Deus Figendi: UGC, Gedanken zum UserGeneratedRating

Mahlzeit,
es ist ja nun so, wie sicher die meisten mitbekommen haben werden, dass ab 1.1 alle deutschen (was immer das bedeutet) Ressourcen im Netz künftig jugendfrei sein sollten.
Genauer: Der aktuelle Entwurf des Jugendmedienstaatsvertrages sieht vor, dass Betreiber von Web-Präsenzen dafür sorgen müssen, dass Jugendliche und Kinder nicht mit Erwachsenen-Inhalten zusammen kommen.
Dabei kann man bspsw. die Sendezeit begrenzen und das Angebot nur Nachts zur Verfügung stellen (ich nehme an dass auch hier die deutsche Zeit gilt) oder man kann eine Alters-Verifikation durchführen oder aber - und darauf läuft es wohl hinaus - man kann seine Seiten "taggen" mit Metadaten, die aussagen für welches Alter die Inhalte geeignet sind.
Wer noch nicht so viel Einblick in das Thema hatte kann sich oberflächlich bei der TAZ oder etwas tiefgehender (aber auch deutlich subjektibv) beim AK-Zensur informieren.
(Kleiner Trost für alle die Panik haben oder kriegen: Das Rechtsmittel gegen Verstöße gegen den JMStV ist die Abmahnung durch Mitbewerber. Wer also ein privates Angebot betreibt und eigentlich keinem Wettbewerb in dem Sinne unterliegt hat relativ wenig zu befürchten, wobei das nicht bedeutet dass es ausgeschlossen wäre, aber wo kein Kläger... es wird eben nicht von den Staatsanwaltschaften oder Behörden oder so verfolgt.)

Nun ist es schon schwer genug für Nichtjuristen und Nichtjugendschützer zu entscheiden ob die eigenen Inhalte jugendfrei sind oder nicht. Aber nehmen wir an das wäre machbar, so ist es doch ein Horror für jeden, der UserGeneratedContent entgegen nimmt wie z.B. ein Forum.
Da hat man dann ungefähr zwei Möglichkeiten: Entweder man rated die eigene Seite grundsätzlich "ab18" oder man moderiert anständig (vor der Veröffentlichung).
Noch 5 Sätze zu meiner Situation: Ich bin Mit-Administrator in so einem privaten Forum (allerdings mit flacher Struktur also ein "Board"). Rein privat, also kein Verein dahinter oder so, einfach nur 'n gemieteter Server auf dem wir primär ein CMS und eine Board-Software laufen mit einer Community von vielen Hundert aktiven Benutzern (insgesamt 4k Accounts).
Und diese Community ist größtenteils erwachsen, aber nicht ausschließlich, die Jüngsten von denen ich weiß waren elf Jahre alt, eine Umfrage hat mal ergeben, dass die Benutzer im Schnitt 28 sind.
Nun ist es nunmal so: Erwachsene Leute unterhalten sich auch schon Mal über erwachsene Themen. Nicht hauptsächlich (die Leute wissen ja, dass auch Kinder mitlesen), aber es kommt vor. Und schon entsteht adult-content. Mal geht's um Gewalt, mal um Sex und mal um Politik oder Religion (und letzteres ist nun wirklich nichts für Kinder).

Nun kam mir im Juni im Zusammenhang zwischen dieser Situation und dem JMStV die Idee ob man das rating darüber ob ein Inhalt jugendgefährdend ist oder nicht auf den abwälzen kann und sollte, der den Content erstellt oder einstellt (wir hatten auch schon barbusige Bilder z.B. oder Fotos von modellierten Penissen oder Links zu Gewaltvideos).
Sprich: Im self-Forum kann man z.B. den Themenbereich auswählen, dass man eine ähnliche Auswahlbox macht, in der man das Mindestalter angeben kann. Die Software entscheidet dann wenn sie die Beiträge anzeigt welches der höchst-geratete Beitrag auf der entsprechenden Seite ist und fügt die entsprechende Meta-Information ein. Unter Umständen könnte man in den Benutzereinstellungen auch einstellen lassen ob entsprechender Inhalt von vorn herein nicht angezeigt wird für bestimmte Benutzer, damit diese das Board trotz Content-Filter weiter sinnvoll nutzen können.

