john: Neuer Job, zu wenig Gehalt verlangt - in Nachhinein entscheiden

Hallo,

ich habe einen neuen Job. Ich verlange jedoch viel zu wenig, verglichen zum Rest. Und ebenfalls könnte ich mir nen neuen Job suchen und wesentlich mehr verlangen.
Ich verlange derzeit 30€ und würde gerne 40, 45€ verlangen / Std.

Nun haben wir uns vor 2 Tagen erst auf 30€ geeinigt und ich komme mir ziemlich blöd vor nun hinzugehen und zu sagen "hey.. eh.. ginge doch 45€?".

Was würdet ihr machen? Wie sollte ich das Gespräch angehen?

Beste Grüße,
John

  1. Kein Problem!

    Ich nehm Deinen Job! Ne spontane Verbesserung auf mehr als 200% sollte man sich nicht entgehen lassen. Wo ist das? Was ist das? Wann kann ich anfangen?

    Falls Du den lieber behalten willst, hast Du doch sicher ne Probezeit oder Jahresvertrag. Fuer mich waeren das dann die Punkte wo ich mehr wollte.

    --
    Vergesst Chuck Norris.
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  2. Hi,

    Wow ich bekomm derzeit 12 Euro pro Stunde...geh hin...lass dich feuern und ich bewerb mich dann :)

    LG

  3. Was würdet ihr machen? Wie sollte ich das Gespräch angehen?

    Um mal was produktives Beizutragen damit nicht nur Neidbekundungen als Antworten da sind:

    Bei den Stundensätzen, die du hier schreibst, gehe ich davon aus, du arbeitest als Systemprogrammierer o.ä. Da hast du bei 30€ schon nen ziemlichen Dumpingpreis angesetzt.
    Grundsätzlich sehe ich zwei Möglichkeiten:

    1. du lebst mit den 30€ (es geht, damit kann man Wohnung und Essen bezahlen)
    2. du suchst dir nen ähnlichen Job und verhandelst gleich richtig.

    Ich hab mal nen ähnlichen Fehler gemacht, hab mich dann aber für dieses Projekt mit den 30€ begnügt und dann beim nächsten Projekt entsprechend andere Konditionen ausgehandelt. Der Auftraggeber hatte kein Problem mit meinen geforderten 54€ die Stunde.

    Und an diejenigen, die glauben, sie verdienen zu wenig und wollen diesen Job: Jammern kann jeder. Wenn ihr so einen Job haben wollt, besorgt euch einen. Es gibt ausreichend davon, allerdings ist es idR nötig, entsprechendes Wissen mitzubringen, was man durch jammern nicht bekommt.

    Und ja, es nervt mich, wenn einem die Stundenlöhne geneidet werden, jeder hat die Möglichkeit, entsprechend Geld zu verdienen, ich hab auch nicht studiert und mir das Programmieren selbst beigebracht. Was ich aber nicht gemacht hab, ist jammern ...

    1. Und ja, es nervt mich, wenn einem die Stundenlöhne geneidet werden, jeder hat die Möglichkeit, entsprechend Geld zu verdienen, ich hab auch nicht studiert und mir das Programmieren selbst beigebracht. Was ich aber nicht gemacht hab, ist jammern ...

      Hm. Ich hab das eher fuern Fakepost gehalten. Das bewegt sich bei uns (angeblich) im Bereich Management. Ich sollte in unsere Hauptniederlassung nach Duesseldorf und wir sind uns nicht einig geworden, weil ich ein Monatsgehalt von 3000 wenigstens in naechster Zukunft in Aussicht gestell haben wollte. Mir wurde grad mal soviel angeboten, dass ich die hoeheren Preise von vergleichbaren Wohnungen rausbekommen haette. Dafuer haette ich aber auch mehr Arbeiten muessen. Umzug waere auf meine Kappe gegangen. Lustigerweise hat man jetzt (1.5 Jahre spaeter) einen Supervisor und einen Tech geholt, die den Job machen, der mir gewesen waere - jeder einzelne natuerlich besser bezahlt.

      Das tatsaechlich frisch angeheuertes "Fussvolk" (womoeglich im ersten Job) so einen Stundensatz verdient glaubt mir hier keine Sau. Auch nicht wenn man ein supertolles Studium einbezieht.

      Insofern finde ich deinen Post wirklich interessant.

