benben: Browser-Marktanteile, Verbreitung Flash, etc

Hallo,
auf der Suche nach Aussagen über die Marktanteile versch. Browser und Betriebssysteme bzw. die Verbreitung von Webtechnologien, Plugins usw. bin ich auf folgene Seiten gestoßen:

http://www.webmasterpro.de/portal/webanalyse.html
http://www.webhits.de/deutsch/index.shtml?webstats.html

Beide behaupten aktuell zu sein, aber sie widersprechen sich in vielen Punkten drastisch (z.B. IE6 13% vs 42% oder Flash 87% vs 53%)

Was stimmt den nun bzw. wo bekommt man _verlässliche Aussagen her?

Vielen Dank und schöne Grüße
benben

  1. Verläßliche Aussagen kommen natürlich immer nur von der eigenen Seite ;-)

    Je nachdem, welche Nutzerschaft Du hast, wird sich Deine eigene Statistik mehr oder weniger von den anderen unterscheiden (vergleiche bspw. Netcraft vs. Heise-Statistik).

    Wenn ich 100 IE-Nutzer* frage, welchen Browser sie benutzen, kann ich sogar zu einer Statistik kommen, bei der 100% der Befragten den MSIE benutzen.

    *: hier bei Bedarf einen beliebigen obskuren Browser nach Wahl einsetzen, bspw. Lynx, dillo oder den Browser, der in Duke Nukem Forever eingebaut ist...

    Gruß, LX

    --
    RFC 1925, Satz 3: Mit ausreichendem Schub fliegen Schweine wunderbar. (...)
    1. [...] oder den Browser, der in Duke Nukem Forever eingebaut ist...

      Für's Protokoll, sollte das zu dir noch nicht durchgesickert sein: 3D Realms ist pleite.

      1. Für das Protokoll: Wer die Ironie nicht versteht, darf gern noch mal von vorne lesen.

        Gruß, LX

        --
        RFC 1925, Satz 1: Es muss funktionieren.
  2. Was stimmt den nun bzw. wo bekommt man _verlässliche Aussagen her?

    Kennst du das Sprichwort: "Vertraue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! ?

    Verlässliche Aussagen bekommst du nichtmal aus deiner eigenen Statistik - aber auf jene würde ich mich am ehesten verlassen.

    Was nutzt es dir, wenn ein Browser 0,02% allgemeine Verbreitung hat, aber 75% deiner Besucher diesen Browsern verwenden? Klar sollte man auf den groben Schnitt optimieren - aber was spielt es für eine Rolle, ob der Browser 13% oder 42% Verbreitung hat? Keiner der Werte ist gering genug, alsdass man ihn vernachlässigen könnte.

    1. Was nutzt es dir, wenn ein Browser 0,02% allgemeine Verbreitung hat, aber 75% deiner Besucher diesen Browsern verwenden? Klar sollte man auf den groben Schnitt optimieren - aber was spielt es für eine Rolle, ob der Browser 13% oder 42% Verbreitung hat? Keiner der Werte ist gering genug, alsdass man ihn vernachlässigen könnte.

      hmm, wobei hier wiederum die Frage ist, warum sich die Nutzer deiner Seite in der Wahl des Browser so sehr unterscheiden von anderen?

      Und das ist auch die grundlegende Frage bei solchen Statistiken;
      Haben IE-Nutzer ein statistisch bedeutsam anderes Internet-Surf Verhalten als Firefox-Nutzer etc.? Surfen z.B. IE Nutzer andere Seiten an als Safari / Firefox / Opera Nutzer etc.?

      Wenn das nicht der Fall ist, ist die Statistik einer viel besuchten Seite als repräsentative Stichprobe zu sehen und aussagekräftig.

      Das Problem ist aber auch, wie aktuell ist die Messung, und was passiert wenn die Messung mit alten Messungen konfundiert wird? Immerhin ändert man ja auch mal den Browser bzw. die Browserversion ...

      1. hmm, wobei hier wiederum die Frage ist, warum sich die Nutzer deiner Seite in der Wahl des Browser so sehr unterscheiden von anderen?

