Cruz: Abschreibung von Computerteilen

Hallo!

Ich führe ein kleines Gewerbe nebenher und kaufe öfter mal Komponenten für den PC ein. Wie mache ich das denn nun mit der Abschreibung, wenn ich mir eine neue CPU oder einen neuen Lüfter kaufe? Als GWG geht wohl nicht, weil die Teile alleinstehend nicht nutzbar sind. Kann ich die gleich als Ausgabe buchen, oder muss ich die 20 Euro Artikel im Betriebsvermögen aufnehmen? Und wenn ja, über wie viele Jahre soll ich die dann abschreiben?

Vielen Dank
Cruz

  1. Hello,

    Ich führe ein kleines Gewerbe nebenher und kaufe öfter mal Komponenten für den PC ein. Wie mache ich das denn nun mit der Abschreibung, wenn ich mir eine neue CPU oder einen neuen Lüfter kaufe? Als GWG geht wohl nicht, weil die Teile alleinstehend nicht nutzbar sind. Kann ich die gleich als Ausgabe buchen, oder muss ich die 20 Euro Artikel im Betriebsvermögen aufnehmen? Und wenn ja, über wie viele Jahre soll ich die dann abschreiben?

    Wie wäre es mit der vorgeschriebenen Kumulation zum Wirtschaftsgut bei gleichzeitiger Sonderabschreibung für das gestorbene, ausgetauschte Teil?

    Im Prinzip könnte man auch argumentieren, dass der gesamte PC mit der gestorbenen CPU nichts mehr wert ist und deshalb per Sonderabschreibung wegen Außerbetriebnahme abgeschrieben werden darf.

    Wenn der nun durch Umbuchung von Warenbestand ins Anlagevermögen (die gekaufte CPU alleine ist Warenbestand) wieder funktioniert, muss er wieder aktiviert werden. Der Wert muss dann natürlich neu bemessen werden und wird, nach gängigen trends, erheblich niedriger sein, als ein neuer...

    Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

    Tom vom Berg

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    1. Wie wäre es mit der vorgeschriebenen Kumulation zum Wirtschaftsgut bei gleichzeitiger Sonderabschreibung für das gestorbene, ausgetauschte Teil?

      Viel zu kompliziert. Kann ich die Artikel nicht irgendwie als Einzelteile betrachten?

      1. Hello,

        Wie wäre es mit der vorgeschriebenen Kumulation zum Wirtschaftsgut bei gleichzeitiger Sonderabschreibung für das gestorbene, ausgetauschte Teil?

        Viel zu kompliziert. Kann ich die Artikel nicht irgendwie als Einzelteile betrachten?

        Die Einzelteile müssen, soweit Du sie selber kaufst, erst einmal als Warenbestand geführt werden. Selbst bei Büromaterial, dessen Menge über die normale Sofortverbrauchsmenge übersteigt, ist man inzwischen gehalten, so zu verfahren.

        Ich habe da mal mächtige Diskussionen bezüglich unserer Buchhaltung gehabt (und das war schon 1999), weil wir 80g-Druckerpapier immer palettenweise gekauft haben und den Toner für die HP4000-Laserdrucker und die Lexmark 820W auch 50-stückweise. Dass das aber auch unser normaler Monatsbedarf war (oft hat es noch nicht einmal gereicht) hat den Meckerer nicht interessiert. Die Argumentation lautete: Sie könnten ja morgen überraschend weniger benötigen und dann eine erhebliche Restmenge unterschlagen...

        Anders ist es aber, wenn Du den Computer fremd reparieren lässt und dann eine Reparaturrechnung dafür bekommst. Die kann man meistens sofort als Kosten buchen. Dann hat der reparaturbetrieb das Problem mit dem Warenbestand.

        Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

        Tom vom Berg

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        1. Die Einzelteile müssen, soweit Du sie selber kaufst, erst einmal als Warenbestand geführt werden.

          Damit komme ich gut klar. Über wie viele Jahre kann ich denn den "Warenbestand" abschreiben?

          1. Hello,

            Die Einzelteile müssen, soweit Du sie selber kaufst, erst einmal als Warenbestand geführt werden.

            Damit komme ich gut klar. Über wie viele Jahre kann ich denn den "Warenbestand" abschreiben?

            Erst einmal gar nicht, denn er stellt ja einen Gegenwert dar.