      Nur eines stoert mich etwas. Ich weiss nicht ob da ein leichter Unterton zu hoeren gewesen waere oder obs ernst gemeint war: "1. du lebst mit den 30€ (es geht, damit kann man Wohnung und Essen bezahlen)"

      Das kann man auch gut von 15.-/Stunde (die ich nicht verdiene - und ja. Ich bin tatsaechlich einer der wenigen Leute in D die die Mainframe in den USA quaelen duerfen). Wenn ich hier mal sage dass mein Gehalt mehr oder weniger grad so reicht um allein ueber die Runden zu kommen, werd ich schon komisch angeschaut. Einige Kollegen haben weit weniger zur Verfuegung (sei es wegen des Stundenlohns oder wegen der gearbeiteten Zeit). Da kann ich mir nicht helfen, aber in meinem Dunstkreis kommt so eine Bemerkung recht schnell sehr arrogant rueber.

      Aus letztgenannten Gruenden kann ich beim besten Willen auch nichts dran sehen, wenn man sich etwas lustig ueber jemanden macht der sich wundert ob er statt 30 lieber 45 Euro die Stunde genommen haette. Genaue Aussagen zur Art des Jobs hat er nicht gemacht. Hier unten kommt das rueber als haett er gesagt: Son Scheiss, ich hab vergessen bei meinem Porsche die richtige Farbe auszusuchen. Soll ich mir einen neuen kaufen?

      --
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      1. Der zweite Teil meines Posts ist durchaus ernst gemeint.

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      2. Nur eines stoert mich etwas. Ich weiss nicht ob da ein leichter Unterton zu hoeren gewesen waere oder obs ernst gemeint war: "1. du lebst mit den 30€ (es geht, damit kann man Wohnung und Essen bezahlen)"

        Ja, das war natürlich Überzogen ;)
        Da  ist nicht nur ein leichter Unterton sondern purer Sarkasmus, Ironie oder wie man es auch nennen mag.

        Aus letztgenannten Gruenden kann ich beim besten Willen auch nichts dran sehen, wenn man sich etwas lustig ueber jemanden macht der sich wundert ob er statt 30 lieber 45 Euro die Stunde genommen haette.

        Ich wollte mich nicht lustig machen, wenn das so rüber kam, entschuldige ich mich.
        Ich kanns nur nicht mehr hören/lesen "Das was du verdienst, würde ich auch gern verdienen", das hör ich in meinem Umfeld ständig. Wenn ich dann erzähle, wieviele Stunden ich arbeite und wieviel Zeit und Geld ich in mein Wissen investiert habe, wird das Gegegenüber meist extrem still.

        Und ich hab die Beiträge hier genauso gelesen wie "Das würd ich auch gern verdienen". Immerhin waren die Aussagen ja auch ohne Hintergrund über die Tätigkeit, Verantwortung usw. sondern lediglich "Ich will auch ..."

        Vermutlich haben wir beide zuwenig Info rausgelasen, damit der andere den eigenen Standpunkt versteht ;)

    2. Hallo,

      Bei den Stundensätzen, die du hier schreibst, gehe ich davon aus, du arbeitest als Systemprogrammierer o.ä.

      zumindest aber irgendeine anspruchsvolle Tätigkeit, die man nicht gerade nach einer Woche Einarbeitung beherrschen kann.

      1. du lebst mit den 30€ (es geht, damit kann man Wohnung und Essen bezahlen)

      Wenn man für 30EUR die Stunde *angestellt* ist, ist das bei einer 40-Stunden-Woche immerhin ein Brutto-Gehalt von 4800EUR. Davon kann man schon recht luxuriös leben, finde ich.
      Wenn man aber für 30EUR die Stunde auf Auftragsbasis arbeitet und im Mittel vielleicht 20 Stunden die Woche wirklich Arbeit hat, ist das eher mager.

      allerdings ist es idR nötig, entsprechendes Wissen mitzubringen, was man durch jammern nicht bekommt.

      Wissen allein reicht meistens auch noch nicht; was in den meisten Jobs zählt, ist die Fähigkeit, sein Wissen auch anzuwenden - ggf. auch auf Situationen, die in der Ausbildung nicht vorkamen.

      So long,
       Martin

      --
      Wenn der Computer wirklich alles kann,
      dann kann er mich mal kreuzweise.
      Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
      1. Hallo,

        Bei den Stundensätzen, die du hier schreibst, gehe ich davon aus, du arbeitest als Systemprogrammierer o.ä.

        zumindest aber irgendeine anspruchsvolle Tätigkeit, die man nicht gerade nach einer Woche Einarbeitung beherrschen kann.

        1. du lebst mit den 30€ (es geht, damit kann man Wohnung und Essen bezahlen)

        Wenn man für 30EUR die Stunde *angestellt* ist, ist das bei einer 40-Stunden-Woche immerhin ein Brutto-Gehalt von 4800EUR. Davon kann man schon recht luxuriös leben, finde ich.

