Gunther: Redaktionssystem für mehrsprachige Bedienungsanleitung

Hallo werte Selfgemeinde!

Ich wende mich mal wieder vertrauensvoll an euch, da sich hier im Forum ja ein geballtes Wissen tummelt.

Ich bin aktuell auf der Suche nach einem möglichst geeigneten Weg, um (möglichst) viele der nachfolgenden Bedingungen zu realisieren. Dabei handelt es sich um ein Manual/ Bedienungsanleitung für ein Navigationsprogramm.

  • verschiedene Sprachversionen
  • Bearbeitung durch mehrere Benutzer (schon alleine aufgrund der verschiedenen Sprachen)
  • verschiedene Programm-Versionen (wäre am ehesten verzichtbar)
  • verschiedene Ausgabeformate wie bspw. PDF, HTML, CHM etc.

Wer kann mir da etwas empfehlen, bzw. hat schon selber entsprechende Erfahrungen gesammelt und kann mir ggf. Tipps geben, worauf man achten sollte, bzw. wo mögliche "Stolpersteine" vorhanden sind?

Für eure Unterstützung wie immer meinen besten Dank im Voraus.

Gruß Gunther

  1. Ich bin aktuell auf der Suche nach einem möglichst geeigneten Weg, um (möglichst) viele der nachfolgenden Bedingungen zu realisieren. Dabei handelt es sich um ein Manual/ Bedienungsanleitung für ein Navigationsprogramm.

    Handelt es sich im eine Desktop-Anwendung oder eine WWW-Anwendung?
    (Findet lokalisierung bei Installation statt oder ad hoc?)

    Ist das Hilfesystem ein relativ zum Programm separiertes System oder ist es in dieses integriert?

    Bei selbständigen WWW-Anleitungen würde ich zu einem WIKI raten, weil dort Hilfe und Tutorials eine sehr ungezwungene Heirat eingehen können.

    mfg Beat

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    Der Valigator leibt diese Fische
  2. Hallo,

    Ich bin aktuell auf der Suche nach einem möglichst geeigneten Weg, um (möglichst) viele der nachfolgenden Bedingungen zu realisieren. Dabei handelt es sich um ein Manual/ Bedienungsanleitung für ein Navigationsprogramm.

    Es kommt auch darauf an, was es kosten darf. Es gibt sehr professionelle Tools für sowas, alles in allem aber nicht ganz billig. Am besten ist eine einzige Urspungsversion in einer Sprache, z.B. deutsch. Wenn die fertig ist, einfach übersetzen lassen in die versch. Zielsprachen (bei Erhaltung des Layouts, versteht sich) und dann in die Zielformate konvertieren. Hier eignet sich z.B. Adobe InDesign oder Adobe FrameMaker.

    Wichtigste Vorteile:

    • Single-Source-Prinzip: Man muss nur jeweils eine Version verfassen bzw. Updaten, wenn sich mal etwas ändert.
    • Nach Änderungen muss man nur die neuen/geänderten Teile nochmal übersetzen (lassen), dafür gibt es Programme (z.B. STAR Transit). Gute Übersetzer haben sowas; das spart natürlich Überstzungskosten.

    Zu den Anforderungen:

    • verschiedene Sprachversionen

    In der Regel kein Problem, nur bei rechts-links orientierten Sprachen wie z.B. arabisch kann es Probleme geben, weil nicht jede Software das unterstützt.

    • Bearbeitung durch mehrere Benutzer (schon alleine aufgrund der verschiedenen Sprachen)

    Die Fremdsprachen dafür kein Grund, weil man die Sprachversionen professionell erst nach Fertigstellung der Mutterspachenversion herstellt.

    • verschiedene Programm-Versionen (wäre am ehesten verzichtbar)

    Wie ist das gemeint?

    • verschiedene Ausgabeformate wie bspw. PDF, HTML, CHM etc.

    Machbar z.B. mit InDesign oder FrameMaker, letzterer kann aber meines Wissens keine rechts-links orientierten Sprachen.

    Wer kann mir da etwas empfehlen, bzw. hat schon selber entsprechende Erfahrungen gesammelt und kann mir ggf. Tipps geben, worauf man achten sollte, bzw. wo mögliche "Stolpersteine" vorhanden sind?

