Alexander (HH): Faxgerät zum Drucker aufrüsten

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Moin Moin!

Hallo,

Und ich wünsch mir ne neue Brille. Die Buchse in der Rückseite sieht nämlich aus wie RJ45. Da weiß ich dann auch weiter...

tatsächlich? Du denkst aber nicht an Ethernet, oder?
Denn an einem Faxgerät halte ich ISDN, das ja die gleichen Steckverbinder benutzt, für wahrscheinlicher. Vermutlich gibt es von dem Gerät eine Variante fürs analoge Telefonnetz, und eine Variante für ISDN ...

Viel einfacher: Das Fax hat in der internationalen bzw. nicht deutschen Version eine LINE- und eine PHONE-Buchse.

Wie wie alle wissen, stehen die Amis auf Gänseblümchen-Ketten. Sie bilden aus Fax, Anrufbeantworter, Modem und Telefon eine "Daisy Chain", von der Wand zur LINE-Buchse des ersten Geräts eine fliegende Strippe, von der daneben liegenden PHONE-Buchse weiter zur LINE-Buchse des nächsten Gerätes, bis man irgendwann beim Telefon ankommt, dass nur eine LINE-Buchse hat.

Alle Buchsen in dieser Ausführung sind schlicht zweipolig (Pin 3 und 4). Die LINE-Buchse ist auf der Platine allerdings vierpolig ausgeführt und führt zusätzlich das Signal, dass an der PHONE-Buchse auf 3 und 4 liegt, auf den Pins 2 und 5 heraus. In der deutschen Version entfällt die PHONE-Buchse und die LINE-Buchse ist vierpolig bestückt, dafür gibt es einen Stopfen, eine draufgeschraubte Blende oder schlicht einen nicht herausgestanzten Durchbruch im Gehäuse. Manche Hersteller sparen sich auch das Theater mit den unterschiedlichen Bestückungsvarianten und bauen zwei vierpolige Buchsen in alle Geräte ein, egal wo sie landen. In den USA stört das weitergeschaltete PHONE-Signal auf der LINE-Buchse nicht, in Deutschland wird die PHONE-Buchse einfach zugestopft, abgedeckt oder in der Bedienungsanleitung als "bleibt frei" beschrieben.

Der Hersteller oder Importeur legt ein einfaches, vierpoliges TAE-N-auf-Western-Kabel mit in den Karton, damit das Hintereinanderschalten der Geräte nach Art der Deutschen Bundespost und ihrer Nachfolgeunternehmen brav innerhalb der TAE-Dose stattfindet. Richtig alte Fax-Geräte mit dem berüchtigten Posthörnchen-Aufkleber haben außerdem noch W (Wecker, für Zusatzklingel) und E (Erde, für Nebenstellen) auf den beiden letzten Pins 1 und 6 der Westernbuchse und eine sechsadrige Zuleitung.

Oh, und mal so am Rande: Der Fax-Standard definiert zwei grauenhaft niedrige Auflösungen, entsprechend bescheiden sind die Fähigkeiten der Druckwerke. Jeder Laserdrucker aus grauer Vorzeit schafft bessere Drucke, genau wie die Fast-Gratis-Drucker vom Discounter an der Ecke. Und über das 9.600 Bit/s-Modem (14.400 Bit/s für den herstellerspezifischen "Turbo"-Modus) reden wir besser gar nicht erst, trotz primitiver Kompression.

Alexander

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