Bounjoun Der Martin,
[Elzer Berg]
das ist als Tatsache natürlich unbestreitbar, trotzdem ist es nur ein beliebiger Einzelfall. Ich habe ja ganz bewusst eingeräumt, dass Tempolimits nicht alle sinnlos sind.
Meine Bemerkungen sollte ja in Deine Richung gehen... Warum wird am Elzer Berg das Tempolimit mit zweien, im Abstand von 800m stehenden Blitzeranlagen kontrolliert (bei 5% Gefälle), obwohl es zw. Hattenbacher und Kirchheimer Dreieck 7% Gefälle in einem weitaus kurvenreicheren Abschnitt gibt und dort gar keine Blitzeranlagen stehen? Und auch kein Tempolimit für LKW?
Beispiele für m.M.n. weitaus gefährlichere Gefällen als am Elzer Berg gibt es viele. Nur: WARUM gab es da in der Vergangenheit viel mehr Unfälle, dass man dazu übergegangen ist, feste Blitzeranlangen zu montieren und andernorts, wo es IMHO gefährlicher ist, nicht?
Das ist das, was ich meinte, mit der Psychologie des Autofahrers. Der Elzer Berg geht nahezu gerade aus (von der einen, leichten Kurve mal abgesehen). Da gibt man vielleicht gerne Gas. Auf der A5 ist es schon viel kurvenreicher, und die Kurven sind eng. Das bringt einen vielleicht eher dazu, von sich aus langsamer zu fahren. Oder?
Vielleicht derselbe psychologische Effekt, der bei vielen Autofahrern bewirkt, dass sie unmittelbar nach dem Einfahren in einen Tunnel erstmal bremsen. Warum auch immer.
Das erlebe ich auch immer wieder auf der A3 bei der den Einhausungen bei Aschaffenburg. Die Tunnels darf man mit 100 befahren. Die meisten fahren 85.
Allzeit gute Fahrt,
Ach... ich habe mir den eigenen (Unfall-)Tod sooft ausgemalt und ausgedacht, so mit allen Details, dass er mich nicht erschrecken dürfte ;)
Letztens habe ich irgendwo im Inet eine schöne Geschichte gelesen, die ich mal versuche, zusammen zu fassen (und zu übersetzen, da sie auf frz. war):
»Die Strecke zw. X und Y im Burgunder Hochland ist ziemlich langweilig. Kilometerlang keine Ortschaft, da ist man dazu geneigt, der man gerne einen Sportwagen fährt, aufs Gas zu drücken.
An jenem Tag war mir jedoch nicht langweilig, da ich einen Anhalter mitgenommen hatte. Bzw., er hatte mich fast dazu genötigt, ihn mitzunehmen, da ich, wenn ich nicht gebremst hätte, ihn überfahren hätte. Es war einer dieser Landarbeiter, die man in der Jahreszeit öfters am Straßenrand zu sehen bekommt, mit dem verwaschenen, nach bearbeiteter Erde riechenden Blaumann, den schwarzen Fingernägeln, dem von der Sonne mit vielen Furchen gezeichneten Gesicht.
Er war nicht sehr gesprächi, eher ganz still, im Grunde sagte er die ganze Zeit nichts. Er hatte einen Beutel bei sich, aus dem der spitze Teil seiner Sense herausstoch, und das brachte mich dazu, ihm von meiner Kindheit auf dem Land zu erzählen, damals, als es noch keine Maschinen gab, welche die Handarbeit der Mäher erstezte.
Und da fing er an, interessiert zu schauen. Je mehr ich davon erzählte, desto mehr schien es so, als würden ihn meine Erzählungen irgendwie angehen.
Nach einigen Minuten, wir hatten gerade einen sehr kurvenreichen Abschnitt der Strecken erreicht, zeigte er mir auf einmal die Nadel meiner Tankuhr: diese war schon auf 0. Wie denn, dachte ich, hatte ich doch gerade, 50km bevor ich den Anhalter mitgenommen hatte, vollgetankt?
Als die Tankstelle XY hinter der scharfen Kurve bei YX erschien, hielt ich dort an und bat den Tankwart, vollzutanken. Doch nach wenigen Litern stoppte die Zapfpistole. Der Tankwart sagte: Ihr Tank war schon fast voll, schaute aber, mit der Gewohnheit der technisch Begabten auf meinen rechten Vorderreifen... und erschrak: "Mit _dem_ Loch im Reifen wären Sie keine 500m mehr gefahren - und das mit der Geschwindigkeit, mit der Sie üblicherweise fahren... kaum zu denken, was da noch passiert wäre!"
Ich sagte ihm, den Halt habe ich nur meinem Anhalter zu verdanken. Der Tankwart schaute ins Wageninnere, und sagte, etwas verwirrt: Sie fahren aber doch alleine!
Tatsächlich, der Landarbeiter war nicht mehr da. Im Fahrzeug blieb nur noch ein etwas bekannter Geruch fisch bearbeiteteer Erde...«
Adiou.