Hallo,
Beispielsweise wenn es um in Deutschland lebende Juden geht - da reicht schon eine unvorsichtige Äußerung, und schon gilt man als böser Antisemit. Hätte man eine ähnlich unbedachte Bemerkung über die hiesige Christenmehrheit gemacht, würden ein paar Leute missbilligend gucken, dann war's das aber auch schon.
Ich dacht an ein etwas konkreteres Beispiel. Aber ich wüßte auch nicht, was für unvorsichtige Bemerkungen man über deutsche jüdischen Glaubens machen könnte.
ich auch nicht; ich staune immer wieder, wenn Politikern irgendwelche Sätze quasi im Munde verdreht werden und dann aufgrund dieser überspitzten oder falsch zitierten Aussagen irgendwelche Minderheitenvertreter wie die HB-Männchen aufspringen.
Oder wenn einer Sinti-Familie bestimmte Privilegien verweigert werden, die ihnen von Rechts wegen zustehen. Das ist ruck-zuck in allen Zeitungen. Ginge es um eine ansässige Familie aus dem bürgerlichen Mittelstand, würde kein Hahn danach krähen.
Das klingt eher nach Hetze, aber nicht nach konkreten Wissen.
Das war eine Geschichte, die irgendwann letztes Jahr (AFAIR) tagelang in den Nachrichten war.
Oder wenn ein Mann im Stadtpark zusammengeschlagen wird: Normalerweise höchstens einen Fünfzeiler im lokalen Käseblättchen wert. Aber wenn das Opfer ein Farbiger ist, kocht gleich wieder die Diskussion um Ausländer- und Fremdenhass hoch.
In wirklichkeit ist es so, dass nich einmal das lokale Käseblätchen darüber berichtet, wenn ein Ausländer getötet wird.
Huh? In welchem Land lebst du? Welche Nachrichtensendungen siehst du?
Solche Vorfälle sind doch alle paar Tage prominent in den Rundfunk-Nachrichten oder sogar in der Tagesschau vertreten.
Wird dagegen ein deutscher von Menschen mit Nichtdeutschen Eltern verprügelt, ist das Medienecho über Wochen vorhanden.
Oder sorum, ja, der Medieneffekt ist derselbe, wenn Täter- und Opferseite vertauscht werden.
Ich weiß nicht welche Nachrichten du verfolgst, dass du zum umgekehrten Schluss kommst.
Die Richtung der Gewalt scheint für das Medienecho tatsächlich fast egal zu sein. Es genügt, wenn Menschen, die in irgendeiner Weise nicht dem deutschen "Mainstream" entsprechen, in solche Fälle verwickelt sind.
Das meinte ich mit Minderheiten. Geschieht einem von ihnen in irgendeiner Form Unrecht, wird das in den Medien viel, viel höher bewertet, als wenn es um "gewöhnliche" Leute ging, die in der Masse untergehen.
Geanu das ist nicht der Fall und du kannst mir das auch nicht belegen
Wie sollte ich das belegen?
Hier hast du eine Liste von Todesopfern in deutschland von rechter Gewalt: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/chronik-der-gewalt/149-todesopfer
Toll, du pickst jetzt das Thema Rechtsradikalismus als *eine* Facette heraus. Soll das jetzt repräsentativer oder gar fundierter klingen als meine vagen Andeutungen?
Nein, es ist vielleicht konkreter, aber ebensowenig aussagekräftig.
Dann bin ich gespannt auf die Meldungen, die in den Medien viel höher bewertet werden - die du mir jetzt zeigst.
Ich habe es nicht nötig, Archive zu durchwühlen.
*Ich* wollte ja schließlich nichts beweisen, das scheinst *du* zu wollen.
Mich stört es aber auch nicht, wenn du mir noch drei ausgewählte Artikel anbietest und meinst, eine allgemeine Tendenzaussage damit widerlegen zu können.
So long,
Martin
... und der FDP-Wähler gibt seine Stimme der FDP.
(Faszinierende Erkenntnis meines Gemeinschaftskunde-Lehrers, 9. Schuljahr)
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