Was schätzt ihr, wäre das rechtlich ausreichend? Ich meine... wer Inhalte erschafft kann doch im Grunde auch verantwortlich handeln und ggf. festlegen für wen er ihn publiziert.
Dabei geht es mir primär nicht darum die Verantwortung los zu werden (ich persönlich bin eh nicht verantwortlich), sondern die Arbeit alles anschauen zu müssen. Außerdem würde man die Benutzer ggf. ein bisschen sensibilisieren, dass sie sich noch bewusster werden, dass auch Kinder mitlesen und dass man sieht dass wir zumindest bemüht sind um ein bisschen Jugendschutz.

Und eine weitere Frage wäre vielleicht: Wie würdet ihr das auch Sicht als User bewerten, würdet ihr euch gegängelt fühlen, dass ihr "mehr Arbeit" habt, euch überlegen müsst welche Alters-Hürde man einsetzen sollte? Oder wäre das ein notwendiges Übel oder schätzt ihr vielleicht sogar es zu begrüßen, weil - wie ich ja schrieb - die Absicht ist Erwachsene nicht zu zensieren und gleichzeitig ein Angebot zu haben, welches auch Kinder nutzen können. Also wie glaubt ihr würdet ihr bei einer solchem Maßnahme empfinden?

Tjoa sonst... ich habe noch eine zweite Idee, die darauf fußt hat aber nicht mehr primär mit dem Thema zu tun, füge ich vielleicht an, wenn dieses hier totdiskutiert ist ;-)

Andere Gedanken? Verbesserungen? Was wäre wohl default? Zufall, nichts, 18, 12, zuletzt gewählte Eintellung, Benutzereinstellung (im Profil)?

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  1. Hi,

    es ist ja nun so, wie sicher die meisten mitbekommen haben werden, dass ab 1.1 alle deutschen (was immer das bedeutet) Ressourcen im Netz künftig jugendfrei sein sollten.

    Das „was auch immer das bedeutet“ würde ich eher hinter den Begriff „jugendfrei“ setzen.

    Dabei kann man bspsw. die Sendezeit begrenzen und das Angebot nur Nachts zur Verfügung stellen (ich nehme an dass auch hier die deutsche Zeit gilt) oder man kann eine Alters-Verifikation durchführen oder aber - und darauf läuft es wohl hinaus - man kann seine Seiten "taggen" mit Metadaten, die aussagen für welches Alter die Inhalte geeignet sind.

    Im Grunde alles lächerlich (Tagging vielleicht noch am wenigsten).

    (Kleiner Trost für alle die Panik haben oder kriegen: Das Rechtsmittel gegen Verstöße gegen den JMStV ist die Abmahnung durch Mitbewerber. Wer also ein privates Angebot betreibt und eigentlich keinem Wettbewerb in dem Sinne unterliegt hat relativ wenig zu befürchten, wobei das nicht bedeutet dass es ausgeschlossen wäre

    Du bist Blogger, du verdienst Geld mit Werbung auf deiner Seite - meinerseits das gleiche, und wir bloggen auch noch über ähnliche Themengebiete - da könnte „ich“ durchaus auf die Idee kommen, dich als „Mitbewerber“ zu betrachten ...
    (Ja, die Grenze zwischen privatem und kommerziellem Angebot ist fließend.)

    Nun kam mir im Juni im Zusammenhang zwischen dieser Situation und dem JMStV die Idee ob man das rating darüber ob ein Inhalt jugendgefährdend ist oder nicht auf den abwälzen kann und sollte, der den Content erstellt oder einstellt [...] Was schätzt ihr, wäre das rechtlich ausreichend?

    Das wird vielleicht eine Menge IANAL-Antworten geben - aber rechtliche Sicherheit kannst du dir davon nicht erwarten.

    Die Haupt-Frage wäre für mich - was ist mit Leuten, die absichtlich „quer schlagen“, um dem System zu schaden? Ich kann mich in deinem Katzenbilder-Forum schnell anmelden, um dann Bilder von echten „Muschis“ einzustellen.
    Klar, du wirst meinen Account dann sofort löschen, wenn es dir bekannt wird - und nach aktuell überwiegender Rechtsprechung reicht es wohl aus, wenn du reagierst, sobald es dir bekannt wird. (Was nicht bedeutet, dass du jegliche Kontrolle so lange unterlassen darfst.)