            Der Bestand darf/muss aber mit jeder Inventur neu bewertet werden. Es könnte ja sein, dass teile darunter sind, die aus irgendeinem Grund erheblich an Wert gewinnen. Damit wäre das Vermögen des Unternehmers gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Differenz muss als (Spekualtions-)Gewinn versteuert werden. Meistens sit es aber bei Computerteilen anders herum. Sie verleiren durch die Bewertung erheblich an Wert. Diese Differenz darf/sollte dann per Sonderabschreibung als Verlust geltend gemacht werden!

            Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

            Tom vom Berg

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  2. Hallo!

    Vorweg: Bin weder "Steuerexperte", noch aktuell auf dem Laufenden.

    Ich führe ein kleines Gewerbe nebenher und kaufe öfter mal Komponenten für den PC ein. Wie mache ich das denn nun mit der Abschreibung, wenn ich mir eine neue CPU oder einen neuen Lüfter kaufe? Als GWG geht wohl nicht, weil die Teile alleinstehend nicht nutzbar sind. Kann ich die gleich als Ausgabe buchen, oder muss ich die 20 Euro Artikel im Betriebsvermögen aufnehmen? Und wenn ja, über wie viele Jahre soll ich die dann abschreiben?

    Prinzipiell würde ich es so sehen, dass du den PC bei Anschaffung (egal ob als 1 Stck. Fertig-Rechner, oder in Einzelkomponenten) mit dem Gesamtbetrag über 3 Jahre abschreibst.

    Eine neue CPU oder einen neuen Lüfter würde ich dann als (Achtung! Google-Stichwort) "Erhaltungsaufwand" ansehen, dessen Kosten du in voller Höhe im Anschaffungsjahr als Aufwand abziehen kannst. Die ursprüngliche Abschreibung wird davon nicht berührt.

    Mal so als Tipp nebenbei: Ich habe seinerzeit immer sehr gute Erfahrungen damit gemacht, mich nach vorheriger Terminvereinbarung direkt von meinem zuständigen Finanzamt beraten zu lassen. Da kam so manch wertvoller Tipp bei rum und es gab nie "Beanstandungen/ Nachfragen" bei meiner Steuererklärung. ;-)
    Aber damals war Vater Staat auch noch nicht soo bankrott wie heute ...!

    Gruß Gunther

    1. Eine neue CPU oder einen neuen Lüfter würde ich dann als (Achtung! Google-Stichwort) "Erhaltungsaufwand" ansehen, dessen Kosten du in voller Höhe im Anschaffungsjahr als Aufwand abziehen kannst. Die ursprüngliche Abschreibung wird davon nicht berührt.

      Ja vielen Dank! Das klingt nach einer gangbaren Lösung. Nichtsdestotrotz habe ich mich entschieden doch noch einen Termin bei einem Steuerberater zu machen, da ich auch sonst noch ein paar Leichen im Keller hab. :)

      Es ist vielleicht nicht ganz so klug von mir, aber idealistisch wie ich bin, versuche ich mich weitgehend ohne Steuerberater und Anwalt durchzuschlagen, weil ich der Ansicht bin, dass der Staat jeglichen Bürgerkontakt (z.B. Eintreibung der Steuern) so einfach gestalten sollte, dass jeder Bürger nach Studium einer Anleitung zumutbaren Umfangs und Sprachniveaus in der Lage sein sollte seine Geschäfte mit dem Statt eigenständig zu regeln. Und ehrlich gesagt finde ich das selbst als studierter Mensch ganz schön schwierig. Wenn wenigstens mal alles so bleiben würde, wie es letztes Jahr war. Aber nein, es ist nicht schon kompliziert genug, es muss auch noch jedes Jahr verändert und weiter verkompliziert werden.

      Beim Finanzamt mache ich keine Termine mehr. Ich dachte eigentlich zuerst, dass es eher als eine Art Dienstleistungsunternehmen anzusehen ist, dessen Aufgabe es ist dem Bürger zu helfen seine Steuern ordentlich abzuführen. Aber nachdem ich mich nach meinem letzten "Beratungstermin" erstmal ein halbes Jahr lang mit dem Finanzamt rumschlagen musste, um ein Bußgeld und Anzeige wegen Steuerhinterziehung abzuwehren, was sich letztendlich als Irrtum der Sachbearbeiterin herausstellte, werfe ich bestenfalls noch etwas in den Briefkasten ein und bin dann ganz schnell wieder weg.

      Ich frage mich wie viel Staatsausgaben man sparen könnte, wenn jeder eine _einfache_ Steuererklärung online ausfüllen könnte, was von einem Computerprogramm bearbeitet wird, anstatt von Hundertschaften von unproduktiven Beamten.

