Kalle_B: Afghanistan-Konferenz

Beitrag lesen

Hallo Patrick!

Um die Burka geht es mir nicht, sondern um das Aufzwinge derselbsen unter Androhung (und Durchführung) der Todesstrafen.

Okay, wir können das Strafmaß bei Verstößen gegen die Kleiderordnung diskutieren. Ich bin (zumindest im Sommer) gern textilfrei. Aber so durch die Stadt - da müsste ich wohl mindestens um einen Monatsverdienst fürchten.

Ich will die Todesstrafe nicht relativieren, bin entschieden dagegen. Aber ich bin ja auch in der westlichen Kultur groß geworden. Für andere ist Mord der gerechte Ausgleich für erlittene Schmach.

Jeder hält seine Wertung für allein richtig. Und genau das steht Gesprächen und Ausgleich im Wege.

Und es ist weitaus mehr, was die Taliban angerichtet haben und wieder anrichten würden, wenn sie wieder an der Macht wären.

Au weia, das was sie "anrichteten", war während der sowjetischen Besetzung aber so wunderbar, dass sie von USA gefördert wurden ... Nun hat der Mohr seine Schuldigkeit getan.

Wer von den betroffenen, besetzten Völkern soll das denn nachvollziehen können. Wer heute Freund der USA ist, bekommt 10 Jahre später Bomben aufs Haus - Also hüte dich, Freund der USA zu werden.

Wer Eindringlingen Widerstand entgegensetzt, ist für mich zunächst Freiheitskämpfer.

Sie kämpfen gegen das eigene Volk.

Naja, wenn Polizisten Mörder jagen, ist es ja auch gegen "das eigene Volk", der Spruch ist mir zu platt.

Die Afghanen im befreiten Kabul würden sie sicher nicht so gernen wieder in ihrer Stadt sehen.

KLar ist ein Problem. Auch die CSU in Bayern würde die Linken nicht so gerne im Landtag sehen.

Aber ein Volk wieder einem ungewissen Schicksal zu überlassen, nachdem man erstmal alles kaputt gemacht hat, hm...

Das nächste, selbstgeschaffene Problem. Nun ist man "gezwungen" noch mehr Soldaten zu schicken, noch mehr die eigenen "Ideale" mit noch mehr Steuermitteln zu exportieren und zu erzwingen.

Parallelen mit Viet-Nam zu sehen wäre mMn hier falsch,

Die Parallele ist, dass auch dort fremde Mächte einmarschiert sind. Damals gegen den Kommunismus, heute gegen den Islam, morgen gegen ... Gründe gibt's immer. Und sind dann keinesfalls vergleichbar, also kann man keinesfalls aus Fehlern lernen.

Mit solchen Argumenten tun die Deppen doch gerade so, als sei es etwas besonders Tolles, unwissend aus dem Ei geschlüpft zu sein. Und alle 20 Jahre kannst du dieses Argument der nächsten Generation wieder verkaufen.

Gruß, Kalle