Re!
An den Ufern der Havel lebte, in der Mitte des....- dieser erste Satz nahm über die Hälfte der ersten Seite des Reklamheftes,
Hm, mein Germanistik-Studium ist wohl schon länger her (wie gesagt: ich brauchtet damals keine Brille). Es handelt sich wohl um den ersten Absatz. Der hatte es für mich damals trotzdem in sich...:
»An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunders,ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas, Son eines Schulmeisters, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit. Dieser außerordentliche Mann würde, bis in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können. Er besaß in einem Dorfe, das noch von ihm den Namen führt, einen Meierhof, auf welchem er sich durch sein Gewerbe ruhig ernährte; die Kinder, die ihm sein Weib schenkte, erzog er, in der Furcht Gottes, zur Arbeitsamkeit und Treue; nicht einer war unter seinen Nachbarn, der sich nicht seiner Wohltätigkeit, oder seiner Gerechtigkeit erfreut hätte; kurz, die Welt würde sein Andenken haben segnen müssen, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das Rechtgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder.«
Aber das Schönste von Kleist ist in seinen Briefen zu finden:
» (...) meine Seele ist so wund, daß mir, ich möchte fast sagen, wenn ich die Nase aus dem Fenster stecke, das Tageslicht weh tut, das mir darauf schimmert«
Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
Patrick