Hallo!
Du fragst, ob man Religionen mit ihren Dogmen und uralten Lügen dulden soll. Ich frage mich, ob Du die in Art. 4 GG beschriebene Religionsfreiheit verstanden hast. Religionsfreiheit bedeutet zwei Dinge: 1. Der Staat hat sich selbst frei von jeder religiösen Richtung oder gar Beeinflussung zu halten. 2. Die Religion des Einzelnen ist so lange Privatsache, als sie sich innerhalb der Regeln der allgemeinen Handlungsfreiheit bewegt.
Natürlich kann man die Religionen für das verurteilen, was jene, die sie mißbrauchen, damit anstellen. Diese Scharlatane nutzen den eingebauten Selbstschutzmechanismus der jeweiligen Religion namens Dogma, um ihre eigenen Ziele (die auch denen der jeweiligen Religion diametral gegenüberstehen können) zu verfolgen. Grundsätzlich sollte Religion einfach eine weniger große Rolle spielen. Wenn jemand etwas Gutes tut, sollte man ihm danken und nicht der Religion, in dessen Namen er dieses Handeln für nötig befunden hatte.
Dass Du es für nötig hälst, nach einer Unduldsamkeit gegenüber Religionen zu fragen, zeigt mir deutlich, dass Du selbst Religionen (wie vermutlich Deinen eigenen Atheismus) für viel wichtiger hälst, als das notwenig wäre. Wenn Du diese Erkenntnis erst einmal verinnerlicht hast, kannst Du zum Agnostiker werden und brauchst Dich nicht mehr über Religionen zu echauffieren, sondern kannst die Schurken frei von ihren sakral verbrämten Masken sehen. Wenn mehr Menschen so denken, kann endlich die säkuläre Hygiene in Staat und Gesellschaft betrieben werden, die notwendig ist, um die Religionsfreiheit tatsächlich umzusetzen.
Gruß, LX
RFC 1925, Satz 2: Egal, wie fest man schiebt, ganz gleich, wie hoch die Priorität ist, man kann die Lichtgeschwindigkeit nicht erhöhen.