Moin Moin!
Wenn Du ein solches Gerät baust könnte z.B. jemand auf die Idee kommen, sich nicht nur das schmerzende Knie sondern auch nach einem Spaziergang in die Kälte das Ohr zu erwärmen. Ich vermute die Kosten der nachfolgenden Erblindung durch das Kochen der Augenflüssigkeit willst Du nicht tragen wie auch das Schmerzensgeld und die Krankenhausaufenthalte nicht zahlen.
Wenn unser Darwin-Award-Kandidat mit einer Mikrowelle bastelt, dürfte je nach Ausrichtung der Antenne relativ schnell das Gehirn die maximal zulässige Betriebstemperatur überschreiten und großflächig (oder präziser: großvolumig) irreparable Schäden erleiden. Das Blut in den feinen Adern wird irgendwann anfangen zu kochen und die schon halb garen feinen Blutgefäßte zum Platzen bringen. Aber das wird er vermutlich schon gar nicht mehr bemerken.
Rein technisch gesehen ist es ziemlich egal, ob man lebendes oder totes Gewebe mit Mikrowellenstrahlung behandelt. Beim lebenden Gewebe dürfte durch den Blutfluß eine minimale Kühlung auftreten, die sollte sich bei der Sendeleistung eines Mikrowellenherds aber kaum ins Gewicht fallen.
Die Sendeleistung des Magnetron in einem typischen Mikrowellenherd läßt sich übrigens NICHT regeln. Gesendet wird entweder mit voller Leistung oder gar nicht. Bei mehr oder weniger rein mechanisch gesteuerten Mikrowellenherden wählt der Leistungsschalter eines von fünf bis zehn verschiedenen Impulsmustern vom Timer, bei elektronisch gesteuerten erledigt die Elektronik die selbe Funktion. Bei voller Leistung läuft der Sender dauernd, bei geringerer Leistung wird der Sender zeitweise ausgeschaltet (stumpf vom Netz getrennt), das Puls-Pause-Verhältnis regelt die effektive Leistung. Bei einem 1000W-Sender und 100W-Einstellung läuft der Sender pro Minute nur sechs Sekunden, die aber wie gesagt mit voller Leistung. Der Schalttakt liegt bei weit unter 1 Hz, Puls- und Pause sind jeweils mehrere Sekunden lang. Das Ein- und Ausschalten des Magnetrons kann man bei vielen Mikrowellen durchaus hören, je nach vorhandener Elektro-Installation kann man den Lastwechsel von ca. 20 Watt auf 1000 bis 2000 Watt auch am Flackern der Beleuchtung erkennen.
Alexander
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".