Zukunft Arbeit in der IT / Internet Branche
florian
- sonstiges
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0 hotti2 mrjerk
Hallo,
ich erinnere mich gerade an einen alten Bericht in einer Zeitung von 1999, als ehemalige Friseure und Bäckereifachverkäuferinnen Webdesigner wurden.
Im Nachhinein gesehen war "reines" html nicht "so" schwer. Es ist eine Skriptsprache(?), d.h. keine "normale" Programmiersprache.
javascript ist anspruchsvoller.
Welche Qualifikation sollte man heute in der IT Branche haben? Wenn man sich Stellenangebote durchliest würd überall Windows Server Kenntnisse, PHP, C++ etc verlangt.
Wer kann eigentlich "alles"? Ist es nicht so, das z.B. alleine PHP so umfangreich ist, das man daneben noch html beherrscht und etwas sql aber sicher keine Windows Server?
Hi,
Im Nachhinein gesehen war "reines" html nicht "so" schwer. Es ist eine Skriptsprache(?), d.h. keine "normale" Programmiersprache.
HTML ist eine Seitenbeschreibungssprache.
Welche Qualifikation sollte man heute in der IT Branche haben? Wenn man sich Stellenangebote durchliest würd überall Windows Server Kenntnisse, PHP, C++ etc verlangt.
Wer kann eigentlich "alles"? Ist es nicht so, das z.B. alleine PHP so umfangreich ist, das man daneben noch html beherrscht und etwas sql aber sicher keine Windows Server?
PHP ist so einfach, dass würde ich bei jedem Entwickler, welcher serverseitig entwickeln will, entweder verlangen oder die Möglichkeit voraussetzen, dass er es in kürzester Zeit lernt. Und ehrlich: das ist keine besonders hohe Hürde. Einfaches PHP ist so simpel, dass es jeder, der das Zusammenspiel von Browser und Webserver versteht und eine andere Programmiersprache (sei es Java, C, C++, perl, ...) kennt, schnell lernen kann.
Ich fände es vielmehr interessant, dass der Entwickler auch Client-Technologien beherrscht (wenn er mit Clients/Browsern in Verbindung kommt), also Javascript, CSS und eine gutes, sauberes HTML.
Serverseitig sollte man auf jedenfalls jemanden dabeihaben, welcher sich mit dem Server auskennt. Das schließt den Webserver ein, hört bei grundlegendem Verständnis des Systems aber bei weitem nicht auf. Da ich meist mit Linux-Servern zu tun habe: man sollte einigermaßen mit der shell umgehen können.
Wenn man eine DB benutzt, sollte man sich mit der Abfragesprache gut auseinandergesetzt haben, also braucht man jemanden, der sich damit (also meist SQL) gut auskennt.
Da Webapplikationen eher (ich habe auch schon große gesehen, also ist das nur eine Tendenz) klein sind, braucht man also einen, der sich mit allem auskennt, solange man alleine entwickelt. Und dann reicht "nur PHP und HTML" eben bei weitem nicht aus.
Bis die Tage,
Matti
Hi,
Im Nachhinein gesehen war "reines" html nicht "so" schwer. Es ist eine Skriptsprache(?), d.h. keine "normale" Programmiersprache.
HTML ist eine Seitenbeschreibungssprache.
Kleine Korrektur:
HTML ist eine Textauszeichnungssprache (engl. Markup Language).
Ohne Experte auf dem Gebiet zu sein und ohne wirklich fundierte Kenntnisse/ Erfahrungen zu haben, würde ich doch eher dazu tendieren anzunehmen, dass sich auch hier immer weitere "Spezialisierungen" ergeben.
Ein Serveradministrator hat eben einen völlig anderen (Haupt-)Aufgabenbereich wie ein Frontend-Entwickler. Sicherlich gibt es dabei gewisse Bereiche, die sich dabei überschneiden/ überlappen von denen beide zumindest auch eine gewisse Ahnung haben sollten. Wie tief dieses Wissen sein sollte, ist imho dann wiederum vom jeweiligen (Haupt-)Aufgabenfeld abhängig.
Und genau hier wird dann auch klar, warum es ein "Webdesigner" immer schwerer hat. Denn er muss sich mit immer mehr "Techniken" zumindest grundlegend auskennen und beschäftigen ((X)HTML, CSS, Javascript, PHP, Perl, ASP, Apache, Java, SQL - um mal einige zu nennen), die jede für sich mit der Zeit auch immer umfangreicher wird. Überhaupt kommen auch eher neue dazu, als dass alte wegfallen. Zusätzlich kommen beim "Designen" noch zig andere Dinge dazu, wie bspw. Typografie und Farblehre.
Gruß Gunther
Hallo florian,
das hängt vom Arbeitgeber und vom Aufgabenbereich ab.
Wenn ich einen Systembetreuer für den Webcluster bei meinem Brötchengeber nehme.
