedes Geschwür. ;-)

eben ob der Lobby hier.
Sag' ich doch, so übel ist das gar nicht.
Da hast Du mich missverstanden: Eben das _ist_ übel, wenn der Lobbyismus verhindert, dass die nach Deinen Aussagen besseren technisch-versierten Deutschen noch bessere Filter entwickeln, als die Franzosen es getan haben.

Ob die deutschen Autobauer wirklich besser sind, sei dahingestellt. Ich glaube, es ist in erster Linie -wie so oft- eine Geldfrage. Es ist in DE leider üblich, zunächst nur rudimentäre Basisprodukte anzubieten, und für sämtliche Zusatzleistungen Aufpreise zu berechnen. Nicht nur in der Automobilbranche. Das haben andere besser gelöst: Bei den Japanern ist es seit vielen Jahren üblich, dass selbst die Basismodelle schon die gängigsten "Extras" integriert haben. Bei den Franzosen teilweise auch, aber die sind meistens im Servicebereich unverschämt teuer. Es hat eben alles seine zwei Seiten.

Und heutzutagen haben die Japaner die Nase vorn, fast jedes Auto aus Nippon hat Hybridtechnik. Und hier? Wir (also »ihr, die Deutschen« bauen immer noch Benzinschlucker und maßen uns an, die Amis zu kritisieren...

Wie heißt es doch so schön? Die Nachfrage reguliert auch wieder das Angebot.

Und ich bin sicher, die werden schneller den Dreh 'raus haben, als Mercedes, BMW und Porsche zusammen.

Mag sein. Wenn sie dann auch noch auf ein vergleichbares Qualitätsniveau kommen ... Ein guter Bekannter und Ex-Kollege meines Vaters arbeitet immer noch bei Mercedes in UT in der Nutzfahrzeug-Entwicklung. Nachdem er vor ein paar Jahren im Rahmen der Kooperation mit Freightliner mal ein paar Wochen in den USA war, erzählte er: Mercedes verwendet für bestimmte Teile des LKW-Fahrgestells Profile aus 3mm-Stahl. Freightliner verwendet, um die gleiche Stabilität zu erzielen, etwa 8mm starke Stahlprofile. Warum? Weil der amerikanische Stahl deutlich schlechter sei als der deutschen Werkstoff.
Wenn also die Amis gute Ideen und technische Innovationen auf den Markt bringen, ist das eine Sache. Bis sie uns auch in der Qualität (Verarbeitung) das Wasser reichen können, ist eine andere.

Da ist ja auch grundsätzlich nichts dagegen zu sagen, solange Dinge forciert oder durchgesetzt werden, die vielen zugute kommen (und nicht nur einzelnen).
Bei der Partei wird es nur Unternehmern zu Gute kommen, glaub Guido einfach!

Den Eindruck hatte ich eigentlich eher bei der Partei, die wir im ausgehenden letzten Jahrhundert 16 Jahre lang als führende Kraft erdulden mussten - und seit kurzer Zeit wieder.

Gute Nacht erstmal,
 Martin