Chiah pa bue!
Wieso sind wir jetzt plötzlich beim Thema Demonstrationen?
Wieso "plötzlich"?
Ah, okay. Da war ich gedanklich schon von weg, aber Du hast recht. Das habe ich an der Stelle zu pauschal geschrieben. Sinnvollerweise sollte man sich bei jeder Demonstration einzeln anschauen, wofür und wogegen demonstriert wird.
Es ist nur eben meine Erfahrung, daß die Ideen von SPD, Grünen, Gewerkschaften, Linkspartei, KPD etc., also von der politischen Linken und Halblinken in Deutschland, für mich fast immer nur noch höhere Steuern und Abgaben bedeuten würden. Das will ich nicht. Ich zahle jetzt schon mehr als 50% meines Einkommens an den Staat, obwohl für diejenigen seiner Tätigkeiten, die ich für sinnvoll halte, 10–15% LOCKER reichen müßten. Daraus ergibt sich die Überzeugung, daß die Plünderer sowieso beliebig viel Geld rausblasen können – wenn ich jetzt 90% zahlen würde, wären die Deppen doch nächstes Jahr trotzdem wieder klamm.
Die ganzen angesprochenen Verbrechen und Probleme können natürlich auch ohne Sozialismus / Kommunismus geschehen (und taten es in der Geschichte auch häufig). Wenn Du das meinst, full ACK. Das sollte aber wirklich jedem klar sein.
Das kam mir aber zu kurz. Daher mein Hinweis.
Okay.
Du lässt dich von diesen Erfahrungen (anderer?) immerhin dazu verleiten, Misstände öffentlich anzupragern. Dazu braucht es schon einiges. Daher war "verteufelt" wahrscheinlich zu harmlos.
Ich prangere Mißstände öffentlich an und stütze mich dabei auf Erfahrungen, sowohl auf eigene als auch die von anderen. Ist das schlimm?
Nein, natürlich nicht, mein Fehler. Ich meinte das Gegenteil: Du lässt dich davon abhalten -- jedenfalls bei Demonstrationen. Und das finde ich schlimm.
Ja, siehe oben. Die einzigen beiden Sachen, für die ich im Moment wirklich gerne mitdemonstrieren würde (und die mir spontan einfallen), sind:
a. Goldwährung (damit funktioniert nämlich dieser Spekulationsblasen- und Staatsüberschuldungswahnsinn nicht, der aktuell unser mit Abstand größtes Problem ist)
b. Einsparungen (mit dem Schwarzbuch der Steuerzahler angefangen, aber da geht auch noch viel mehr).
Hier ist mir ehrlich gesagt nicht klar, worauf Du hinauswillst.
Auf Nichts. Mein Ziel ist eine ausgewogene Betrachtung der Umstände, Zusammenhänge und Ergebnisse. Und die musste ich bei deiner Aussage eben ergänzen.
Ah, ich glaube, ich verstehe gerade etwas ganz Grundlegendes in dieser Diskussion. Als ich mich hier eingeklinkt habe, war der Thread insgesamt äußerst linkslastig, deswegen habe ich einen entsprechend deutlichen Gegenpol gesetzt. Jetzt hast Du vermutlich meine Postings für sich betrachtet als viel zu radikal anti-links empfunden und ergo wieder einen linken Gegenpol gesetzt. Das kann ich verstehen und akzeptieren.
Einzelne pro-linke Aussagen in diesem Thread empfand ich z.T. richtiggehend als Verhöhnung der Opfer des real-existierenden Sozialismus. Wenn meine obige Annahme stimmt, kann ich (zumindest größtenteils) verstehen, wie sie zustandegekommen sind, und dann sehen sie auch für mich nicht mehr so schlimm aus.
Zugegeben, ich stütze mich hier auf das, was man über die Medien mitkriegt. Das ist sicher nicht vollständig und vielleicht nichtmal wirklich repräsentativ, so gut wie sicher mit einem viel zu ausgeprägten Schwerpunkt auf der Partei Die Linke.
Aber deren Herumgeeier bezüglich ihrer eigenen Vergangenheit ist beim besten Willen einfach nur peinlich, und wenn linke Ideen, dann bitte ohne diese Partei!Da stimme ich dir in weiten Teilen zu.
Gerade hat die Linkspartei bei der Bundespräsidentenwahl wieder eine sehr gute Gelegenheit (wenn nicht die beste bisher) demonstrativ verstreichen lassen, sich von ihrer SED-Vergangenheit zu lösen. Ich glaube und hoffe aber, daß sie das auch ordentlich Stimmen kosten wird.
<offtopic>Gauck aufzustellen war ein genialer Schachzug von Rot-Grün. Mit nur einer Aktion sowohl Schwarz-Gelb als auch die Linkspartei bis auf die Knochen zu blamieren, war ein politisches Glanzstück, wie man es selten sieht. Hut ab!</offtopic>
Das Wohl eines Volkes nicht den Entscheidungen von einer Handvoll Konzernen zu überlassen, halte ich für sehr sinnvoll.
Ich auch nicht. Ob es in den Händen einer Handvoll Politiker besser aufgehoben ist, wage ich aber zu bezweifeln.
Welche von beiden kannst du wählen? Und bei welchen von beiden findet in Teilen gerade so etwas wie eine Demokratisierung von unten statt?
Sinnvoll wählen? Also so, daß meine Stimme was bringt? Keine. ^^
Das verlinkte Projekt kannte ich nicht; sieht interessant aus. Werde ich mir nach meinem Urlaub mal genauer anschauen. Danke!
Viele Grüße vom Længlich
Mein aktueller Gruß ist:
Min Nam (Taiwan)