Mechthild: Physikfrage Regen

Hallo,
ich habe mal eine Offtopic-Frage zu Physik, vielleicht kann das jemand erklären. Folgendes hat sich gestern zugetragen:

ein Kollege erzählte mir, er habe im Fernsehen einen Bericht gesehen, indem dargestellt wurde, dass man mehr Wasser aufnimmt, wenn man durch den Regen rennt, als wenn man langsam geht. Ich würde dieser These durchaus zustimmen, da man durch die erhöhte Geschwindigkeit mehr Wasser von vorne abbekommt.

Ich sagte darauf, dass es aber sicherlich eine Geschwindigkeit geben muss, bei der dieser Effekt nicht auftritt, bzw. rückläufig ist, also zum Beispiel 5-fache Schallgeschwindigkeit. Der Kollege und alle versammelten Anwesenden verneinten dies vehement. Je schneller man sich bewegt, desto mehr Wasser nimmt man im Regen folglich auf. Ich halte das für völligen Quatsch. Was sagen die Physiker zu diesem Problem?

  1. Hi,

    ein Kollege erzählte mir, er habe im Fernsehen einen Bericht gesehen, indem dargestellt wurde, dass man mehr Wasser aufnimmt, wenn man durch den Regen rennt, als wenn man langsam geht. Ich würde dieser These durchaus zustimmen, da man durch die erhöhte Geschwindigkeit mehr Wasser von vorne abbekommt.

    Das haben die MythBusters auch mal getestet, sogar zwei mal – allerdings mit einander widersprechenden Ergebnissen:
    http://en.wikipedia.org/wiki/MythBusters_(2003_season)#Who_Gets_Wetter.3F
    http://en.wikipedia.org/wiki/MythBusters_(2005_season)#Who_Gets_Wetter.3F

    Ich sagte darauf, dass es aber sicherlich eine Geschwindigkeit geben muss, bei der dieser Effekt nicht auftritt, bzw. rückläufig ist, also zum Beispiel 5-fache Schallgeschwindigkeit. Der Kollege und alle versammelten Anwesenden verneinten dies vehement. Je schneller man sich bewegt, desto mehr Wasser nimmt man im Regen folglich auf. Ich halte das für völligen Quatsch. Was sagen die Physiker zu diesem Problem?

    Als Nicht-Physiker würde ich vermuten, dass beim „Rennen“ mit Mach 5 der Luftstrom, der dabei um dich herum fließt, so stark wird, dass er einen großen Teil der Regentropfen einfach mitreißt und so von deiner Körperoberfläche/Kleidung fern hält.
    Allerdings wirst du bei dieser Strömungsgeschwindigkeit der Luft derart „geföhnt“, dass sich sowieso kaum eine „Nässe“ feststellen lassen dürfte - es sei denn, du passt den „Regen“ bei diesem Experiment auch analog an, auf sagen wir „Sint 5“.

    MfG ChrisB

    --
    RGB is totally confusing - I mean, at least #C0FFEE should be brown, right?
    1. Hallo

      Als Nicht-Physiker würde ich vermuten, dass beim „Rennen“ mit Mach 5 der Luftstrom, der dabei um dich herum fließt, so stark wird, dass er einen großen Teil der Regentropfen einfach mitreißt und so von deiner Körperoberfläche/Kleidung fern hält.
      Allerdings wirst du bei dieser Strömungsgeschwindigkeit der Luft derart „geföhnt“, dass sich sowieso kaum eine „Nässe“ feststellen lassen dürfte - es sei denn, du passt den „Regen“ bei diesem Experiment auch analog an, auf sagen wir „Sint 5“.

      es wäre vermutlich ganz hilfreich, das Problem nur auf Punkte und Kollisionen zu abstrahieren?

      1. Betrachten wir den Körper als einen Quader mit der Kopffläche k und der Frontfläche f, er bewegt sich mit der Geschwindigkeit v. Die Tropfen haben die Fallgeschwindigkeit u. Wir nehmen außerdem an, dass die Tropfen gleichmäßig im Luftraum verteilt sind.