    Und eine weitere Frage wäre vielleicht: Wie würdet ihr das auch Sicht als User bewerten, würdet ihr euch gegängelt fühlen, dass ihr "mehr Arbeit" habt, euch überlegen müsst welche Alters-Hürde man einsetzen sollte? Oder wäre das ein notwendiges Übel oder schätzt ihr vielleicht sogar es zu begrüßen, weil - wie ich ja schrieb - die Absicht ist Erwachsene nicht zu zensieren und gleichzeitig ein Angebot zu haben, welches auch Kinder nutzen können. Also wie glaubt ihr würdet ihr bei einer solchem Maßnahme empfinden?

    Ist das nicht bei Diensten wie Flickr etc. eh schon seit langem implementiert?

    Andere Gedanken? Verbesserungen? Was wäre wohl default? Zufall, nichts, 18, 12, zuletzt gewählte Eintellung, Benutzereinstellung (im Profil)?

    Auf jeden Fall solltest du anderen Nutzern, die sich oder andere gestört fühlen könnten, die Möglichkeit geben, entsprechend zu reagieren. „Diesen Inhalt flaggen als: [ ] nicht jugendfrei [ ] anstössig [ ] ...“
    Damit bist du nicht mehr allein von der Auffassung des Einstellers des Material abhängig, sondern hast Community-Feedback.
    Ob man dieses manuell auswertet, oder ob man das automatisieren kann/will - wäre zu überlegen.

    MfG ChrisB

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    RGB is totally confusing - I mean, at least #C0FFEE should be brown, right?
    1. Du bist Blogger, du verdienst Geld mit Werbung auf deiner Seite - meinerseits das gleiche, und wir bloggen auch noch über ähnliche Themengebiete - da könnte „ich“ durchaus auf die Idee kommen, dich als „Mitbewerber“ zu betrachten ...
      (Ja, die Grenze zwischen privatem und kommerziellem Angebot ist fließend.)

      Da hast du recht. Ich meinte auch nicht, dass es gegen private Leute keine Rechtsmittel gäbe, sondern vielmehr dass es - um bei deinem Beispiel zu bleiben - unter Bloggern bzw. Privatpersonen eher unüblich ist einander abzumahnen.
      Mitnichten beschränkt sich das Wettbewerbsrecht auf kommerzielle Bereiche, auch nonProfit-Organisationen können einander ans Bein pinkeln.
      Ich wollte einfach nur aussagen: Es wird voraussichtlich nicht so sein, dass die Staatsanwaltschaften oder die Polizei oder andere Behörden oder Firmen das Netz scannen auf der Suche nach ungetaggten Seiten.

      Die Haupt-Frage wäre für mich - was ist mit Leuten, die absichtlich „quer schlagen“, um dem System zu schaden? Ich kann mich in deinem Katzenbilder-Forum schnell anmelden, um dann Bilder von echten „Muschis“ einzustellen.
      Klar, du wirst meinen Account dann sofort löschen, wenn es dir bekannt wird

      Ich habe relativ wenig Angst vor Leuten, die absichtlich quer schießen.
      Hier im selfForum verkehrt wahrscheinlich größtenteils eine ähnliche Alters- und Bildungsstruktur (nur mussten wir aus Spam-Gründen irgendwann die Gastaccounts abschaffen) und hier kommt normalerweise niemand auf die Idee das System absichtlich zu torpedieren, obwohl ich hier sicherlich pornografische Schriften oder Bilder hinein packen könnte.
      Zugegebenermaßen wird hier im self aber auch fast gar nicht über sex'n'gore diskutiert auch nicht auf Sachebene.

      Aber der Anstoß ist in sofern gerechtfertigt, dass das auf anderen Plattformen möglicherweise der Fall wäre. Insbesondere auch Leute, die selbst Jugendliche sind und für sie selbst rechtlich (meine Meinung stimmt da nicht mit dem Gesetz überein) ungeeignete Inhalte einstellen und natürlich dann entsprechend niedrig raten.
      Auf einer Plattform wie pfff. SchülerVZ kann ich mir solch eine Troll-Problematik z.B. sehr gut vorstellen.

      In den Blogs und Foren die ich so konsumiere sehe ich aber das Sabotage-Risiko eher als gering an.

