Moin Moin!
- Der Server nutzt ein RAID,
Der Fragesteller scheint weit weniger professionell arbeiten zu wollen als du es gewohnt bist.
Naja, wenn man auf Schmerzen steht, kann man sich sämtliche Backups und Ausfallsicherungen schenken. Das macht auch beim Kunden einen tollen Eindruck, wenn man ihm mitteilt, dass die gesamte Arbeit der letzten Wochen oder Monate gerade eben in Rauch aufgelöst hat.
Ausserdem wünscht er sich explizit einen Laptop.
Der OP bezeichnet sich selbst als Hardware-Laien, da scheint es mir angemessen, sinnvolle Alternativen aufzuzeigen.
Ich denke heutzutage liefert jeder 0815 Rechner die notwendige Leistung für 0815 Fotobearbeitung so wie Internet surfen und bischen PHP testen.
Und was hat das mit dem RAID zu tun?
Wie währe es mit einem Acer Aspire 5315 nebst externer 500 GB Festplatte für die Sicherung? Ich bin mit diesem 400.- ? Gerät bisher sehr zufrieden...
Das ist kein einzelnes Gerät, sondern eine ganze Gruppe von Geräten in unterschiedlicher Konfiguration. Mit 1 GByte RAM, die einige Konfigurationen anscheinend haben, wirst Du bei größeren Bildbearbeitungsaktionen oder umfangreicheren Datenbanken kaum Freude an dem Gerät haben. Andere Konfigurationen mit 2 GByte sehen schon besser aus. Sobald ein Rechner anfangen muß zu swappen, geht die Geschwindigkeit drastisch in die Knie, weil die Zugriffszeiten von deutlich unter 10 ns im RAM plötzlich auf mehr als das Tausendfache, größenordnungsmäßig 10 ms, auf der Festplatte, ansteigen.
Wie auch immer, so ziemlich jeder aktuell neu verkaufter, PC-kompatibler Rechner kann das. Die Frage ist nur, wie lange man auf Ergebnisse warten kann und will, und wie viele Kompromisse man bei Tastatur, Maus und Bildschirm eingehen will. Für einen professionellen Einsatz halte ich einen Laptop als Hauptentwicklungssystem nur für sehr bedingt geeignet, weil man bei Laptops konstruktionsbedingt eben sehr viel mehr Kompromisse eingehen muß als bei einem festen System.
Um mal etwas Klartext zu reden: Einer meiner Ex-Arbeitgeber hat mir vorgeschrieben, dass ich als SW-Entwickler mit einem Laptop arbeiten müsse, damit ich auch an anderen Standorten arbeiten könne. Wenigstens "durfte" ich genau spezifizieren, was der Laptop leisten können muß. So habe ich einen Laptop mit reichhaltiger Ausstattung, einem damals recht großen Bildschirm, einer fetten Docking-Station mit PCI-Steckplatz und einer Low Profile PCI Dualhead-Grafikkarte mit riesiger Kabelpeitsche für ein Schweinegeld (ungefähr das doppelte eines "normalen" Laptops) auf dem Tisch stehen gehabt, permanent zugeklappt und immer mit externer Maus, externer Tastatur und zwei guten Monitoren. Der Laptop mitsamt den ganzen Kabeln drumherum und dem notwendigen Platz für den Zugriff auf das optische Laufwerk hat fast einen halben Quadratmeter auf dem Tisch belegt. Hochkant-Betrieb war dank der dämlichen Idee, PCI-Karte und optisches Laufwerk auf gegenüber liegenden Seiten zu haben, auch nicht möglich und auch von der Konstruktion nicht vorgesehen. Insgesamt mit der größte Schwachsinn aller Zeiten. Für das halbe Geld hätte ich einen brauchbaren Tower unter dem Tisch stehen haben können. Und an den wenigen Tagen, die ich an anderen Standorten verbracht habe, bin ich mit einem Stapel Papier und ein paar Stiften gut klargekommen. Der Laptop stand im wesentlichen irgendwo in der Ecke und hat Staub gefangen.
Bei meinem aktuellen Arbeitgeber arbeite ich mit einem nicht mehr ganz taufrischen Tower, für Außer-Haus-Einsätze habe ich bislang hauptsächlich mit Papier und Kugelschreiber gearbeitet; für einen Einsatz habe ich mir einen alten Schulungslaptop ausgeliehen, der technisch gesehen kurz vor dem E-Schrott steht.
Was die Ausstattung mit Hardware angeht, sagt man im Allgemeinen, es sei wesentlich billiger, den Entwicklern und vor allem den Programmierern die schnellstmöglichen Rechner zur Verfügung zu stellen, weil es auf Dauer billiger ist, etwas mehr Kohle in die Hardware zu investieren als den Programmierer auf den Rechner warten zu lassen. Die ausgemusterten Entwickler-Systeme vom letzten Jahr geben dann noch prima Testserver oder Arbeitsrechner für Power-User ab.
Sollte unser kaufmännischer Geschäftsführer in einem Anfall von Wahnsinn diese Idee tatsächlich mal umsetzen wollen, würde ich mir eine leise 08/15-Kiste mit der zweit- oder drittschnellsten CPU, maximalem RAM-Ausbau, zwei großen Platten und einer Dual-Head-Grafik kaufen lassen, dazu ein kleines Netbook mit langer Akkulaufzeit und mattem Display für unterwegs.
Da mein Job im Moment aber mehr aus Kommunikation mit Kollegen, Kunden und externen Dienstleistern und weniger aus Entwicklung und Reverse Engeneering besteht, reicht mir mein aktueller Rechner voll aus. Und Dienstreisen sind netterweise die absolute Ausnahme, nicht die Regel.
Alexander
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Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".