marcus: Programmiersprache für Kinder?

Hallo Forum,

mein Ältester kommt so langsam in das Alter (>10), in dem er gerne mal das ausprobieren würde, womit sein Vater so das Familieneinkommen erwirtschaftet: Programmieren. Freilich noch ohne eine rechte Vorstellung, was das eigentlich ist und was man damit machen kann. Meine "Werkzeuge" wie PHP und JS halte ich leider für wenig geeignet für die ersten Schritte, u.a. weil sie ein gewisses Vorwissen über HTML voraussetzen würden.

Unsereins hat ja seinerseits mit Basic oder Pascal angefangen; beides Sprachen, in die man relativ gut einsteigen konnte -- weil sie mehr oder weniger genau dafür gemacht worden waren. Gibt es so etwas heute auch?

Klar, es gibt auch aktuelle Inkarnationen dieser beiden Sprachen (VBA und Delphi), aber sie haben sich beide anscheinend recht weit weg von einer Lernsprache entwickelt und hin zu auf den produktiven Einsatz optimierten Sprachen. Meines Erachtens ist die heutige Fixierung auf OOP eine recht hohe Verständnishürde, wenn man in dem Alter nur mal ein bisschen herumspielen will und überhaupt erst einmal begreifen muss, was Variablen und Funktionen sind. Aber vielleicht stelle ich mir das auch zu schwierig vor ...

Hat da jemand Ideen oder idealerweise sogar Erfahrungen?

m.

  1. Hi,

    also persönlich finde ich JavaScript schon ziemlich gut geeignet als Einstieg.

    Man kann quasi direkt loslegen. Man braucht keine Entwicklungsumgebung, die man u.U. noch konfigurieren muss (Eclipse, Webserver, ...).
    Man muss nicht verstehen, was ein Compiler ist.

    Man programmiert, und drückt im Browser F5 um sein Ergebnis zu sehen.

    Es reicht ein einfaches Notepad.

    Man kann schön prozedural programmieren, aber auch mal objektorientiert, wenn man es in dem Alter schon versteht (ich habe mich erstmals mit 19 damit beschäftigt und hab schon etwas dran gekaut).

    Funktionen und Variablen werden sprechend mit var und function gekennzeichnet.

    Also um erste Schritte zu machen und diese mit alert oder document.write auszugeben, ist es sicher gut.

    Das HTML Gerüst kann man ja vorgeben, so dass er dann nur in der externen JS Datei lernt und arbeitet.

    Gruß!

    1. Hi!

      also persönlich finde ich JavaScript schon ziemlich gut geeignet als Einstieg.

      Also das finde ich gar nicht, denn:

      Man kann quasi direkt loslegen. Man braucht keine Entwicklungsumgebung, die man u.U. noch konfigurieren muss (Eclipse, Webserver, ...).
      Man muss nicht verstehen, was ein Compiler ist.

      aber wenn etwas _nicht_ funktioniert kann es durchaus Ursachen haben, welche nicht im soeben geschriebenen Code begründet sind.

      Man programmiert, und drückt im Browser F5 um sein Ergebnis zu sehen.

      Oder auch nicht!

      off:PP

      --
      "You know that place between sleep and awake, the place where you can still remember dreaming?" (Tinkerbell)
  2. hi,

    Hat da jemand Ideen oder idealerweise sogar Erfahrungen?

    Meine erste Programmiersprache war c. Da war ich 40. Andererseits sind PHP und auch Perl sehr schöne Sprachen, die überhaupt nicht an HTML oder Serverprozesse gebunden sein müssen. Und warum nicht Delphi? Ist doch geil, gleich so richtige Windows zu bauen mit ein bischen Pascal hintendran.

    JS finde ich auch nicht so gut geeignet, weil das Ergebnis an Effekten festgemacht werden muss, die im Browser stattfinden (oder auch nicht). Da kannste schnell mal die Lust dran verlieren ;-)

    Die ersten Progrämmchen sollten den Bildschirm löschen und mit print irgendwas ausgeben was gleich zu sehen (oder zu hören) ist.

    Hotti

  3. Hallo,

    mein Ältester kommt so langsam in das Alter (>10), in dem er gerne mal das ausprobieren würde, womit sein Vater so das Familieneinkommen erwirtschaftet: Programmieren.

    Hat da jemand Ideen

    Na Logo!

    Freundliche Grüße

    Vinzenz

    1. Hi!

      mein Ältester kommt so langsam in das Alter (>10), in dem er gerne mal das ausprobieren würde, womit sein Vater so das Familieneinkommen erwirtschaftet: Programmieren.

      Hat da jemand Ideen

      Na Logo!