        Es sei die Strecke a im Regen zurückzulegen. Dazu benötigt man die Zeit t=a/v. Auf die Kopffläche fällt dann die im Volumen V1=k*u*t=k*u*a/v enthaltene Regenmenge. Diese wird also mit zunehmendem v geringer. Auf die Frontfläche prallt die im Volumen V2=f*a enthaltene Regenmenge, die ist also unabhängig von v. (V2 ist - wie übrigens auch V1 - ein Volumen von der Form eines "schiefen" Quaders, dessen Volumen als Grundfläche f mal Höhe a berechnet wird.)

        Zu beachten ist aber, dass es wie bei der "gefühlten Temperatur" auch eine "gefühlte Regenmenge" gibt - bei hoher Geschwindigkeit ist man dem Regen weniger lange ausgesetzt, aber dafür prallen dann die Tropfen heftiger gegen die Frontfläche.

        Gruß H.

  2. Liebe Mechthild,

    stelle Dir vor Du stündest jetzt gerade auf einer großen grünen Wiese - im Regen. Siehst Du die Regentropfen rings um Dich herum nach unten fallen? Gut. Du spürst sicherlich auch welche, die auf Deinem Kopf landen.

    Kannst Du Dich an Deinen Schatten zur Mittagszeit erinnern, als er wie eine Scheibe unter Dir zwischen Deinen Füßen am Boden verharrte? Die Stelle bekommt gerade keine Regentropfen ab, da Du den Regen abbekommst.

    So, und jetzt rennen wir los. Siehst Du, wie Du nun manche herabfallenden Tropfen "anrempelst", sodass sie nicht auf den Boden fallen können, da sie an Dir "hängen bleiben"? Aus dieser Perspektive ist Dein "Schatten" wesentlich größer, als wenn Du stehen bliebest.

    Jetzt nehmen wir an Geschwindigkeit zu, sagen wir 100km/h? Nun kannst Du noch viel mehr Tropen anrempeln, da Du um einiges schneller bist, als die Fallgeschwindigkeit der Regentropfen. Bei dieser Geschwindikeit sieht es fast so aus, als würden die Tropfen in der Luft schweben, um auf das Zusammenstoßen mit Dir zu warten. Je schneller Du bist, desto mehr Tropfen kannst Du "abfangen", bevor sie auf die Erde fallen. Dabei ist nun Deine ganze Vorderseite Dein "Regenschatten" geworden, der die Tropfen abhält, wie sonst das Licht der Autoscheinwerfer.

    Siehst Du nun, dass Du mit steigender Geschwindigkeit noch mehr Regentropfen abbekommst?

    Liebe Grüße,

    Felix Riesterer.

    --
    ie:% br:> fl:| va:) ls:[ fo:) rl:| n4:? de:> ss:| ch:? js:) mo:} zu:)
    1. Lieber Felix,

      Siehst Du nun, dass Du mit steigender Geschwindigkeit noch mehr Regentropfen abbekommst?

      Grundsätzlich stimme ich dir zu. Allerdings ist es schwer vorstellbar, dass man bei SEHR hoher Geschwindigkeit mehr Regen abbekommt, als bei SEHR langsamer Geschwindigkeit. Nehmen wir an, man bewegt sich auf einer Strecke von 100 km im Schneckentempo vorwärts und benötigt dafür 40 Stunden. Ich hätte jetzt vermutet, dass ein Düsenjet, der mit 3-facher Schallgeschwindigkeit dieselbe Strecke in wenigen Minuten überfliegt, unterm Strich weniger Wasser abbekommt.