        Es spielt keine Rolle ob sie sich unterscheiden oder nicht - wen interessiert das? Wie gesagt, es ist unerheblich ob  13 oder 42%, beide Werte sind nicht vernachlässigbar. Bei 0,02 zu 20% würde ich aber jedenfalls in dubio pro reo entscheiden.

        Surfen z.B. IE Nutzer andere Seiten an als Safari / Firefox / Opera Nutzer etc.?

        Natürlich - ich bin mir 100%ig sicher, dass slashdot oder fudzilla weniger IE-Besucher zu verzeichnen hat als eine durchschnittliche Website.

        Wenn das nicht der Fall ist, ist die Statistik einer viel besuchten Seite als repräsentative Stichprobe zu sehen und aussagekräftig.

        Auch wenn das nicht der Fall wäre, das Gesetz der großen Zahlen lässt sich hierbei nicht anwenden. Nur weil bei einem millionenfach wiederholten Würfelwurf jede der sechs Seiten[1] etwa gleichverteilt ist, kannst du nicht davon ausgehen, dass das bei sechs einzelnen würfen auch so ist.

        Das Problem ist aber auch, wie aktuell ist die Messung, und was passiert wenn die Messung mit alten Messungen konfundiert wird? Immerhin ändert man ja auch mal den Browser bzw. die Browserversion ...

        Wie gesagt, es ist unerheblich - erst wenn du mehrere Statistiken vorliegen hast (inklusive deiner eigenen), dass die Besucherdichte mit einem bestimmten Browser auf ein (für dich) vernachlässigbares Niveau gesunken ist, kannst du diesen ignorieren.

        [1] aka Browser

        1. Es spielt keine Rolle ob sie sich unterscheiden oder nicht - wen interessiert das? Wie gesagt, es ist unerheblich ob  13 oder 42%, beide Werte sind nicht vernachlässigbar. Bei 0,02 zu 20% würde ich aber jedenfalls in dubio pro reo entscheiden.

          Naja, derjenige der hier gepostet hat interessiert es wohl.
          Es geht evtl. darum bei Browsern die nicht so verbreitet sind, nicht darauf zu achten, ob alles korrekt angezeigt wird. Was, wenn man wenig Zeit und Nerven hat ja auch eine gewisse Rechtfertigung hat.

          Natürlich - ich bin mir 100%ig sicher, dass slashdot oder fudzilla weniger IE-Besucher zu verzeichnen hat als eine durchschnittliche Website.

          Gut, das sind Einzelbeispiele, die es natürlich gibt. Aber tatsächlich wird der Überschneidungsbereich sehr groß sein. IE-Benutzer (z.B.) zeigen vielleicht in bestimmten Bereichen ein anderes Surfverhalten als andere Browsernutzer - aber ich glaube nicht, dass IE-Benutzer eher auf Fotografien stehen, und Firefox-Nutzer sich lieber Aquarell-Bilder anschauen (nur als blödes Beispiel).

          Also, wenn es sich nicht um eine sehr spezielle Seite handelt, würde ich da keinen Unterschied postulieren; das wäre ja nach dem Motto; "Sag mir mit was du surfst, und ich sage dir was du so für ein Typ bist" ...

          Auch wenn das nicht der Fall wäre, das Gesetz der großen Zahlen lässt sich hierbei nicht anwenden. Nur weil bei einem millionenfach wiederholten Würfelwurf jede der sechs Seiten[1] etwa gleichverteilt ist, kannst du nicht davon ausgehen, dass das bei sechs einzelnen würfen auch so ist.

          das stimmt, aber die Wahrscheinlichkeit kann man eben doch ableiten, und die Verteilung wird sich dann der Populationsverteilung annähern, je länger deine Seite im Netz ist.

          Wenn IE einen Marktanteil von 80% hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein erster Besucher ein IE-Benutzer ist, eben sehr sehr groß (es sei denn du hostest die Seite firefox-tipps.de, oder so).

