felix s.: Skype-Daten komprimieren mit Proxy-Dienst?

Hallo,

ich habe gerade bei Skype gesehen, dass man einen Proxy einstellen kann.

Wäre es damit nicht irgendwie möglich über einen lokalen Proxy seine Telefonate zu führen, der die Daten komprimiert?
Umgekehrt, seinen Gesprächspartner dazu animieren, einen "komprimier"-Proxy zu verwenden, um mit einem zu telefonieren, sodass weniger Datenmenge durch die Leitung gequetscht werden muss?

Wie könnte man noch versuchen die Datenmenge, die up- und down-geloadet wird zu verringern?

Skype selbst gibt ja im Support-Bereich die benötigten Bandbreiten an für Video-Anrufe, d. h., dass wenn man irgendwie bewusst auf Qualität verzichten könnte, obwohl man die Bandbreite zur Verfügung hat, könnte man ja auch die Datenmenge verkleinern?

Grüße

  1. PS
    Beziehungsweie, man könnte ja auf den beteiligten Computern (einmal Win XP, einmal Ubuntu) irgendwie eine Software verwenden, die einfach die Bandbreite auf das notwendige Minimum einschränkt, auch wenn die Verbindung mehr hergeben würde, sodass man gerade noch telefonieren kann, man aber nicht die volle Bandbreite für das bisschen mehr Qualität verwendet?

    1. Wenn ich das richtig sehe, sollte wondershaper mir helfen können.

      Wenn man sich nach den folgenden Angaben richtet:
      https://support.skype.com/de/faq/FA1417/Wie-viel-Bandbreite-braucht-Skype;jsessionid=14058558346085C54FCF18DF32569231

      Dann könnte für..

      ..Sprachanrufe mit Skype
      wondershaper eth0 4 4
      verwenden und somit das System auf die minmale Bandbreite drosseln, die minimale Sprachqualität erzwingen und in einer Stunde etwa 30MB für ein Telefonat verbraten?

      ..Videoanrufe
      wondershaper eth0 16 16
      verwenden, um die minimale Bandbreite für minimale Videoqualität zu erzwingen, das Gegenüber müsste ja dann die Videoqualität entsprechend anpassen - so kann ich also den Gesprächpartner auch zwingen, nicht das volle Programm seiner Webcam auszunutzen - dann habe ich pro Stunde etwa 120MB?

      Mache ich bei dem Gedankengang einen Fehler?

      Grüße

  2. Hi!

    Wäre es damit nicht irgendwie möglich über einen lokalen Proxy seine Telefonate zu führen, der die Daten komprimiert?

    Das wäre nicht mehr sehr sinnvoll, denn moderne für VoIP verwendete Codecs komprimieren bereits selbst. Skype lässt sich zwar nicht in die Karten schauen, aber die werden das garantiert auch machen. Unkomprimiert ergäbe das bei Telefonqualität (4 kHz Abtastrate) eine Datenrate von 64 kBit (3400*2*8), so wie es bei ISDN der Fall ist. Und so wie es auch deren Hilfe-Seite steht, kann das nur ein komprimierendes Verfahren sein. Mit 30 kBit/s unkomprimiert kommt man auf eine obere Grenzfrequenz von weniger als 1875 Hz (30000/8/2). Bei den Lauten s und f hat man ja schon manchmal Schwierigkeiten am unkomprimiertem Telefon, was eine obere Grenzfrequenz von 3400 Hz hat.

    Solche Zahlen lassen sich nach dem Abtasttheorem berechnen, das besagt, dass bei einer Frequenz von x eine Abtastrate von 2x oder mehr genommen werden muss. Jeder Sample-Wert belegt 8 Bit (bei CDs beispielsweise 16 Bit).

    Wie könnte man noch versuchen die Datenmenge, die up- und down-geloadet wird zu verringern?

    Textbasierender Chat.

    Skype selbst gibt ja im Support-Bereich die benötigten Bandbreiten an für Video-Anrufe, d. h., dass wenn man irgendwie bewusst auf Qualität verzichten könnte, obwohl man die Bandbreite zur Verfügung hat, könnte man ja auch die Datenmenge verkleinern?

    Noch schlechter als Telefonqualität geht sicherlich, aber dann müsste man bereits beim Digitalisieren der Sprache ansetzen. Ansonsten müsste man das Signal als solches bearbeiten, nicht die digitalisierten Daten. Durch die Maßnahmen, die du dir vorstellst, erreichst du vor allem eine Verzögerung in der Übertragung, und mit der telefoniert es sich weit schwieriger als mit einem eingeschränktem Signal.

    Lo!

    1. Hallo,

      Wie könnte man noch versuchen die Datenmenge, die up- und down-geloadet wird zu verringern?
      Textbasierender Chat.

      *ROFL*

      Noch schlechter als Telefonqualität geht sicherlich, aber dann müsste man bereits beim Digitalisieren der Sprache ansetzen.

      Ja, aber die theoretisch mögliche Kompression ist beeindruckend.
      Während meines Studiums habe ich an einer Studienreise nach Irland teilgenommen, dort haben wir auch die dortige Niederlassung von BNR Europe (Bell Northern Research, ein Forschungslabor der Bell Laboratories) besucht. Einer der Mitarbeiter hat uns damals sehr engagiert unterschiedlich stark komprimierte digitale Sprachübertragungen mit verschiedenen Codecs vorgeführt, und hat uns anhand des Höreindrucks die Bitrate schätzen lassen. Wir lagen mit den Schätzungen durchweg viel zu hoch.
      Das Nonplusultra war ein Codec, bei dem man die Stimme des Sprechers praktisch nicht mehr wiedererkannt hat, die gesprochenen Worte aber noch klar verstehen konnte. Der BNR-Angestellte erklärte zu unser aller Erstaunen, dass dazu nur 300bit/s nötig seien - und dass man dieses Verfahren wohl am ehesten im militärischen Bereich einsetzen würde, wo es nur auf Verständlichkeit ankommt, und nicht auf HiFi.

      Das war übrigens anno 1992.

      So long,
       Martin

      --
      Schon gewusst, dass Aftershave trotz des Namens eigentlich eher fürs Gesicht gedacht ist?
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