        Wie in meinem anderen Antwortposting geschrieben, war diese Aussage nicht wirklich ernst gemeint. Mir ist klar, dass solche Stundensätze schon an der Oberklasse kratzen ;)

        Wenn man aber für 30EUR die Stunde auf Auftragsbasis arbeitet und im Mittel vielleicht 20 Stunden die Woche wirklich Arbeit hat, ist das eher mager.

        Bei nur einem Auftraggeber ist das wirklich ein Problem. Allerdings ist 30€ auf Auftragsbasis sowieso ein Dumpingpreis, zumindet in meiner Sparte (also Systemprogrammierung, Datenbanksysteme, Client-Server Anwendung, Embedded Systems, µC-Entwicklung u.a. in Assembler usw.)
        Je nach Berufserfahrung laufen (nach meiner Erfahrung) Stundensätze bis 75€ und wenn es um grössere Haftungsrisiken geht, auch mal Stundensätze bis zu 350€ und mehr.

        Wissen allein reicht meistens auch noch nicht; was in den meisten Jobs zählt, ist die Fähigkeit, sein Wissen auch anzuwenden - ggf. auch auf Situationen, die in der Ausbildung nicht vorkamen.

        Da geb ich dir Recht. Ich setze das immer vorraus, obwohl ich das nicht sollte. Da ich mir, wie erwähnt, alles selbst beigebracht hab, ist bei mir beim Lernen automatisch die Anwendung mit dabei. Es haben schon einige "Programmierer" für mich gearbeitet, die zwar Fachlich echt gut waren aber der Produzierte Code war so übel, dass er nur noch für /dev/null brauchbar war.

  4. Hi,

    ich habe einen neuen Job.

    von was für einer Form des Arbeitsverhältnisses reden wir hier? Angestellt (Vollzeit oder Teilzeit, wenn dies wie viel), freiberuflich als "Dauergast", freiberuflich im Rahmen eines befristeten Projektes? Geht es um ein reguläres Arbeitsverhältnis, Werkstudenten- oder Praktikantentätigkeit? Wie lauten die weiteren Konditionen, welche Leistungen erhältst Du über diese Entlohnung hinaus? Welche Berufserfahrung hast Du in dem Metier, welche Vorgeschichte hast Du in dem Betrieb? Wie groß und wie lange auf dem Markt ist die Firma, welchen Markt deckt sie ab?

    Ich verlange jedoch viel zu wenig, verglichen zum Rest.

    Die selben Fragen gelten im Prinzip auch für diese Leute - genauer gesagt: Auf welche Weise unterscheiden sich deren Antworten von den Deinen?

    Nun haben wir uns vor 2 Tagen erst auf 30€ geeinigt und ich komme mir ziemlich blöd vor nun hinzugehen und zu sagen "hey.. eh.. ginge doch 45€?".

    Welche Möglichkeiten hast Du, um aus dem Vertrag auszusteigen? Welche Bedingungen (im Sinne eines Pflichtenhefts) wurden an Deine Leistung geknüpft?

    Was würdet ihr machen? Wie sollte ich das Gespräch angehen?

    Du hast natürlich grundsätzlich das Recht, die Verhandlungen neu aufzunehmen. Wenn Du Dich beispielsweise ungerecht behandelt fühlst, weil Du - aus Unerfahrenheit etwa - ein unangemessen geringes Entgelt bekommst und davon ausgehen kannst, dass der Arbeitgeber dies hätte erkennen müssen, dann ist es auch durchaus legitim, dies zu tun. Wahre bitte den Umgang: Nicht nur Du bist im Recht, mehr verlangen zu wollen, sondern auch er ist im Recht, es nicht zu bieten. Sei seriös, konstruktiv. Zeige ihm auf, welche Vorteile *er* von einer Vertragsänderung hat - wie beispielsweise, dass ihm die Kündigung erspart bleibt. Mache ihm dies als Konsequenz klar, die folgen wird, ohne dass es wie eine Drohung wirkt.

    Je nach Vertragsinhalt kannst Du beispielsweise ankündigen, Dich ihm nach diesem Projekt nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Dies impliziert, dass Du das Projekt zu seiner Zufriedenheit abschließt - auch das gehört zur Seriösität, eine geschlossene Vereinbarung einzuhalten, selbst wenn sie Dir nicht gefällt. Und in jedem Fall:

    Sei kompromissbereit. Überlege Dir vorher, welche Angebote zu seinen Gunsten Du zu machen bereit bist. Gestehe Deinem Gegenüber zu, sich richtig verhalten zu haben.

    Cheatah

    --
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