      Auf jeden Fall solltest du anderen Nutzern, die sich oder andere gestört fühlen könnten, die Möglichkeit geben, entsprechend zu reagieren. „Diesen Inhalt flaggen als: [ ] nicht jugendfrei [ ] anstössig [ ] ...“
      Damit bist du nicht mehr allein von der Auffassung des Einstellers des Material abhängig, sondern hast Community-Feedback.
      Ob man dieses manuell auswertet, oder ob man das automatisieren kann/will - wäre zu überlegen.

      Das ist eine Interessante Idee. Wir haben bereits einen - spärlich genutzten - "melden"-Button, dritte das Rating beeinflussen zu lassen ggf. auch automatisch ist keine schlechte Idee (wobei wohl nicht aufgrund einer einzelnen Stimme aber ab einer kritischen Menge oder einem kritischen Verhältnis). Man könnte ebenfalls darüber nachdenken ob man Dritte in beide Richtungen raten lässt oder nur nach oben.

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      1. Hi,

        Zugegebenermaßen wird hier im self aber auch fast gar nicht über sex'n'gore diskutiert auch nicht auf Sachebene.

        Tja, CSS bietet ja auch nur eher langweilige positions ...

        [„Flagging“ von Inhalten durch Nutzer]
        Ob man dieses manuell auswertet, oder ob man das automatisieren kann/will - wäre zu überlegen.
        Das ist eine Interessante Idee. Wir haben bereits einen - spärlich genutzten - "melden"-Button, dritte das Rating beeinflussen zu lassen ggf. auch automatisch ist keine schlechte Idee (wobei wohl nicht aufgrund einer einzelnen Stimme aber ab einer kritischen Menge oder einem kritischen Verhältnis). Man könnte ebenfalls darüber nachdenken ob man Dritte in beide Richtungen raten lässt oder nur nach oben.

        Gänzlich automatisiert würde ich das eher nicht umsetzen wollen - da wäre die Gefahr einer „Zensur durch die Mehrheit“ mir zu groß. (Es sei denn, man will der Community diese Möglichkeit explizit anbieten.)
        Aber ab einer kritischen Menge negativer Ratings automatisiert einen Admin/Moderator zu informieren, damit der dann möglichst objektiv entscheiden kann, wäre denkbar. Ggf. auch erst mal eine automatisierte Sperrung entsprechender Beiträge, wenn man dem Jugendschutz Priorität vor „free speech“ einräumen will - die dann kurzfristig von einem zuständigen begutachtet und evtl. wieder freigeschaltet werden.

        MfG ChrisB

        --
        RGB is totally confusing - I mean, at least #C0FFEE should be brown, right?
        1. Gänzlich automatisiert würde ich das eher nicht umsetzen wollen - da wäre die Gefahr einer „Zensur durch die Mehrheit“ mir zu groß.

          Ach was. Wir reden ja nicht darüber, dass man runtergevotete Beiträge ausblendet, sondern nur darüber, dass sie als adult-content gekennzeichnet würden.

          Die Probleme die du beschreibst würden z.B. auftreten wenn man Spam von Usern als solchen identifizieren ließe. Da wäre auf jeden Fall die Gefahr gegeben, dass Leute unbequeme Meinungen hinausvotieren.
          Aber hier geht es ja nur um eine Metainformation, zensiert würde ja nur bei den paar Leuten, die auch Zensurwerkzeuge am Rechner einsetzen und das dürften dann wohl primär Schulen sein (sicher auch ein paar Eltern). Aber der Content ist ja nicht "weg" wenn eine Mehrheit der Meinung ist er sei für Erwachsene.
          Unbequeme Meinungen kriegt man damit also eh nicht weg, wenn die Mehrheit der Benutzer eh volljährig ist, es werden nur ein paar wenige von der Rezeption ausgeschlossen.

