Ich fand die Erscheinung von Guttenberg anfangs auch eher nicht so prall. Aber letztlich finde auch ich, dass Martin recht hat. Der Mann hat seinen Job hervorragend gemacht - trotz gegelter Haare.
Das liegt wohl an dem Phänomen, dass Häkelschwein in einem Kommentar bei Netzpolitik beschreibt:
http://www.netzpolitik.org/2011/spas-mit-rucktritt-wir-wollen-guttenberg-zuruck/#comment-416171
Zitat:
Wer nur Boulevardmedien konsumiert, aber kaum seriöse Zeitungen oder Bücher liest, für den ist alles unterhalb von Superstars, Sensationen und Riesenwirbeln jenseits der Wahrnehmungsschwelle, für den gibt es nur total toll oder total scheiße.
Guttenberg war seit langem der erste Politiker, der es über die Wahrnehmungsschwelle dieser Bevölkerungsgruppe geschafft hat, alle übrigen verschwimmen in ihren Augen in derselben grauen Masse.
Dass er Politiker war, erschien aber nur als Anlass, über ihn zu berichten, nicht jedoch als Inhalt der Boulevardberichte. Deren Konsumenten interessieren sich auch nicht für Politik, sondern für schillernde Prominente.
Guttenbergs Beliebtheit bei dieser Schicht leidet deshalb auch nicht unter seinen Fehlern als Politiker, weil seine Fans gar nicht genau sagen könnten, worin dessen Politik eigentlich besteht, sondern sie sind sich lediglich sicher, dass ein Mensch, der ihnen derart sympathisch ist, auch auf diesem obskuren Feld namens Politik etwas Großes leistet.
Struppi.