Morfad: [Audacity] Reihenfolge der Bearbeitungsschritte / Parameter

Hallo liebe Forums-Gemeinde,

nachdem meine letzte Anfrage bereits im Archiv verschwunden ist, mein Anliegen aber beantwortet wurde (danke an dieser Stelle, wenn auch nachträglich), hier eine neue Herausforderung:

Diesmal geht es, wieder auf flac-Dateien bezogen, aber das dürfte wohl keine Rolle spielen, um die Reihenfolge der Bearbeitungsschritte und die "korrekte" Abstimmung / Werte der jeweiligen Parameter.

Ich habe vor, meine flac-Dateien so zu bearbeiten, dass das Niveau und die Auspegelung annähernd gleich ist.

Da dies leider keine Möglichkeit gibt, in Audacity einen parametrischen Equalizer zu integrieren, der die Auspegelung dynamisch und in Echtzeit während der Bearbeitung vornehmen würde, zumindest habe ich noch keinen Weg gefunden, muß ich wohl auf folgende Module zurückgreifen:

-Leveller
-Compressor
-Normalize

Nur in welcher Reihenfolge sind diese Module am Besten anzugehen?

Und welche Abstimmungen / Werte sind für die einzelnen Schritte sinnvoll?

-"Leveller" steht per default auf "dB=-70dB Passes=2"
-"Compressor" ist mit "Threshold=-12,000000 NoiseFloor=-40,000000 Ratio=2,000000 AttackTime=0,200000 DecayTime=1,000000 Normalize=yes UsePeak=no" vorbelegt
-"Normalize" steht auf "ApplyGain=yes RemoveDcOffset=yes Level=0,000000"

Sind diese Vorbelegungen standardgemäß die optimalen Einstellungen für 99,95% aller Vorhaben oder ist es hier notwendig, noch Hand anzulegen?

Wenn ja, welche Änderungen würdet ihr vornehmen?

Als Quelldateien verwende ich wma-Dateien mit Bitrate 192 kbps, die ich verlustfrei zunächst in's wav-Format und letztendlich, nach ein paar Zwischenschritten, die hier ohne Bedeutung sind, dann in's flac-Format (ebenfalls verlustfrei) umwandle.

Die erste Umwandlung mache ich, damit die Dateien absolut rein von irgendwelchen Eigenschaften sind, die erneute Umwandlung in's flac-Format ist deswegen notwendig, damit ich die Dateien mit tags versehen kann (inkl. ReplayGain von foobar2000).

Ich hoffe, ihr könnt mir hier behilflich sein.

Vielen lieben Dank und ebenso viele Grüsse
Morfad

  1. Hi,

    Als Quelldateien verwende ich wma-Dateien mit Bitrate 192 kbps, die ich verlustfrei zunächst in's wav-Format und letztendlich, nach ein paar Zwischenschritten, die hier ohne Bedeutung sind, dann in's flac-Format (ebenfalls verlustfrei) umwandle.

    Wozu soll das gut sein? Verlustbehaftetes Ausgangsmaterial wird nicht höherwertiger, wenn du es in ein verlustfreies Format umwandelst.

    Die erste Umwandlung mache ich, damit die Dateien absolut rein von irgendwelchen Eigenschaften sind,

    Was denn für „Eigenschaften“?

    die erneute Umwandlung in's flac-Format ist deswegen notwendig, damit ich die Dateien mit tags versehen kann (inkl. ReplayGain von foobar2000).

    Als ob sich WMA nicht taggen liesse ...?

    MfG ChrisB

    --
    “Whoever best describes the problem is the person most likely to solve the problem.” [Dan Roam]
    1. Hallo Chris,

      erstmal danke für Deine Antwort ;-)

      [...] wird nicht höherwertiger, wenn du es in ein verlustfreies Format umwandelst

      Da hast Du natürlich Recht, aber ich vermeide weitere Verluste, und das war der erste Grund für die Umwandlung, da ich die wma-Dateien ohne Umwandlung nicht dauerhaft konservieren kann, falls ich mein Abo bei Napster mal beenden sollte.

