Hi.
Die Tatsache an sich nicht - die "leicht veränderte Bedeutung" ist aber genau das, was ich innerlich (und teils auch offen nach außen hin) bekämpfe.
Um es zu präzisieren: im Fall der Batterie handelt es sich wohl eher um eine Verallgemeinerung der Bezeichnung, indem der Fachbegriff statt nur für das Ganze nun auch für ein Teil des Ganzen verwendet wird.ja, aber es ist eine Veränderung, die der Eindeutigkeit schadet.
Bei diesem ganz konkreten Beispiel: wo schadet diese Verallgemeinerung? Im Alltagsgebrauch ist das doch vollkommen unkritisch, da ist eine Batterie ein kleines, meist rundes Teil, in dem elektrische Energie gespeichert ist. Und in Fachkreisen wird der _technische_ Fachbegriff benutzt, da wird der Fachbegriff aber auch richtig verstanden. Wo schadet diese Begriffsbildung also?
Der Schlosser nennt meinetwegen ein flaches Stück Metall, dessen Fläche groß im Verhältnis zur Materialstärke ist, "Blech". Wenn aber die Bevölkerung (oder andere Industriezweige) jetzt auf die Idee kämen, flache Kunststoff- oder Holzstücke plötzlich auch "Blech" zu nennen, würde ich mich auch dagegen wehren.
Das ist für mich ein Long-John-Silver-Vergleich.
Den kenn ich nicht. Müsste ich?
Er hinkt. ;)
Anders ist es, wenn die Fachsprache sich Begriffe aus der Alltagssprache "borgt". Das finde ich zwar auch nicht in Ordnung, aber da kann man wenigstens nicht das Gros der Bevölkerung dafür tadeln, wenn sich die Bedeutung des Wortes irgendwann auf den Fachbegriff konzentriert und die alltagssprachliche Bedeutung untergeht.
Hast du dafür mal ein Beispiel parat?
"Notebook". Okay, ist jetzt ein Begriff aus der pseudo-englischen Sprache. Aber dennoch: Keiner versteht heute mehr das darunter, was der Begriff eigentlich bedeutet - ein Notizbüchlein.
Ich weiß jetzt nicht, ob der Begriff „Notebook“ auch im Englischen in der Bedeutung „kleiner Klappcomputer“ verwendet wird. Wenn nicht, ist der Gebrauch im Deutschen doch vollkommen irrelevant. (Ich kenne jedenfalls niemanden, der in einem deutschen Satz den begriff Notebook für Notizbuch verwendet hätte. Nie nicht.)
Wie benennst du das kleine Teil denn dann? Leuchtmittel?
Leuchtmittel klingt sehr gekünstelt, ist aber wenigstens ein eindeutiger, extra für diesen Zweck geprägter Begriff. Ansonsten natürlich Glühbirne. Je nach Bauform auch Kerze, Röhre oder Soffitte.
Nicht Glühlampe? Und eine Glühkerze ist etwas ganz Anderes. Womit wir schon wieder bei verschiedenen Bedeutungen ein und desselben Begriffs wären.
„Ich hätte gerne ein Leuchtmittel, 60 Watt, kugelförmig, Glaskörper matt, Schraubgewinde E27, Leuchtprinzip Glühfaden, schwimmfähig.“
Ist "schwimmfähig" eine Pflichtanforderung? ;-)
Ja. Denn Licht hat doch (u. a.) Wellencharakter, oder?
Kein Wunder, dass Sprache sich verändert, wenn sich keiner bemüht, sie richtig zu nutzen.
Selbst wenn wir sie richtig benutzen, ändert sie sich. Und es gibt Dinge, die sind eben nicht aufzuhalten, ...
Wenn man es nicht einmal versucht, dann natürlich nicht.
Dann versuch mal, die Sinnmacher aufzuhalten. Ich habe es aufgegeben. Das heißt nicht, dass ich selbst auch Sinn machen würde, aber es macht keinen Sinn, sich darüber aufzuregen, so viel ist mal sicher. ;)
Sprache ist (und war immer) einem stetigen Wandel unterworfen, und das muss auch so sein, denn die Anforderungen, die an sie gestellt werden, wandeln sich ebenso. Dass bei diesem Wandel auch mal „etwas unter die Räder kommt“, muss man wohl einfach hinnehmen. (Wobei das in Fachkreisen eher selten der Fall sein sollte.)
Schönen Sonntag noch!
O'Brien
Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"