    Habe schon viel Erfahrung mit sowas und kann dir sagen: Wenn's eine einmalige Sache ist, lohnt sich der Aufwand nicht, es selber zumachen. Allein die nötigen Softwarelizenzen zu erwerben, das KnowHow um die Software richtig einzusetzen (z.B. Transit), gute Übersetzer zu finden usw. usf. Da würde ich dir raten: Schreib's auf – zur Not in MS Word wenn nicht zu umfangreich – und beauftrage eine Agentur mit der Übersetzung und dem Rest (Konvertierung in die Zielformate). Das geht letztlich schneller, stressfreier, und somit auch günstiger.

    Gruß, Don P

  3. Hallo,

    • Bearbeitung durch mehrere Benutzer (schon alleine aufgrund der verschiedenen Sprachen)

    Das ist z.B. ein Stoplerstein. Mehrere Redakteuere bedeutet auch mehrere Schreibstile, uneinheitliche Terminologie, uneinheiliche Layouts und somit letztlich ein großer Aufwand bei quasi null Übersicht.

    Wenn jede Sprachversion von einem anderen Redakteur in seiner Sprache gemacht wird, hast du immer den mehrfachen Aufwand bei nachträglichen Änderungen. Bei z.B. 10 Zielsprachen verzehnfacht sich der Aufwand für jede noch so kleine Änderung. Deshalb sollte man immer nur eine Ursprungsversion pflegen, die dann mit Hilfe geeigneter Tools neu übersetzt wird. Die Überstzung und die Konvertierung in die Zielformate erfolgen dann fast automatisch (nur die geänderten Wörter/Sätze/Abschnitte bekommen die Übersetzer zur Bearbeitung), die Konvertierung erfolgt einfach mit den "Save As"-Dialog des DTP-Programms.

    Gruß, Don P

    1. Hallo,

      sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber mir ist etwas dazwischen gekommen.
      Deine Ausführungen und Argumente waren sehr hilfreich - besten Dank.

      Ich habe vielleicht vergessen zu erwähnen, dass das Ganze keine (großen) Kosten verursachen sollte. Es handelt sich um ein Open-Source Projekt, wo keiner in der Lage (und vermutlich auch willens) ist, irgendwelche Beträge zu investieren.

      • Bearbeitung durch mehrere Benutzer (schon alleine aufgrund der verschiedenen Sprachen)

      Das ist z.B. ein Stoplerstein. Mehrere Redakteuere bedeutet auch mehrere Schreibstile, uneinheitliche Terminologie, uneinheiliche Layouts und somit letztlich ein großer Aufwand bei quasi null Übersicht.

      Ja, stimmt. Aber nur ein Redakteur bedeutet unter Umständen, dass das Dokument nie fertig wird, bzw. von der Programmentwicklung stets überholt wird. ;-)
      So wie ich das sehe die Frage des kleineren Übels ...!

      Wenn jede Sprachversion von einem anderen Redakteur in seiner Sprache gemacht wird, hast du immer den mehrfachen Aufwand bei nachträglichen Änderungen.

      Ja. Aber da sich die Inhalte ja zu 100% unterscheiden, sowohl die Texte, als auch die Grafiken (Screenshots), wird man diesen Punkt imo eh nicht vermeiden können.

      Bei z.B. 10 Zielsprachen verzehnfacht sich der Aufwand für jede noch so kleine Änderung. Deshalb sollte man immer nur eine Ursprungsversion pflegen, die dann mit Hilfe geeigneter Tools neu übersetzt wird. Die Überstzung und die Konvertierung in die Zielformate erfolgen dann fast automatisch (nur die geänderten Wörter/Sätze/Abschnitte bekommen die Übersetzer zur Bearbeitung), die Konvertierung erfolgt einfach mit den "Save As"-Dialog des DTP-Programms.

      Ich kenne bis dato noch kein Übersetzungs-Tool, welches auch nur halbwegs brauchbar wäre. Schon alleine daran scheitert m.M.n. jegliche Form der "Automatisierung".

      Nach den Beiträgen hier und weiterer Überlegungen habe ich nun noch weitere Fragen.

      Bezüglich der verschiedenen Sprachen gehen wir jetzt mal davon aus, dass jede für sich als Dokument besteht und separat gepflegt wird (wobei man sich bezüglich des Inhalts und der Struktur ja trotzdem an einer Version, quasi der "Master-Vorlage", orientieren kann).