          Das ist im Übrigen ein wichtiger Punkt meiner Meinung nach: Die Filterung oder wenn man möchte die Zensur findet am Zielsystem statt. Der Content-Provider stellt nur die Information zur Verfügung für wen es seiner Meinung nach geeignet ist. Es ist das gleiche wie im Fernsehen "Die nachfolgende Sendung ist für Zuschauer unter 16 Jahren nicht geeignet. Wenn Sie jünger als 16 sind sollten Sie sich überlegen ob Sie in ihrem eigenen Interesse jetzt nicht lieber abschalten, aber falls nicht... Sie werden schon selber wissen was gut für Sie ist und was nicht oder Ihre Eltern wissen es." - "Warum zur Hölle siezen die mich, ich bin unter 16!" ;-)

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          sh:( fo:| ch:? rl:( br:& n4:& ie:{ mo:} va:) de:µ_de:] zu:) fl:( ss:| ls:[ js:(
    2. Hi,

      es ist ja nun so, wie sicher die meisten mitbekommen haben werden, dass ab 1.1 alle deutschen (was immer das bedeutet) Ressourcen im Netz künftig jugendfrei sein sollten

      (Was auch immer das bringen soll).

      Das „was auch immer das bedeutet“ würde ich eher hinter den Begriff „jugendfrei“ setzen.

      Oder hinter beides...

      Dabei kann man bspsw. die Sendezeit begrenzen und das Angebot nur Nachts zur Verfügung stellen (ich nehme an dass auch hier die deutsche Zeit gilt) oder man kann eine Alters-Verifikation durchführen oder aber - und darauf läuft es wohl hinaus - man kann seine Seiten "taggen" mit Metadaten, die aussagen für welches Alter die Inhalte geeignet sind.

      Im Grunde alles lächerlich (Tagging vielleicht noch am wenigsten).

      In der Tat. Sendezeitbegrenzung bringt nichteinmal im Fernsehen was, und der Fernseher steht im Gegensatz zum Computer häufig noch im Familienmittelpunkt.
      Das Tagging kann nur erfolg haben, wenn die Browser das unterstützen und der Browser von einem Elternteil eingestellt wird.

      (Kleiner Trost für alle die Panik haben oder kriegen: Das Rechtsmittel gegen Verstöße gegen den JMStV ist die Abmahnung durch Mitbewerber. Wer also ein privates Angebot betreibt und eigentlich keinem Wettbewerb in dem Sinne unterliegt hat relativ wenig zu befürchten, wobei das nicht bedeutet dass es ausgeschlossen wäre

      Du bist Blogger, du verdienst Geld mit Werbung auf deiner Seite - meinerseits das gleiche, und wir bloggen auch noch über ähnliche Themengebiete - da könnte „ich“ durchaus auf die Idee kommen, dich als „Mitbewerber“ zu betrachten ...
      (Ja, die Grenze zwischen privatem und kommerziellem Angebot ist fließend.)

      Notfalls Werbung abschalten und über Spenden (z.B. Flattr) arbeiten.

      Die Haupt-Frage wäre für mich - was ist mit Leuten, die absichtlich „quer schlagen“, um dem System zu schaden? Ich kann mich in deinem Katzenbilder-Forum schnell anmelden, um dann Bilder von echten „Muschis“ einzustellen.
      Klar, du wirst meinen Account dann sofort löschen, wenn es dir bekannt wird - und nach aktuell überwiegender Rechtsprechung reicht es wohl aus, wenn du reagierst, sobald es dir bekannt wird. (Was nicht bedeutet, dass du jegliche Kontrolle so lange unterlassen darfst.)

      Bots.

      Und eine weitere Frage wäre vielleicht: Wie würdet ihr das auch Sicht als User bewerten, würdet ihr euch gegängelt fühlen, dass ihr "mehr Arbeit" habt, euch überlegen müsst welche Alters-Hürde man einsetzen sollte? Oder wäre das ein notwendiges Übel oder schätzt ihr vielleicht sogar es zu begrüßen, weil - wie ich ja schrieb - die Absicht ist Erwachsene nicht zu zensieren und gleichzeitig ein Angebot zu haben, welches auch Kinder nutzen können. Also wie glaubt ihr würdet ihr bei einer solchem Maßnahme empfinden?

      Seh ich uach kein Problem. Das sind 2 Klicks.

      Auf jeden Fall solltest du anderen Nutzern, die sich oder andere gestört fühlen könnten, die Möglichkeit geben, entsprechend zu reagieren. „Diesen Inhalt flaggen als: [ ] nicht jugendfrei [ ] anstössig [ ] ...“
      Damit bist du nicht mehr allein von der Auffassung des Einstellers des Material abhängig, sondern hast Community-Feedback.
      Ob man dieses manuell auswertet, oder ob man das automatisieren kann/will - wäre zu überlegen.

      imho eine sehr gute idee!

