Der Martin: Sprache

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Moin,

mag sein, dass die DIN sich dem verbreiteten falschen Gebrauch des Begriffs angeschlossen hat; ich tu es jedenfalls nicht - höchstens mal versehentlich durch Nachplappern ohne Nachdenken.
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es sich nicht lohnt, nur Korinthen zu kacken, denn dadurch verschwendet man viel zu viel Zeit auf dem stillen Örtchen.

das mag als Metapher zutreffen, aber wer Korinthen futtert oder verabreicht bekommt, *muss* auch irgendwann die Reste wieder loswerden.

Mir ist wichtig, dass ich verstanden werde, das bedeutet aber auch, dass es vom Gesprächspartner abhängt, wie ich kommuniziere.

Zweifellos.

Hinzu kommt, dass die Sprache sich wandelt, und da kommt es vor, dass bestimmte Fachbegriffe in leicht veränderter Bedeutung in den ganz normalen Wortschatz aufgenommen werden. Ist das denn so schlimm?

Die Tatsache an sich nicht - die "leicht veränderte Bedeutung" ist aber genau das, was ich innerlich (und teils auch offen nach außen hin) bekämpfe.
Der Schlosser nennt meinetwegen ein flaches Stück Metall, dessen Fläche groß im Verhältnis zur Materialstärke ist, "Blech". Wenn aber die Bevölkerung (oder andere Industriezweige) jetzt auf die Idee kämen, flache Kunststoff- oder Holzstücke plötzlich auch "Blech" zu nennen, würde ich mich auch dagegen wehren. Die Aussagen oder Bedeutungen kämen völlig durcheinander. Wozu Spezialbegriffe, wenn sie irgendwann doch mit anderem vermengt werden? Sprache sollte IMHO so eindeutug wie möglich sein, so wenig Ambiguitäten wie möglich aufweisen. Das ist für Fachsprache besonders wichtig, sollte aber ebenso für die Alltagssprache gelten.

Anders ist es, wenn die Fachsprache sich Begriffe aus der Alltagssprache "borgt". Das finde ich zwar auch nicht in Ordnung, aber da kann man wenigstens nicht das Gros der Bevölkerung dafür tadeln, wenn sich die Bedeutung des Wortes irgendwann auf den Fachbegriff konzentriert und die alltagssprachliche Bedeutung untergeht.

Selbst du weißt doch, was gemeint ist, wenn ich dir sage, dass die Batterien in meiner Taschenlampe (oder muss ich jetzt sagen „Taschenleuchte“?)

Warum solltest du? Das ist schließlich auch so'ne dumme Idee der Lampenindustrie, die gesamte Lampe als Leuchte zu bezeichnen, und nicht nur das kleine Teil daran, das tatsächlich leuchtet.

getauscht werden müssen, selbst wenn es sich um 3 AA-Zellen handelt.

... die ja zusammen eine Batterie bilden. ;-)

So, jetzt gib dir einen Ruck, sei nicht päpstlicher als der Papa Ratzi und nimm solche Dinge mal etwas lockerer. ;)

Nö. Wehret den Anfängen!
Kein Wunder, dass Sprache sich verändert, wenn sich keiner bemüht, sie richtig zu nutzen.

Ciao,
 Martin

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Denken ist wohl die schwerste Arbeit, die es gibt. Deshalb beschäftigen sich auch nur wenige damit.
  (Henry Ford, amerikanischer Industriepionier)
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