suit: was wäre, wenn

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Und vor dem Hintergrund, dass wohl kaum Lobby-freie Zahlen gibt: Ich denke, dass wir ohne Atomstrom unseren Energiebedarf nicht decken können.

davon bin ich zwar nicht überzeugt; ich glaube vielmehr, dass man den Anteil regenerativer Energie noch erheblich steigern könnte - aber das ist derzeit weder wirtschaftlich, noch von den Energieunternehmen gewünscht, deren milliardenschwere Reaktoren ja dann zumindest teilweise überflüssig würden.

Ich meine das eher hinsichtlich der Tatsache, dass Öl, Köhle und Gas schnell zur neige gehen und unsere Autos künftig auch Strom brauchen werden (und keiner weiß, wo der herkommen soll) - das alles mit regenerativer Energie zu bewältigen (und das kurzfristig) halte ich für nicht umsetzbar.

Sehe ich auch so - die Zukunft liegt im Atomstrom, aber in der GEN-4-Technologie

Klingt interessant. Lesestoff für die nächsten Tage. :-)

oder in der Fusionstechnologie - nicht in überalterten Druckwasserreaktoren mit einem Wirkungsgrad von < 1 % - der thermische Wirkungsgrade der mit rund 30 % angegeben wird ist schlichtweg eine Lüge da auch die Ausnutzung des Energieträgers einbezogen werden muss und die liebt bei 2 bis 5 %.

Naja, aber wenn man der ahnungslosen Bevölkerung Bildchen zeigt, die den Energiebedarf eines 4-Personen-Haushalts einmal mit einem riesigen Kohleberg, dann mit ein paar Dutzend Ölfässern und schließlich mit einem nicht einmal faustgroßen Klumpen Uran visualisieren, entsteht halt der Eindruck, dass man hier Energie im Überfluss aus fast nichts bekommt. Da fragt keiner mehr nach dem tatsächlichen Wirkungsgrad.

Wobei ich jetzt nicht weiß, welchen Teil du für den niedrigen Wirkungsgrad verantwortlich machst: Den hohen Aufwand der Uranförderung und -anreicherung, die immens aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen, oder die Tatsache, dass ein großer Teil der Energie nicht während der eigentlichen Nutzung umgesetzt wird, sondern als "Reststrahlung" über ein paar tausend Jahre.

Nein, die Tatsache dass in einem Brennelement nur ein paar Prozent Uran-235 stecken die tatsächlich "verbrannt" werden können und auch von dem wird nur ein winziger Bruchteil verbrannt. Der "Brennstab" kommt dann in eine Aufbereitungsanlage und etwa 95% der Masse landet auf dem Müll.

Die Menschheit sollte sich aber bemühen, den Energiebedarf zurückzuschrauben.
Oder sinnvoll zu nutzen

Beides, bitteschön!

"oder" schließt ein "und" nicht aus, das solltest du wissen :D

Ich sehe sogar Zukunft in der Kernspaltung - es sind sogar Technologien im Anmarsch mit denen man radioaktiven Müll auf wenige Prozent des heutigen aufkommens bei zugleich einer Verhunderfachung der Energieausbeute erreichen könnte

Bei gleichzeitig weiter erhöhtem Gefahrenpotential im Störfall?

Anscheinend nicht.

ebenso scheint es nicht allzuweit in der Zukunft zu liegen in solchen Reaktoren auch bereits bestehenden Atommüll zu verbrennen (siehe GEN-4).

Das würde heißen, die Spaltprozesse annähernd bis zum Eisen als Endprodukt auszunutzen ...

Nicht ganz - aber zumindest würden keine extrem langlebigen Spaltprodukte übrigbleiben - nur ein paarhundert Jahre, anstatt wie jetzt ein Zehntausende oder gar Jahrmillionen.

Der MSR sieht ganz interessant aus - als Nachteil perverserweise wird angeführt, dass man damit kein waffenfähiges Material erbrüten kann, gleichzeitig aber dass man unter Umständen wieder dass man "Atommüll" reinwerfen kann und auf der anderen Seite wieder waffenfähiges Plutionium rauskommt.