Hallo,
DVDs und CDs sind auch nicht das Optimum, ich habe einige gepreßte (nicht gebrannte!) CDs hier rumliegen, die nur durch Lagerung bei Wohnbedinungen und gelegentliches Abspielen so stark beschädigt sind, dass sie kein Laufwerk mehr fehlerfrei lesen kann. Alter zwischen 10 und 20 Jahren. Bei gebrannten CDs habe ich schon mehrere Totalausfälle, insbesondere bei RWs.
grundsätzlich sehe ich das auch so - aber deine Rangfolge überrascht mich.
Industriell gefertigte (gepresste) CDs sind eigentlich keinem Alterungsprozess unterworfen, wenn nicht gerade durch einen Fertigungsfehler die aufgedampfte Alu-Reflexionsschicht (bei ganz alten CDs teils noch Silber) oxidiert. Ich habe aber noch nie erlebt, dass eine gepresste CD durch Alterung versagt hätte, höchstens aufgrund von Kratzern.
CDRWs scheinen bei mir "ewig" zu halten; ich habe hier einige in Gebrauch, die in den letzten 10 Jahren schon etliche Lösch-Schreib-Zyklen absolviert haben, aber auch welche, die schon seit 5..8 Jahren einfach nur noch lagern. Auch die sind noch einwandfrei.
Nur CDRs, also die Einwegrohlinge, sind offensichtlich nur für kurzzeitigen Gebrauch gemacht. Viele sind nach ein paar Monaten schon reif zum Wegschmeißen, bei anderen dauert's 2..3 Jahre, aber der organische Farbstoff oxidiert halt im Lauf der Zeit nach, und das umso stärker, je häufiger und intensiver die Medien dem Licht ausgesetzt sind. Und dann sind sie irgendwann einfach nicht mehr lesbar. Sehr häufig sieht man den Effekt sogar mit bloßem Auge, wenn die Farbschicht allmählich kupferfarbig oder bräunlich wird.
Ich habe den Effekt mal beschleunigt, indem ich eine CD-R ohne Schutzhülle einfach offen im Zimmer habe liegenlassen, so dass sie dem normalen Tageslicht ausgesetzt war. Bereits nach 2 Wochen begann die ehemals grüne Farbschicht, ins Bräunliche umzuschlagen; nach etwa 4 Wochen war die Scheibe auf ihrer ganzen Fläche braun.
100 Jahre aus der Werbung sind eine Illusion, so lange man keinen Lagerraum mit extrem stabilen Umweltbedingungen hat.
Richtig - vor allem kühl und dunkel muss es sein, sonst kann man's vergessen.
Auch Magnetbänder haben ähnliche Probleme mit der Langzeitstabilität.
Da kommt mit der Zeit noch das magnetische Übersprechen von einer Lage auf die benachbarte auf dem Bandwickel, und die mechanisch-chemische Alterung. Das Bandmaterial wird entweder spröde oder verklebt.
Was digitalen Daten wirklich hilft, ist routinemäßiges Umkopieren auf neue Medien und redundante, räumlich verteilte Backups. Ggf. müssen Daten auch in neue Formate konvertiert werden.
Sag ich doch. :-)
Ciao,
Martin
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Treffen sich zwei Holzwürmer im Käse: "Na, auch Probleme mit den Zähnen?"
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