Der Martin: was wäre, wenn

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Hallo,

Dieses Prinzip, diesen Spannungsabfall durch eine höhere Quellenspannung zu kompensieren, wird übrigens bei hochwertigen Netzteilen angewendet: Man fährt mit großzügig dimensionierten Leitungsquerschnitten zum Verbraucher, führt aber gleichzeitig eine Messleitung ("Sense") zurück. Im Netzteil wird so die Spannung direkt am Verbraucher gemessen und nachgeregelt. Das kann bedeuten, dass ein 24V-Netzteil sich auch mal auf 26.8V einregelt, damit direkt am Verbraucher präzise 24.0V anliegen.
Ich war eigentlich der Meinung, dass dies auch im Trafohäuschen geschieht. Man müsste sich mal bei den Stadtwerken erkundigen.

nein, in den Trafohäuschen selbst befindet sich nur ein ungeregelter Trafo. Eventuell hat dieser Trafo mehrere Anzapfungen, so dass die Jungs vom EVU nach einigen Jahren, wenn die Zahl der damit versorgten Haushalte steigt, die Sekundärleitung so umklemmen können, dass die Spannung wieder um 1..2% höher liegt.
Er wird so dimensioniert, dass dort bei durchschnittlicher Belastung sekundär die Nennspannung von 230V oder ein klein wenig mehr anliegt. Nachgeregelt wird da aber nichts, und schon gar nicht abhängig vom Spannungsabfall in langen oder zu dünn dimensionierten Leitungen. Wie sollte das gehen? Dann müsste man ja von jedem Verbraucher in der Siedlung eine Messleitung zurück verlegen und die Spannung für jeden einzeln regeln.

Und selbst wenn an der Trafostation nachgeregelt würde: Dann gilt immer noch, was ich eingangs sagte. Am Hausanschluss (vor dem Zähler) liegen konstante 230V an, aber bedingt durch die Leitungswiderstände im Haus fällt an einem Verbraucher nicht mehr die volle Spannung ab, eine 100W-Glühlampe verbrät etwas weniger als 100W, weil direkt an der Lampe weniger 230V anliegen, somit auch der Strom geringfügig kleiner ist.

Ciao,
 Martin

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