HTML, CSS, JavaScript, Perl, XML und SQL vertiefende Kenntnisse als Grundvoraussetzung.
Python, C, C++, Objektorientierteprogrammierung, (Assembler als nettes Mitbrinsel ist zur Zeit gern gesehen), Englisch, ZODB, MongoDB, Kyoto Cabinet, Postgresql, Bashscripting, Kernel Kompilierung für Linux OS, entsprechende Netzwerkkenntnisse und was der Cluster sonst noch so benötigt für Monitoring und Bedienung, Nginx, Varnish, ESI und HAproxy sind als fundierte Erfahrung vonnöten. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Wo anders bis du schon mit einem Bruchteil davon König.
Außerdem hast Du nicht angegeben in welchem Teil der IT Branche der Job stattfinden soll. Es gibt Bereiche, da kann man das obige in die Tonne treten, denn es werden ganz andere Sachen vonnöten sein. Die Spannweite ist einfach zugroß heute.
Kay
Hello,
unsere Kunden haben früher immer verlangt, dass unsere Mitarbeiter auch noch Deutsch können.
Also, dass sie Fachliches auf Deutsch erklären konnten.
Ist das heute bei den Kunden auch noch von Interesse? Oder haben die schon resigniert?
Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz
Tom vom Berg
Moin Moin!
unsere Kunden haben früher immer verlangt, dass unsere Mitarbeiter auch noch Deutsch können.
Also, dass sie Fachliches auf Deutsch erklären konnten.Ist das heute bei den Kunden auch noch von Interesse? Oder haben die schon resigniert?
Ich falle jedenfalls mehr oder weniger regelmäßig dadurch positiv auf, dass ich IT-Laien auch ziemlich komplexe Geschichten erklären kann. Das ist ganz offensichtlich nicht mehr selbstverständlich, und offenbar sind viele Leute schon resigniert. Was schade ist.
Das führt leider auch zu unangenehmen Seiteneffekten. Ich muß z.B. immer wieder erklären, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen Programmierer (Maurer / Übersetzer) und Entwickler (Architekt / Autor) gibt. Und dass der Unterschied finanzielle Konsequenzen haben muß. Bei meinem aktuellen Arbeitgeber ist mir zumindest der finanzielle Aspekt gelungen. ;-)
Auf Kundenseite ist traut man sich offenbar auch nicht mehr, nachzufragen, wenn man etwas nicht versteht oder die Antwort des "EDV-Fritzen" völlig unverständlich ist. Das führt dazu, dass Kunde und EDV völlig aneinander vorbei reden, und am Ende Projekte vor die Wand gefahren werden.
Bei meinem Arbeitgeber ist es "glücklicherweise" so, dass ein Großteil der Kollegen in einem anderen Fachgebiet sehr qualifiziert ist, von dem die EDV-Leute "von Natur aus" nur sehr wenig Ahnung haben, und diese Kollegen sich auch trauen, drei oder viermal nachzufragen. Damit ist mein Arbeitgeber aber sicherlich eine Ausnahme.
Alexander
Hallo,
Ich falle jedenfalls mehr oder weniger regelmäßig dadurch positiv auf, dass ich IT-Laien auch ziemlich komplexe Geschichten erklären kann.
dieser Ruf eilt mir auch voraus; die Schwierigkeit dabei ist, so zu vereinfachen, dass es nicht krass falsch wird. Das ist manchmal eine schwierige Gratwanderung; mitunter muss man Zugeständnisse machen und etwas erzählen, was einem zwar als Techniker gegen den Strich geht, dem Laien aber beim Verstehen hilft.
Das ist ganz offensichtlich nicht mehr selbstverständlich, und offenbar sind viele Leute schon resigniert. Was schade ist.
Allerdings.
Das führt leider auch zu unangenehmen Seiteneffekten.
Autsch. Auch so ein Anglizismus, der sich immer mal wieder einschleicht: Im Englischen heißt es "side effect", im Deutschen aber "Nebenwirkung".
Ich muß z.B. immer wieder erklären, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen Programmierer (Maurer / Übersetzer) und Entwickler (Architekt / Autor) gibt.
Ja, und den Unterschied bedaure ich immer wieder. Ich finde es einfach unbefriedigend, sich etwas auszudenken oder etwas zu entwerfen, ohne es nachher auch *selbst* umzusetzen.
Auf Kundenseite ist traut man sich offenbar auch nicht mehr, nachzufragen, wenn man etwas nicht versteht oder die Antwort des "EDV-Fritzen" völlig unverständlich ist. Das führt dazu, dass Kunde und EDV völlig aneinander vorbei reden, und am Ende Projekte vor die Wand gefahren werden.
Nur allzu oft. Leider.