      1. Hallo,

        Nehmen wir an, man bewegt sich auf einer Strecke von 100 km im Schneckentempo vorwärts und benötigt dafür 40 Stunden. Ich hätte jetzt vermutet, dass ein Düsenjet, der mit 3-facher Schallgeschwindigkeit dieselbe Strecke in wenigen Minuten überfliegt, unterm Strich weniger Wasser abbekommt.

        betrachte die Geschwindigkeit des Fußgängers bzw. des Düsenjets relativ zur Fallgeschwindigkeit der Regentropfen (und zwar als Vektor). Betrachte nun die Querschnittsfläche, mit der beide dem fallenden Regen entgegenkommen. Und dann siehst du, dass die sich bei großer Geschwindigkeit kaum noch ändert. Was sich aber sehr wohl ändert, ist das Volumen und damit die Anzahl der Regentropfen, die sie auf dem Weg "aufsammeln".

        So long,
         Martin

        --
        Die beste Informationsquelle sind Leute, die jemand anderem versprochen haben, nichts weiterzuerzählen.
          (alte Journalistenweisheit)
        Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    2. Du redest von laufen im Regen über eine bestimmtet Zeit?!

      1. Ich würde sagen das ist die entscheidende Frage.

        Wenn ich eine bestimmte Strecke laufe, krieg ich weniger ab wenn ich schneller bin. Wenn ich eine bestimmte Zeit laufe, krieg ich mehr ab wenn ich schneller bin.

      2. Du redest von laufen im Regen über eine bestimmtet Zeit?!

        Es geht wie gesagt nicht um Laufen über eine bestimmte Zeit, sondern das Zurücklegen einer gewissen Strecke (im Regen). Ich hatte mich mißverständlich ausgedrückt, war etwas müde gestern von den vielen Bieren im Biergarten (wo dieses Problem aufkam, als jemand im Regen zur Toilette musste). Wieviel Zeit er dabei benötigt, ist irrelevant. Von mir aus kann er sich auch in annähernd Lichtgeschwindigkeit fortbewegen.

        Was hier noch gar nicht thematisiert wurde, ist doch die Fallgeschwindigkeit des Regens, oder täusche ich mich?

        1. Hallo,

          Was hier noch gar nicht thematisiert wurde, ist doch die Fallgeschwindigkeit des Regens

          doch, mehrfach.
          Die dürfte aber bei gegebener Tröpchengröße näherungsweise konstant sein.

          oder täusche ich mich?

          Ja.

          Ciao,
           Martin

          --
          Das Leben ist lebensgefährlich und endet meistens tödlich.
          Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
          1. Hi,

            Was hier noch gar nicht thematisiert wurde, ist doch die Fallgeschwindigkeit des Regens

            doch, mehrfach.
            Die dürfte aber bei gegebener Tröpchengröße näherungsweise konstant sein.

            oder täusche ich mich?

            stimmt. Jürgen kommt aber zu einem völlig anderen Schluß als du...

            1. Hallo,

              Was hier noch gar nicht thematisiert wurde, ist doch die Fallgeschwindigkeit des Regens
              doch, mehrfach.
              stimmt. Jürgen kommt aber zu einem völlig anderen Schluß als du...

              ja, weil er die Frage sofort auf das Zurücklegen einer bestimmten Strecke bezogen hat (so wie du es meintest), ich dagegen auf ein bestimmtes Zeitintervall.

              Mit anderen Worten:
              Der Schnellere bekommt auf dem Weg von A nach B weniger Regen ab, dafür aber in kürzerer Zeit.
              Der Langsamere bekommt pro Sekunde weniger Regen ab, braucht aber länger.

              Ciao,
               Martin

              --
              Computer funktionieren grundsätzlich nicht richtig.
              Wenn doch, hast du etwas falsch gemacht.
              Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
              1. Hallo

                stimmt. Jürgen kommt aber zu einem völlig anderen Schluß als du...

                ja, weil er die Frage sofort auf das Zurücklegen einer bestimmten Strecke bezogen hat (so wie du es meintest), ich dagegen auf ein bestimmtes Zeitintervall.

                Mit anderen Worten:
                Der Schnellere bekommt auf dem Weg von A nach B weniger Regen ab, dafür aber in kürzerer Zeit.
                Der Langsamere bekommt pro Sekunde weniger Regen ab, braucht aber länger.

