Der Martin: Ökologische Überlegungen

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Hi,

Ich habe mir gerade zwei Leistungsmessgeräte bei Conrad gekauft, um meine Stromfresser besser eingrenzen zu können.
Nachdem die so billig realisierbar geworden sind, sollten sie bei Neubauten Pflicht für jeden Raum werden
unter Putz, fest eigebaut.
Nein, zu umständlich. Warum nicht direkt zentral im Sicherungskasten?
Weil dort, wo das "Vergehen" stattfindet, auch die Anzeige und Warnung stattfinden sollte. Was nützt es, wenn eine Digitalanzeige in der (Unter-)Verteilung die Digits durchblättert und der Verursacher davon gar nichts mitbekommt?

betrachte es mal von einem anderen Standpunkt: Meinst du, irgendein Energiemuffel würde sich drum kümmern, wenn in einer Schalterdose neben dem Lichtschalter des Raums noch eine Verbrauchsanzeige ist? Ich glaube nicht.
Ich denke vielmehr, es muss erstmal ein *Interesse* für den Energieverbrauch da sein. Das ist zwar indirekt über den Geldbeutel so oder so gegeben, aber eben meist nicht direkt. Und wenn ich davon ausgehe, dass jemand über den Energieverbrauch in seiner Wohnung Bescheid wissen *will*, dann liest er die Werte auch an einer zentralen Stelle ab.

Ich bin auch nur deshalb so schnell auf die Idee mit dem Sicherungskasten gekommen, weil ich das in meiner Wohnung schonmal fest eingeplant habe: Je ein Amperemeter mit Digitalschnittstelle direkt hinter jeder Sicherung. Für die Küche hatte ich das provisorisch schon mal ein paar Stunden, ich wollte dann aber nicht das teure Multimeter mit Schnittstelle permanent im Sicherungskasten lassen. Es war also eher so eine Art Machbarkeitsstudie vorab.

Bei Neubauten bzw. Sanierungen der Elektroinstallation ist man natürlich ziemlich frei in der Überlegung, wo ein solches Messgerät sitzen soll. Dezentrale Messstellen erfordern aber IMO eine zusätzliche Datenleitung zu einem zentralen Sammelpunkt, denn ich halte die Möglichkeit einer rechnergestützten zentralen Protokollierung für ein starkes Argument (auch wenn man sie nicht permanent nutzen möchte).
In bestehenden Installationen käme außer dem Sicherungskasten wohl nur die erste Verteilerdose im jeweiligen Raum in Frage - es sei denn, du willst den Verbrauch pro Steckdose erfassen. Dann kannst du aber auch gleich wieder die 10EUR-Baumarktgeräte nehmen.

Aber lass uns doch das Für und Wider mal durchdiskutieren und überlegen, wie man das Resultat dann kostengünstig in die Lobbies bringen könnte. Ich bin der Meinung, dass die Bundesregierung Prämien ausloben sollte für Gebäude samt Bewohnern, die unter dem Durchschnitt verbrauchen.

Ja, hmm ... aber aus welchem Topf sollen diese Prämien kommen? Unser Staat hat doch sowieso kein Geld. :-(

Und dann bräuchten wir selbstverständlich auch die ökologsiche und ökonomische Möglichkeit der Darstellung und Kontrolle, also Software und Hardware, die den Verlust minimiert.

Das hatte ich ja eingangs schon als Grundanforderung mitskizziert: Alle Daten an einer Standard-Schnittstelle. Wer mag, kann sie mit einem PC abgreifen; andernfalls könnte auch ein kleiner µC in Frage kommen, der monatelang nur die Daten der Messgeräte erfasst und damit ein Flash-Memory oder eine kleine Festplatte vollschreibt. Mit einem Gigabyte könnte man schon locker ein Jahr abdecken. Und wenn die Industrie es schafft, sowohl die Messgeräte, als auch den Protokoll-Controller einigermaßen manipulationssicher zu bauen, könnte das Gedöns den herkömmlichen Stromzähler voll ersetzen.

So long,
 Martin

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Ich bin im Prüfungsstress, ich darf Scheiße sagen.
  (Hopsel)
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