      Grund für die zweite Umwandlung ist, dass sich wav-Dateien aber nicht taggen lassen, meines Wissensstandes nach.

      Was denn für "Eigenschaften"?

      Mit "Eigenschaften" meinte ich eigentlich die Parameter, das Wort war mir zu doch recht später Stunde aber leider entfallen.

      Als ob sich WMA nicht taggen liesse ...?

      Sicher, aber - aus oben genannten Gründen - komme ich um die Umwandlungen nicht herum. Und um hier die Auspegelung vorzunehmen, möchte ich die umgewandelte Dateien noch mit Audacity bearbeiten.

      Und genau hier bin ich auf eure/Deine Unterstützung angewiesen, unabhängig davon, ob sich dem einen oder anderen Enthusiasten die Haare aufstellen, weil mein Vorhaben in Richtung "Dynamik-Kompression" geht ;-)

      Viele Grüsse
      Morfad

      1. Lieber Morfad,

        da ich die wma-Dateien ohne Umwandlung nicht dauerhaft konservieren kann, falls ich mein Abo bei Napster mal beenden sollte.

        da stellt sich mir immer die Frage, warum Konsumenten solche Angeboten überhaupt nutzen... Solange Konsumenten nicht selbstbewusst für sich entscheiden, was für sie gut ist, und damit den Markt nicht aktiv mitbestimmen, sondern immer schön das brav das kaufen, was man ihnen anbietet, solange kann eine (Content-)Industrie mit uns allen machen, was sie will - inklusive der Politik, die dann auch nach ihrer Pfeife tanzen muss (und will!).

        Liebe Grüße,

        Felix Riesterer.

        --
        ie:% br:> fl:| va:) ls:[ fo:) rl:° n4:? de:> ss:| ch:? js:) mo:} zu:)
        1. Hallo Felix,

          klar hat es einen gewissen Beigeschmack, sich auf diese Art und Weise fast entmündigt fühlen zu müssen, aber dies ist für mich der beste Weg, an qualitativ annehmbare Songs zu kommen, die zudem auch noch komplett ausgespielt sind.

          Du kannst Dir nicht vorstellen, wieviele Alternativen ich durchprobiert habe und fast durchgedreht wäre (last.fm: klingt teilweise mehr als sehr bescheiden, der Rest klingt nur bescheiden; die anderen Webradiosender moderieren, überblenden Songs, brechen diese einfach ab, oder/und/oder/und)

          Napster liefert mit mit 192 kbps eine gute Qualität, die ich nun noch für meine Bedürfnisse optimieren möchte :-)

          Liebe Grüße zurück
          Morfad

  2. -Leveller
    -Compressor
    -Normalize

    audacity ist kein gutes Programm um Aufnahmen zu mastern. Da, wie du schon festgestellt hast, die Änderungen nicht live hörbar sind.

    Ich für meinen Teil, benutze nur noch den Leveller und manchmal den Normalizierer. Mit dem Kompressor konnte ich keine anhörbaren Ergebnise erzielen. Es sind einfach zuviele Einstellungen, um durch probieren ein vernüftiges Ergebnis zu bekommen (das mag anders aussehen, wenn man viel Erfahrung hat).

    Da kannst auch mit dem Hüllkurvenwerkzeug den Pegel verbessern. Aber alles in allem würde ich, wenn du sowas häufiger machen willst, auf ein anderes Programm zurückgreifen. Falls du Windows benutzt, probier mal Kirstal, dort kannst du zumindest die Effekte live probieren.

    Wenn es aber wirklich nur um das angleichen der Lautstärke von verschiedenen Musikaufnahmen geht, würde ich sowas nur bei extrem schlechten Aufnahmen machen. Und allgemein nach einem Plugin für's Audioprogramm suchen, um die Lautstärken anzugleichen (für WinAmp gibt es sowas).

    Struppi.