      Als Endergebnis sollen mind. eine HTML-Version, sowie eine PDF-Version herauskommen und das eben möglichst aus einer Quelle.

      Welche Möglichkeiten bieten sich da an?
      Soweit ich das selber einschätzen kann, wäre es vermutlich am idealsten, wenn die Inhalte im XML Format vorliegen würden, oder?
      Welche Programme gäbe es denn, um so etwas nicht per Hand/ zu Fuß (also direkt selber in XML) erstellen zu können?

      Das Problem nach meiner Erfahrung bei der Erstellung als HTML besteht darin, dass alle mir bekannten Konverter von HTML2PDF nur mit relativ rudimentären Formatierungen (CSS) zurecht kommen.

      Und wenn man die Inhalte bspw. mit OpenOffice erstellt, erhält man zwar eine ordentliche PDF-Version, aber dafür kann man wiederum die HTML-Version in die Tonne kloppen ...!

      BTW: Kennt jemand diese Programme und kann mir etwas dazu sagen?
       - ABC Amber XML Converter
       - ABC Amber PDF Converter

      Besten Dank,

      Gruß Gunther

      1. Hallo,

        Aber da sich die Inhalte ja zu 100% unterscheiden, sowohl die Texte, als auch die Grafiken (Screenshots), wird man diesen Punkt imo eh nicht vermeiden können.

        Die Bedienungsanleitung für ein Programm unterscheidet sich zu 100% in den verschiedenen Sprachen? Dann ist es wohl nicht das gleiche Programm.

        Ich kenne bis dato noch kein Übersetzungs-Tool, welches auch nur halbwegs brauchbar wäre. Schon alleine daran scheitert m.M.n. jegliche Form der "Automatisierung".

        Ich meine ja keine vollautomatischen Übersetzungen ohne menschliche Übersetzer. Es gibt aber gute Tools, die füttert man z.B. mit einem fertigen Word-Dokument oder sonst irgend einem gängigen Format (auch html, xml oder was immer), der zu übersetzende Text wird automatisch extrahiert und dem Übersetzer zur Verfügung gestellt. In einem Fenster links steht z.B. der Ausgangstext, rechts daneben die Überstzung. Der Übersetzer arbeitet dann nur mit dieser Anwendung, muss also nicht x verschiedene Programme besitzen und bedienen können.

        Er hat integrierte Wörterbücher, bekommt Übersetzungsvorschläge, Synonyme und auch sonst jede Menge Arbeitserleichterungen. Ähnliche Sätze wie bereits übersetzte werden z.B. erkannt und auf Wunsch schon mal grob vorübersetzt, einheitliche Terminologie wird überwacht usw. usf.

        Wenn der Übersetzer fertig ist, klickt er nur auf einen Button und das übersetzte Dokument (oder gleicht mehrere) stehen im Ausgangsformat zur Verfügung mitsamt Formatierung und Bebilderung wie im Ursprungsdokument.

        Sollte mal eine Änderung anfallen oder ähnliche Dokumente zu übersetzen sein, geht das Spiel wieder von vorne los: Dokument(e) reinfüttern und das Tool erkennt alles, was früher bereits übersetzt wurde und setzt es gleich ein. Ähnliche Sätze (nicht 100% gleiche) werden wieder grob vorübersetzt und entsprechend hervorgehoben usw. usf.

        Mit so einem Tool kommt man schneller und einfacher zu guter Qualität als wenn man alles "zu Fuß" macht. Das ist natürlich nur was für Profis bzw. Übersetzungsagenturen, aber sehr brauchbar und wie gesagt nicht gratis. Wenn alles gratis wäre, würden viele Informatiker verhungern ;)

        Wenn es eine brauchbare Open-Source-Lösung für dein Vorhaben gäbe, würde mich das sehr wundern. Gute XML-Tools sind auch alle relativ kostspielig. Adobe Indesign kann z.B. sehr gut XML verarbeiten und liefert auch gute PDFs. Aber Open-Source ist das eben nicht... Für verschiedene Sprachen kommt z.B. nur Unicode in Frage, allein daran scheitern viele Free- und Shareware-Produkte.

        Gruß, Don P