      Meiner Meinung nach ist das ganze vollkommener Schwachsinn. Ich kenn persönlich keinen (bzw. lim h->0) 12-Jährigen, der noch nie auf einer Seite mit pornographischem Inhalt. telweise sogar 8-jährige.
      Und diese sind allesamt DEUTLICHST als "für unter 18-Jährige nicht geeignet" markiert.
      Auch Youtube sind die meißten (deutlich) unter 18-jähigen iwas zwischen 28 und 72 -.- Und spätestens wenn sich der jugendliche etwas mit Computern auskennt ist alles zu spät (und plötzlich kennen sich alle seine Freunde auch gut gemnug dafür aus).
      Macht also allen beteíligten VIEL Arbeit und der Neutzen versteckt sich heulend in einer Ecke im Keller.

      Greezezez

      P.S.: Wer hat das eig verbockt?

    3. [latex]Mae  govannen![/latex]

      Dabei kann man bspsw. die Sendezeit begrenzen und das Angebot nur Nachts zur Verfügung stellen (ich nehme an dass auch hier die deutsche Zeit gilt) oder man kann eine Alters-Verifikation durchführen oder aber - und darauf läuft es wohl hinaus - man kann seine Seiten "taggen" mit Metadaten, die aussagen für welches Alter die Inhalte geeignet sind.

      Im Grunde alles lächerlich (Tagging vielleicht noch am wenigsten).

      Lächerlich ist es allerdings. Insbesondere die Sendezeiten, aber auch Tagging. Beim AK Zensur läuft die Aktion »Experiment zur Alterseinstufung von Webseiten« und das Feedback zeigt eigentlich immer wieder, daß die Inhalte sehr oft völlig <del>falsch</del> <ins>anders, als dies ein Experte tun würde</ins> bewertet werden, insofern scheitert jedes Modell an der Schwammigkeit der Bewertung/Bewertbarkeit. Also bliebe theoretisch nur noch, grundsätzlich alles nur ab 18 zu deklarieren oder den Service einzustellen. Was einer der Kritikpunkte am JMST ist.

      Cü,

      Kai

      --
      Dank Hixies Idiotenbande geschieht grade eben wieder ein Umdenken
      in Richtung "Mess up the Web".(suit)
      Foren-Stylesheet
  2. bei der TAZ

    Kommentar:
    "... korpulierende Körper ..." YMMD

    (wir hatten auch schon barbusige Bilder z.B. oder Fotos von modellierten Penissen oder Links zu Gewaltvideos).

    Was sagt das schon aus?

    Wie sollen beispielsweise die Wikipediaartikel Vulva (Welcher Jugendliche kennt das Wort noch?), Klitoris und Penis eingestuft werden? Ab 18? Sicher nicht. Ab 16? Wieso? Ab 12? Wieso, wenn schon nicht ab 16? Was ist mit den Artikel Masturbation? Das kann man schon deshalb nicht am Alter festmachen, weil Eltern und andere Verantwortliche ganz verschiedene Vorstellungen davon haben, was bei welcher Kennzeichung aufzufinden sein sollte. Damit wird schon der Zweck weitgehend verfehlt Leuten ein Werkzeug in die Hand zu geben.

    Was schätzt ihr, wäre das rechtlich ausreichend?

    Beim Versuche die Antwort zu finden treten so viele und verworrene Widersprüche zutage, daß ich ihn abgebrochen habe und sage, grundsätzlich ändert das nichts.

    PS.: Was soll eigentlich ab 0 oder ab 6 sein? Was soll das im Fernsehen sein und wann kommt so was, daß es "üblicherweise von Kindern der betroffenen Altersstufe (nicht) wahrgenommen" wird? Solche Einstufungen können schon konzeptionell nur dann irgendeinen Sinn haben, wenn alles was nicht gekennzeichnet ist als ab 18 angesehen wird. Ab 0 oder 6 hat doch nichts mit jugendgefährdend oder jugendbeeinträchtigend zu tun, ab 0 oder 6 kann doch höchstens aussagen, daß etwas für eine Altersgruppe besonders geeignet ist, nicht aber, daß es beeinträchtigend o.ä. ist.