Hallo,
es sei denn, es handelt sich beim getretenen Menschen (gern auch "getreten" im bildlichen Sinn) um einen Angehörigen einer Minderheit, die im Licht der Öffentlichkeit steht. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Medien darüber ereifern.
Findest du?
ja, finde ich.
Wo siehst du denn die eifernden Medien, bei getretenen Minderheiten?
Beispielsweise wenn es um in Deutschland lebende Juden geht - da reicht schon eine unvorsichtige Äußerung, und schon gilt man als böser Antisemit. Hätte man eine ähnlich unbedachte Bemerkung über die hiesige Christenmehrheit gemacht, würden ein paar Leute missbilligend gucken, dann war's das aber auch schon.
Oder wenn einer Sinti-Familie bestimmte Privilegien verweigert werden, die ihnen von Rechts wegen zustehen. Das ist ruck-zuck in allen Zeitungen. Ginge es um eine ansässige Familie aus dem bürgerlichen Mittelstand, würde kein Hahn danach krähen.
Oder wenn ein Mann im Stadtpark zusammengeschlagen wird: Normalerweise höchstens einen Fünfzeiler im lokalen Käseblättchen wert. Aber wenn das Opfer ein Farbiger ist, kocht gleich wieder die Diskussion um Ausländer- und Fremdenhass hoch.
Das meinte ich mit Minderheiten. Geschieht einem von ihnen in irgendeiner Form Unrecht, wird das in den Medien viel, viel höher bewertet, als wenn es um "gewöhnliche" Leute ging, die in der Masse untergehen.
Damit will ich nicht das Unrecht schönreden, das diesen Menschen widerfährt. Nur die scheinbar unterschiedliche Bewertung finde ich nicht in Ordnung.
So long,
Martin
Zwischen Leber und Milz
passt immer noch'n Pils.
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