    1. Hallo Struppi,

      auch Dir vielen Dank für Deine Antwort :-)

      [...] nur noch den Leveller und manchmal den Normalizierer
      Mit dem Kompressor konnte ich keine anhörbaren Ergebnise erzielen

      Angesichts Deiner Ausführungen befürchte ich, dass der Kompressor "schuld" daran war, dass ich über 1.000 Songs löschen durfte, weil sie robotoerhaft, teils schrill und extrem unausgewogen klangen bzw. war natürlich ich schuld daran, weil ich ihn verwendet und mich auf seine Standard-Einstellungen verlassen habe.

      [...] wenn du sowas häufiger machen willst

      Ich habe vor, alle meine umgewandelten Songs zu bearbeiten, damit auch alle Songs auf dem gleichen bearbeiteten Niveau "agieren".

      Kristal

      Schaut nicht schlecht aus.

      Wenn ich es richtig gesehen habe, dann ist die Kristal Audio Engine Teil der bzw. ein PlugIn für PreSonus-Software, die nicht gerade preiswert ist, ihren Preis aber sicherlich rechtfertigen dürfte (auf den ersten Blick).

      ReplayGain in foobar2000 nutze ich, aber mir geht es um die Angleichung der einzelnen Frequenzbänder innerhalb der Songs zueinander, weil mir sonst der eine Song aufgrund seiner Bassgewalt die Trommelfälle rausbläst, während ich bei einem anderen nachregeln muß.

      Ich habe auch schon mal das Programm "Graphics Equalizer Studio" ausprobiert, aber dieses Programm hängt sich bei mir immer auf und zeigt sich auch relativ unflexibel, trotz eines parametrischen Equalizers, der genau mein Vorhaben während des Abspielens umsetzen würde.

      Liebe Grüsse
      Morfad

      1. Nochmals Hallo Struppi,

        [...] Kristal Audio Engine Teil der bzw. ein PlugIn für PreSonus-Software

        Habe gerade gesehen, dass Kristal wohl ein Stand-alone-Programm ist, werde das dann heute abend gleich mal ausprobieren :-)

        Danke für den Link

        Liebe Grüsse
        Morfad

        1. [...] Kristal Audio Engine Teil der bzw. ein PlugIn für PreSonus-Software

          Habe gerade gesehen, dass Kristal wohl ein Stand-alone-Programm ist, werde das dann heute abend gleich mal ausprobieren :-)

          Ich bin mir jetzt auch nicht sicher, in welcher Form es das Programm gibt.

          Ich hab zu Hause ein Version die es noch frei im Internet gab. Aber die Firma hat einige Veränderungen durchgemacht und zwischendurch konntest du das Programm auch nirgends mehr runterladen, daher war ich auf dem ersten Blick auch etwas überrascht.

          Aber versprech dir nicht zuviel, es ist auch nicht unbedingt das Programm zum Mastern. Eher ein Programm zum mischen für den Amateur, zumindest in der Version die ich habe. Aber dafür ist es gut geeignet.

          Struppi.

          1. [...] nicht unbedingt das Programm zum Mastern. Eher ein Programm zum mischen für den Amateur

            D.h., wenn ich Dich richtig verstanden habe, dass das Programm eher als Player mit Bearbeitung der Signale in Echtzeit fungiert, als dass es dazu genutzt werden kann, eine Datei dauerhaft zu ändern?

            Das wäre ja dann fast noch besser, weil ich dann nicht an das Innenleben der Songs gehen müsste :-)

            Bin schon gespannt, ob und wie es funktioniert

            Morfad

            1. [...] eher als Player mit Bearbeitung der Signale in Echtzeit fungiert

              Hmmm, habe das Programm gerade ausprobiert und es geht genau in die andere Richtung. Es ist sicherlich gut für Bands, die ihre Songs abmischen wollen, aber kann keine "konventionellen" Song-Dateien abspielen.

              Naja, einen Versuch war's wert ;-)

              Morfad