dedlfix: (V)Server oder managed

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Hi!

der Vorteil eines V-Servers sind ja a) die Unabhängigkeit gepaart mit b) geringen Betriebskosten und c) größtmöglicher Flexibilität.

Der größte Nachteil eines V-Servers ist nicht selten die ziemlich eingeschränkten Ressourcen. Gerade bei geringen Betriebskosten ist es mit der Flexibilität nicht weit her, weil beispielsweise die maximale Anzahl der gleichzeitig geöffneten Dateien ein großes Problem darstellen kann. Solche Angaben findet man meist nicht in der Liste der Features. Und selbst wenn, kann man sich darunter schlecht was vorstellen. Wer hat schon mal nachgeschaut, wieviele Dateien auf seinem Linux-Server durchschnittlich geöffnet sind?

Fallstricke halt vor allem, dass das Ding gehackt oder als Spamschleuder unbemerkt missbraucht wird. Ich vermute mal, dass managed (V)Server das verhindern, durch regelmäßige Überprüfungen.

Ich glaube nicht daran, dass der Server-Manager auch die selbst geschriebenen Anwendungen auf Herz und Nieren testet. Er wird sich wohl nur auf allgemeine Updates des Systems beschränken, weil er sicher nicht berechtigt ist, die Kundenanwendung zu ändern.

Beim V-Server macht Strato das automatisch irgendwie auch, weil das Ding ja mit anderen V-Servern auf einem Server läuft, der von Strato "sauber" gehalten wird.

Das drunter liegende System hat nicht die Aufgabe, die Clients (VServer) sauber zu halten. Das kann es auch nicht, weil es nicht in jedem Fall das laufende dort Betriebssystem kennen kann.

Für ein mögliches Projekt möchte ich mit Subdomains, überschaubarem Traffic aber u.U. einigen Kunden (20 - 100 mit jeweils eigener Subdomain) kalkulieren. Da im Kleinkunstbereich angesiedelt möglichst kosteneffizient (das eher eine Kleinvieh-macht-auch-Mist-Projekt, wenn überhaupt).

Dafür könnte ein V-Server reichen. Meine Erfahrungen bei 1&1 sagen, dass man dabei das Mail-Handling dem Provider überlassen sollte, sonst kommt der Server an seine Kapazitätsgrenzen. Man kann aber auch die Konfiguration soweit beschneiden, dass möglichst wenig Resourcen verwendet werden.

Debian lässt sich mit regelmäßigem apt-get update und apt-get dist-upgrade ja eigentlich auf dem neuesten Stand halten. [...] CentOS wäre auch eine Alternative vermutlich, obwohl ich das nicht kenne.

CentOS ist RedHat fürs Volk. Das kennt mit yum ein ebenso einfaches Update-Werkzeug.

Ich kenne die Finger-weg-vom-eigenen-Server-wenn-nicht-ausreichend-Ahnung-Ratschläge und bin deshalb - weil sie beherzigend - ja auch uneins, was da die richtigere Herangehensweise wäre. Kosten sparen an der falschen Stelle zahlt sich am Ende ja nicht aus, wenn der Server dann still steht, Daten verloren gehen oder aber man selbst zuviel am Fummeln ist.

Das Fummeln wird sich am Anfang nicht vermeiden lassen. Und wenn die dabei gesammelten Erfahrungen ergeben, dass ein V-Server zu wenig ist, dann war das eben Lehrgeld. Upgraden kann man in der Regel problemlos auch während der Vertragslaufzeiten. Zeitdruck ist jedenfalls ein sehr schlechter Begleiter, wenn man erst Ahnung sammeln muss.

Vielleicht kann mir ja jemand auf die Sprünge helfen, wie man mit einer Minimalinstallation so was (relativ) wasserdicht bekommt.

Diesen Zustand gibt es nicht, solange das System erreichbar sein muss. Regelmäßige Pflege und Überwachung (munin, monit - um mal zwei Tools zu nennen) gehören zum Betrieb eines eigenen Servers dazu.

Lo!