Hi.
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es sich nicht lohnt, nur Korinthen zu kacken, denn dadurch verschwendet man viel zu viel Zeit auf dem stillen Örtchen.
das mag als Metapher zutreffen, aber wer Korinthen futtert oder verabreicht bekommt, *muss* auch irgendwann die Reste wieder loswerden.
Das geht aber auch en bloc, das geht schneller.
Hinzu kommt, dass die Sprache sich wandelt, und da kommt es vor, dass bestimmte Fachbegriffe in leicht veränderter Bedeutung in den ganz normalen Wortschatz aufgenommen werden. Ist das denn so schlimm?
Die Tatsache an sich nicht - die "leicht veränderte Bedeutung" ist aber genau das, was ich innerlich (und teils auch offen nach außen hin) bekämpfe.
Um es zu präzisieren: im Fall der Batterie handelt es sich wohl eher um eine Verallgemeinerung der Bezeichnung, indem der Fachbegriff statt nur für das Ganze nun auch für ein Teil des Ganzen verwendet wird.
Der Schlosser nennt meinetwegen ein flaches Stück Metall, dessen Fläche groß im Verhältnis zur Materialstärke ist, "Blech". Wenn aber die Bevölkerung (oder andere Industriezweige) jetzt auf die Idee kämen, flache Kunststoff- oder Holzstücke plötzlich auch "Blech" zu nennen, würde ich mich auch dagegen wehren.
Das ist für mich ein Long-John-Silver-Vergleich.
Die Aussagen oder Bedeutungen kämen völlig durcheinander. Wozu Spezialbegriffe, wenn sie irgendwann doch mit anderem vermengt werden? Sprache sollte IMHO so eindeutug wie möglich sein, so wenig Ambiguitäten wie möglich aufweisen. Das ist für Fachsprache besonders wichtig, sollte aber ebenso für die Alltagssprache gelten.
Wo gibt es in der Alltagssprache Verwechslungsmöglichkeiten, wenn ich sage, ich möchte gerne 3 Mignon-Batterien kaufen? Jeder weiß, was gemeint ist. Es wird wohl kaum Verkäufer geben, die mich danach fragen, aus wie vielen Zellen die drei Batterien jeweils bestehen sollen.
Anders ist es, wenn die Fachsprache sich Begriffe aus der Alltagssprache "borgt". Das finde ich zwar auch nicht in Ordnung, aber da kann man wenigstens nicht das Gros der Bevölkerung dafür tadeln, wenn sich die Bedeutung des Wortes irgendwann auf den Fachbegriff konzentriert und die alltagssprachliche Bedeutung untergeht.
Hast du dafür mal ein Beispiel parat?
Selbst du weißt doch, was gemeint ist, wenn ich dir sage, dass die Batterien in meiner Taschenlampe (oder muss ich jetzt sagen „Taschenleuchte“?)
Warum solltest du? Das ist schließlich auch so'ne dumme Idee der Lampenindustrie, die gesamte Lampe als Leuchte zu bezeichnen, und nicht nur das kleine Teil daran, das tatsächlich leuchtet.
Wie benennst du das kleine Teil denn dann? Leuchtmittel? „Ich hätte gerne ein Leuchtmittel, 60 Watt, kugelförmig, Glaskörper matt, Schraubgewinde E27, Leuchtprinzip Glühfaden, schwimmfähig.“
getauscht werden müssen, selbst wenn es sich um 3 AA-Zellen handelt.
... die ja zusammen eine Batterie bilden. ;-)
Zweifellos. Was für den Benutzer aber irrelevant ist, er packt einfach die drei „Batterien“ in sein Kleinleuchtgerät und ist zufrieden, dass ihm ein Licht aufgeht. ;)
So, jetzt gib dir einen Ruck, sei nicht päpstlicher als der Papa Ratzi und nimm solche Dinge mal etwas lockerer. ;)
Nö. Wehret den Anfängen!
Amen.
Kein Wunder, dass Sprache sich verändert, wenn sich keiner bemüht, sie richtig zu nutzen.
Selbst wenn wir sie richtig benutzen, ändert sie sich. Und es gibt Dinge, die sind eben nicht aufzuhalten, und an die sollte man sich lieber schneller als langsamer gewöhnen, wenn man sich das Leben nicht unnötig schwer machen will.
Schönen Sonntag noch!
O'Brien
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Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"