                Gut, ich dachte, das sei klar. Als mich mir meine Frage von gestern nochmals durchgelesen hatte, kam sie doch recht mißverständlich rüber. Die Aussage meines Kollegen ist also Unsinn, denn wir hatten explizit über eine zurückzulegende Strecke (Gang zum Klohäuschen) gesprochen.

                1. Hallo Mechthild,

                  ... Die Aussage meines Kollegen ist also Unsinn ...

                  das würde ich so ohne weiteres nicht behaupten, denn wir haben bisher ja nur "berechnet", wie viel Regen den Läufer trifft. Jetzt muss als nächstes geprüft werden, was mit dem Regen passiert:

                  Zieht er in die Kleidung ein, oder prallt er ab?
                  Wie hängt die Wasseraufnahme von der Aufprallgeschwindigkeit der Tropfen ab?

                  Gruß, Jürgen

  3. moin!

    ist das ernsthaft ernst gemeint? fehlen jetzt keine PARAMETER? was ist rennen? UND worauf? das nasse moos in schwedens wäldern oder das laufband auf dem man steht, im eingeweide des frankfurter flugahfens, vieleicht sogar rennend entgegen der richtung die der strom schwimmt, die die technik dem laufband empfielt?

    WAS ALSO? WAS? WAS? WAS?

    !

    mfg torsten

    --
    Shakespeare sagt: To be or not to be / Sartre sagt: To be is to do / Camus sagt: To do is to be / Sinatra singt: Do be do be do
  4. Moin!

    ein Kollege erzählte mir, er habe im Fernsehen einen Bericht gesehen, indem dargestellt wurde, dass man mehr Wasser aufnimmt, wenn man durch den Regen rennt, als wenn man langsam geht. Ich würde dieser These durchaus zustimmen, da man durch die erhöhte Geschwindigkeit mehr Wasser von vorne abbekommt.

    Ich habe sowas auch mal gesehen, aber da meinten sie, dass das vor allem an dem Spritzwasser von der Straße liegt - weil man beim Rennen eben einfach heftiger in die Pfützen patscht als beim Gehen und ergo der untere Teil der Hose wesentlich nasser wird.

    Ich sagte darauf, dass es aber sicherlich eine Geschwindigkeit geben muss, bei der dieser Effekt nicht auftritt, bzw. rückläufig ist, also zum Beispiel 5-fache Schallgeschwindigkeit. Der Kollege und alle versammelten Anwesenden verneinten dies vehement. Je schneller man sich bewegt, desto mehr Wasser nimmt man im Regen folglich auf. Ich halte das für völligen Quatsch. Was sagen die Physiker zu diesem Problem?

    Wenn oben genanntes der Grund ist, stellt sich diese Frage so gar nicht mehr. Fußgänger erreichen solche Geschwindigkeiten nicht, und Düsenjäger o.ä. tapsen nicht in Pfützen rum.
    Da aber jedesmal ein anderer Grund genannt wird, weiß ich jetzt auch nicht, ob der o.g. der richtige ist. ^^

    Viele Grüße,
    Alexander

  5. Ich sagte darauf, dass es aber sicherlich eine Geschwindigkeit geben muss, bei der dieser Effekt nicht auftritt, bzw. rückläufig ist, also zum Beispiel 5-fache Schallgeschwindigkeit.

    Du meinst, daß man wieder weniger Wasser abbekommt oder daß man mit weiter steigender Geschwindigkeit das Wasser welches man mehr abbekommt weniger wird? Ich nehme an Du meinst ersteres.

    Grenzwertbetrachtung:

    Fall 1, Du bewegst dich unendlich langsam: Du bekommst unendlich viel Regen ab (fast alles direkt von oben).
    Fall 2, Du bewegst dich unendlich schnell: Du bekommst allen Regen ab (nur von vorn), der sich in dem Volumen aus deiner Silhouette und dem zurückgelegten Weg befindet.