      Das wäre auch mein Tipp gewesen: Kinder lieben Schildkröten!

      off:PP

      --
      "You know that place between sleep and awake, the place where you can still remember dreaming?" (Tinkerbell)
    2. Hallo Vinzenz,

      ich muss zugeben, dass die Turtle-Spielereien seinerzeit an mir vorübergegangen sind. Ich habe meine Lust am Programmieren erst entdeckt, als die Zeit der Computer-AG an der Schule schon fast vorbei war. Macht man denn so etwas heute überhaupt noch? :-)

      marcus

  4. Hallo,

    Klar, es gibt auch aktuelle Inkarnationen dieser beiden Sprachen (VBA und Delphi), aber sie haben sich beide anscheinend recht weit weg von einer Lernsprache entwickelt und hin zu auf den produktiven Einsatz optimierten Sprachen.

    Ich finde VBA (und/oder Delphi) nach wie vor eine gute Sprache zum Einsteigen:
    Man kann sich sehr schnell sowas wie eine grafische Oberfläche "malen", das Versehen mit entsprechenden Handlern geht einfach und inutitiv (kein "addEventListenerIrgendwasHasteNichtGesehen"), sodass sich relativ flott eine kleine Anwendung zaubern lässt.

    Ansonsten:
    Hast Du mal an sowas wie Lego Mindstorms gedacht? Soweit ich weiß kommt das u.a. mit einem grafischen Editor daher, mit dem man sich das Programm "zusammenklicken" kann. Das strukturierte Vorgehen zum Programmieren ("Was muss ich nacheinander machen, damit das und das passiert?") lernt man mit so einem Editor auch, ohne dass man sich erstmal mit dem Syntax-Chaos einer Sprache auseinander setzen muss.
    Plus: Ein selber-programmierbarer Roboter ist ja mal ultra-cool!
    Mein damailiger Informatik-Lehrer setzt es an der Schule ein & schwärmt davon.

    Ist natürlich nicht ganz billig - aber vielleicht hat Dein Sohnemann ja bald Geburtstag, und wenn er Papi auch mal mitspielen lässt... :)

    Hope that helps,
    Jörg

    1. Hallo Jörg,

      genau das machen wir sogar gerade, allerdings nicht mit Lego, sondern mit Fischertechnik. Die Sprache "LLWin" (für das ältere "Intelligent Interface") funktioniert auch so, also letztlich visueller Spaghetticode :-)

      Das ist wirklich sehr spaßig, allerdings in der Anwendung recht begrenzt. Diese Interfaces haben typischerweise vier Ausgänge -- die Anwendungen, die man mit vier Lämpchen / Motoren / Elektromagneten programmieren kann, sind doch ein bisschen begrenzt. Aber die Verbindung mit dem Bauen der Hardware ist sehr reizvoll. Auch für Väter :-)

      VBA muss ich mir mal bei meinem Schwager anschauen, der arbeitet damit. Ich kenne es nur von Screenshots. Delphi würde mich ja einerseits reizen, andererseits bin ich sowas von raus aus dieser Syntax nach >10 Jahren Pascal-Abstinenz, da kann man auch gleich Basic nehmen.

      Ich sehe schon, eine "default choice" wie damals gibt es derzeit wohl nicht.

      marcus

      1. Moin allerseits,

        genau das machen wir sogar gerade, allerdings nicht mit Lego, sondern mit Fischertechnik. Die Sprache "LLWin" (für das ältere "Intelligent Interface") funktioniert auch so, also letztlich visueller Spaghetticode :-)

        Das habe ich auch mal in einer Projektwoche an der Schule mitgemacht. Bin bis heute recht begeistert. Es gibt sogar analoge Eingänge (Lichtempfindliche Widerstände). Ich hatte damals eine ganz schöne Ampel mit Fußgänger-Taster und gelb-Licht bei Nacht programmiert.
        Sehr interessant...

        Man lernt dort sehr schnell die logischen Strukturen kennen. Die sind dann aber nicht in Syntax sondern in greifbar nahen Grafiken verpackt.

        Grüße, JN

        --
        ie:{ fl:( br:^ va:| ls:[ fo:| rl:? n4:? ss:| de:] js:| ch:? sh:( mo:| zu:)
        http://www.johny7.de
  5. Hi,

    Hat da jemand Ideen oder idealerweise sogar Erfahrungen?

    So als Einstieg: Niki

  6. Hi,

    ein Ältester kommt so langsam in das Alter (>10), in dem er gerne mal das ausprobieren würde, womit sein Vater so das Familieneinkommen erwirtschaftet:

    Ach so. Ich wollte schon "Erziehung" vorschlagen - aber so wie es aussieht, willst Du gar nicht Deine Kinder programmieren (wie im Betreff angedeutet) ...

    cu,
    Andreas

    --
    Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
    O o ostern ...
    Fachfragen per Mail sind frech, werden ignoriert. Das Forum existiert.