          Wie gesagt, es ist unerheblich - erst wenn du mehrere Statistiken vorliegen hast (inklusive deiner eigenen), dass die Besucherdichte mit einem bestimmten Browser auf ein (für dich) vernachlässigbares Niveau gesunken ist, kannst du diesen ignorieren.

          Wie gesagt, dass würde viel Zeit kostet, bis deine eigene Seite erst mal aussagekräftige Statistiken ausspuckt - daher;
          Warum sollte man davon ausgehen, dass die eigene Seite von signifikant verschieden Anteilen an Browsern besucht wird, als eine andere, die schon mehr oder weniger repräsentative Statistiken hat?
          Die Argumente dafür (bei einer normalen Webseite) fallen mir nicht ein - also warum nicht die langwierige eigene Messung sparen und sich auf die Messung einer anderen Seite verlassen, bzw. sich daran orientieren?

          1. "Sag mir mit was du surfst, und ich sage dir was du so für ein Typ bist" ...

            Das ist aber eben nicht so abwegig - man kann auch von Automarken auf den Fahrer schließen (und ich meine damit nicht irgendwelche Klischees).

            und die Verteilung wird sich dann der Populationsverteilung annähern, je länger deine Seite im Netz ist.

            Unwahrscheinlich, da jede Seite in irgend eine Ecke gestellt werden kann und eine Seite sogut wie unmöglich als Zielgruppe den "exakten Durchschnitt der Internetnutzer" hat - das wäre sowas wie der heilige Gral :)

            Wenn IE einen Marktanteil von 80% hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein erster Besucher ein IE-Benutzer ist, eben sehr sehr groß

            Aber was spielt das für eine Rolle ob von 10 Besuchern die ersten 8 mit IE kommen oder die ersten 2 mit Firefox und Opera und dann weitere 8 mit IE? :)

            Wie gesagt, dass würde viel Zeit kostet, bis deine eigene Seite erst mal aussagekräftige Statistiken ausspuckt - daher;

            Darum den groben Schnitt nehmen, damit kann man nichts falsch machen und wo die Schwellwerte für die "Ignoranz" eines Browsers gegenüber liegen, muss entschieden werden - das ist eine Zeit- oder Kostenfrage.

            Warum sollte man davon ausgehen, dass die eigene Seite von signifikant verschieden Anteilen an Browsern besucht wird, als eine andere, die schon mehr oder weniger repräsentative Statistiken hat?

            Weil man immer vom schlimmsten Fall ausgehen sollte - und alles im hinterkopf behalten sollte.

            Wer eine Seite wie etwa die Nintendo-Seite aufzieht, kann davon ausgehen, dass einige der Besucher mit dem Nintendo DS daherkommen oder mit Wii und diese, egal wie wenige es sind, auf jeden Fall eine fehlerfreie Seite brauchen - sowas weiß man normalerweise bei der Projektplanung vorher und kann es dann abschätzen.

            Die Argumente dafür (bei einer normalen Webseite) fallen mir nicht ein - also warum nicht die langwierige eigene Messung sparen und sich auf die Messung einer anderen Seite verlassen, bzw. sich daran orientieren?

            Siehe oben - die Zahlen sind nicht relevant, das sind Einzelfallentscheidungen.

  3. Beide behaupten aktuell zu sein, aber sie widersprechen sich in vielen Punkten drastisch (z.B. IE6 13% vs 42% oder Flash 87% vs 53%)

    Was stimmt den nun bzw. wo bekommt man _verlässliche Aussagen her?

    Das Problem ist der Schwankungsbereich und die Repräsentativität der Messung. Statistiken sind meistens mit einem Messfehler behaftet und daher nur bedingt aussagekräftig.

    Aber was du aus beiden Erhebungen mit einer größeren Sicherheit an Informationen herausziehen kannst ist die Rangreihe der Verbreitung;

    IE an erster Stelle (wohl leider immer noch)
    danach steht der Firefox
    und dann kommt Safari

    danach werden die Aussagen wieder Stichprobenabhängig, was darauf schließen lässt, dass die Marktanteile der anderen Browsertypen sich nicht bedeutsam unterscheidet.