      Gruß,
      Cruz

      1. Hallo,

        [...] weil ich der Ansicht bin, dass der Staat jeglichen Bürgerkontakt (z.B. Eintreibung der Steuern) so einfach gestalten sollte, dass jeder Bürger nach Studium einer Anleitung zumutbaren Umfangs und Sprachniveaus in der Lage sein sollte seine Geschäfte mit dem Statt eigenständig zu regeln.

        der Meinung bin ich eigentlich auch, aber ...

        Und ehrlich gesagt finde ich das selbst als studierter Mensch ganz schön schwierig.

        Bingo. Man lässt nichts unversucht, das Steuer- und Rechtssystem so kompliziert wie möglich zu gestalten. Was sollten sonst auch all die Steuerberater und Anwälte machen? Sie wären ja sonst zum größten Teil überflüssig!

        Beim Finanzamt mache ich keine Termine mehr.

        Ich hab das letztes Jahr mal versucht. Telefonisch niemanden erreicht, da ging -egal, zu welcher Tageszeit- immer nur der zentrale Anrufbeantworter ran. Rückruf? Fehlanzeige. Faxe und e-Mails wurden auch nicht beantwortet. Irgendwann bin ich mal persönlich hin, und am Empfang wurde ich sofort gefragt: "Haben Sie einen Termin?" Ich: "Nein, deswegen komme ich ja her." - "Tut mir leid, ohne Termin kann ich Ihnen leider nicht helfen. Machen Sie bitte telefonisch einen Termin aus." Oh Mann, ich hätte die Tussi würgen können.

        Ich dachte eigentlich zuerst, dass es eher als eine Art Dienstleistungsunternehmen anzusehen ist, dessen Aufgabe es ist dem Bürger zu helfen seine Steuern ordentlich abzuführen.

        Du liebe Güte, nein!

        Aber nachdem ich mich nach meinem letzten "Beratungstermin" erstmal ein halbes Jahr lang mit dem Finanzamt rumschlagen musste, um ein Bußgeld und Anzeige wegen Steuerhinterziehung abzuwehren, was sich letztendlich als Irrtum der Sachbearbeiterin herausstellte, ...

        Oh, das ist ein starkes Stück, überrascht mich aber nicht.

        Ich frage mich wie viel Staatsausgaben man sparen könnte, wenn jeder eine _einfache_ Steuererklärung online ausfüllen könnte, was von einem Computerprogramm bearbeitet wird, anstatt von Hundertschaften von unproduktiven Beamten.

        Ja, aber dann bitte nicht so ein himmelschreiend umständliches System wie Elster Online mit seinen Java-Applets und der Verschlüsselungs-Paranoia. Ganz normale, einfach bedienbare HTML-Formulare, meinetwegen eine SSL-verschlüsselte Übermittlung, wenn man unbedingt will, und die Verarbeitung im Back-End, wie das bei Tausenden anderer Web-Applikationen auch geht. Beispielsweise beim Onlinebanking.

        So long,
         Martin

        --
        Männer sind ungerecht: Sie sehen immer nur den Baum, den eine Frau mit dem Auto gerammt hat. Aber die vielen Bäume, die sie nicht einmal gestreift hat, sehen sie nicht.
        1. "Tut mir leid, ohne Termin kann ich Ihnen leider nicht helfen.

          Da habe ich ja fast gelesen: "Tut mir Leid. Ohne Termin kann ich Ihnen keinen Termin geben." lol, würde mich aber auch nicht mehr überraschen.

          Ja, aber dann bitte nicht so ein himmelschreiend umständliches System wie Elster Online mit seinen Java-Applets und der Verschlüsselungs-Paranoia. Ganz normale, einfach bedienbare HTML-Formulare, meinetwegen eine SSL-verschlüsselte Übermittlung, wenn man unbedingt will, und die Verarbeitung im Back-End, wie das bei Tausenden anderer Web-Applikationen auch geht. Beispielsweise beim Onlinebanking.

          Ja, es müsste schon einfach sein. Und letztendlich machen die Sesselfurzer ja auch nicht viel anderes, als die Daten in ein Computerprogramm einzutippen. Es könnte ja so eine Art Assisstent sein. Sind Sie Angestellter? (ja -> Hälfte der Fragen fallen schon mal weg) Bitte geben Sie Ihr Jahreseinkommen ein. Haben Sie eine Immobilie? usw. Aber dafür müsste ja erstmal das ganze Steuersystem radikal vereinfacht werden.

          Ciao
          Cruz