Bei meinem Arbeitgeber ist es "glücklicherweise" so, dass ein Großteil der Kollegen in einem anderen Fachgebiet sehr qualifiziert ist, von dem die EDV-Leute "von Natur aus" nur sehr wenig Ahnung haben, und diese Kollegen sich auch trauen, drei oder viermal nachzufragen. Damit ist mein Arbeitgeber aber sicherlich eine Ausnahme.
Möge er viele Nachahmer finden.
So long,
Martin
Hi!
Ich muß z.B. immer wieder erklären, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen Programmierer (Maurer / Übersetzer) und Entwickler (Architekt / Autor) gibt.
Ja, und den Unterschied bedaure ich immer wieder. Ich finde es einfach unbefriedigend, sich etwas auszudenken oder etwas zu entwerfen, ohne es nachher auch *selbst* umzusetzen.
Ich muss beides. Allerdings bin ich in keiner Position, in beiden Bereichen das letzte Wort zu haben. So hatte ich fuer eine Dateneingabe bereits programmiert, dass die Felder serverseitig geprueft wurden und Felder, die Fehler enthielten (z.B. eine Kommazahl fuer ein Integerfeld in der DB) dann zusaetzlich zu einem Hinweis, farblich hinterlegt wurden. Diese Funktion kann man noch beliebig ausbauen, meinetwegen mit Defaulteinstellungen zum Runden oder Abschneiden von Nachkommastellen.
Dann kam die Anweisung, dass die Eingabe von Dezimalzeichen in Feldern die Integerwerte enthalten gar nicht moeglich sein soll. Also ein eingegebenes Komma (oder Punkt) sollte einfach verschwinden. "Aber..." "Das machst Du jetzt so!" (von einem Typen der meinte wir finden schon einen Weg, die Bestaetigungbuttons eines JS Alerts umzuschreiben) -.-
Jetzt ist mein direkter Chef auf die Idee gekommen, dass das ja totaler Mist sei. Der durchschnittlich doofe Clerk (ich also) merkt gar nicht, dass er stat 145.9 1459 eingibt. (Da hat er Recht! Ich wollte schon jubeln!) Also muss eine Alertbox eingeblendet und die Eingabe geloescht werden! "Aber..." "Alertbox und loeschen!"
Manchmal glaube ich, jeder Tag in der Woche ist ein Montag.
Mir wuerde es absolut reichen zu sagen, 'so und so machen wir das'. Wenn dann nicht dauern ein Vorgesetzter (kein Buerohengst, sondern ein Techniker) ankaeme und irgendeinen Mist haben wollte.
hi,
mein Schaffen der letzten 10 Jahre in einem größeren IT-Betrieb:
(Ohne Gewähr für Vollständigkeit)
Zwischendurch immer wieder Qualifizierungen, cisco...
Was die Zukunft bringt, keine Ahnung. Möglicherweise sind die Positionen, die zu besetzen sind, mehr spezialisiert (nur Support, nur Incident, nur Serverzeugs, nur Netzzeugs, nur Webentwicklung...).
Hotti
Moin,
Wer kann eigentlich "alles"? Ist es nicht so, das z.B. alleine PHP so umfangreich ist, das man daneben noch html beherrscht und etwas sql aber sicher keine Windows Server?
Nun, es ist ja bekannt, dass Firmen in eine Ausschreibung erstmal ALLES schreiben, was ihnen so einfällt. Das ist auch vollkommen nachvollziehbar. Man will eben von vorherein Leute aussieben, die es nicht ernst meinen.
Wenn man jetzt hingegen davon ausgeht, was man wirklich BRAUCHT:
Ich würde das nie von einzelnen Technologien abhängig machen. Noch vor ein paar Jahren war PHP so buggy, dass man es für ernsthafte Anwendungen kaum benutzen konnte, viele Web-Entwickler haben deshalb Java oder Perl gemacht. Jetzt ist es eine echte Alternative, nicht zuletzt auf Grund der vielen Anwendungen, die es inzwischen dafür gibt.
Dann kam vor ca. 2 Jahren Ruby als ernst zu nehmender Konkurrent dazu - ob es sich auch auf lange Sicht hält, muss man sehen.
Java auf der anderen Seite ist nach wie vor groß und nicht zu unterschätzen.
JavaScript war lange Zeit ein absolutes No-Go - Flash war DAS Ding, AS3 die Zukunft. Im Moment ist wieder alles anders, und HTML5 mischt die Karten komplett neu.
Noch während meines Studiums hiess es: Wer wirklich ordentliche HTML-Seiten bauen will, muss Tabellen benutzen! (ja, es gab auch eine Zeit vor CSS ;))
usw.
Die Fähigkeit, sich neue Technologien schnell anzueignen, und sie sinnvoll einzusetzen (und nicht zu meinen, die Technologie, die man seit X Jahren nutzt, sei bis in alle Ewigkeit das Maß aller Dinge) ist IMO viel wichtiger, als irgendeine gerade mal wieder aktuelle/gehypte Technologie zu beherrschen.
Viele Grüße,
Jörg