    Dieses Volumen aus Fall 2 durchschreitet man aber bei jeder Geschwindigkeit größer Null, also fischt man auch bei jeder Geschwindigkeit diesen Regen aus der Luft.

    Unter der oft angenommenen aber relativ sinnlosen Voraussetzung, daß man sich eine bestimmte Zeit durch den Regen bewegt, bekommt man also mehr Wasser ab, wenn man sich schnell bewegt, da man mehr Volumen abfischt und die gleiche Menge von oben abbekommt wie bei geringerer Geschwindigkeit in der gleichen Zeit. Rückläufig ist da nichts.

    Unter der Voraussetzung, daß man eine bestimmte Strecke überwinden muß, bekommt man bei höherer Geschwindigkeit eine kleinere Menge Wasser ab, da man weniger Wasser von oben abbekommt aber das gleiche Volumen abfischt, wie bei geringerer Geschwindigkeit.

  6. Hallo,
    ich habe mal eine Offtopic-Frage zu Physik, vielleicht kann das jemand erklären. Folgendes hat sich gestern zugetragen:

    ein Kollege erzählte mir, er habe im Fernsehen einen Bericht gesehen, indem dargestellt wurde, dass man mehr Wasser aufnimmt, wenn man durch den Regen rennt, als wenn man langsam geht. Ich würde dieser These durchaus zustimmen, da man durch die erhöhte Geschwindigkeit mehr Wasser von vorne abbekommt.

    [...] Was sagen die Physiker zu diesem Problem?

    Zuerst müsstest Du noch präzisieren, ob Du Wassermenge pro Zeit oder Wassermenge pro Strecke meinst.

    Im Falle "Wassermenge pro Zeit" sollte die Wassermenge mit der Geschwindigkeit zunehmen, da zum Regen von oben noch ein Anteil hinzukommt, der von vorne kommt und zur Geschwindigkeit proportional ist (ob das Wasser bei sehr hohen Geschwindigkeiten durch Strömungseffekte um den Läufer herumgelenkt wird, wie jemand anders meinte, kann ich nicht beurteilen).

    Im Falle "Wassermenge pro Strecke" muss man zwischen der Wassermenge von oben und von vorn differenzieren:

    Die von vorn pro Zeit aufgenommene Menge ist in etwa proportional zur Laufgeschwindigkeit. Da bei einer vorgegebenen Strecke die Gesamtzeit jedoch reziprok zur Geschwindigkeit ist, gleicht sich dieser Effekt wieder aus, so dass die von vorn aufgenommene Gesamtmenge in erster Näherung konstant ist. Demgegenüber dürfte von oben immer gleich viel pro Zeit ankommen. Daher würde ich zu einer möglichst hohen Geschwindigkeit und gleichzeitig zu einer möglichst flachen Körperhaltung (evtl. schnelles Liegerad benutzen) raten ;-)

    MfG

    Andreas

    1. Hallo,

      Zuerst müsstest Du noch präzisieren, ob Du Wassermenge pro Zeit oder Wassermenge pro Strecke meinst.

      ok, es gibt ja hier jetzt ein paar völlig unterschiedliche Meinungen. Nochmal präzisiert: es geht darum, eine Strecke S bei völliger Windstelle zu überwinden, die beregnet wird. Die Frage ist nun, wer bekommt mehr Wasser ab: derjenige, der rennt (Spritzwasser nicht eingerechnet) oder der, der sich in Schrittgeschwindigkeit fortbewegt? Man stelle sich das "rennende" Objekt wie einen Schwamm dar, der die abgefangene Wassermenge "aufsaugt", sei es von oben oder von vorne. Spritzwasser wird wie gesagt nicht aufgesaugt.

      Um auf deine Frage konkret zu antworten: Wassermenge pro Strecke.

      Das mit der flachen Haltung ist natürlich schon mal ein gutes Gegenargument. Ein unendlich flacher Läufer sollte demnach von vorne gar kein Wasser abbekommen. Wäre er dazu noch (unendlich) schnell, auch von oben sehr wenig bzw. gar nichts ;)

      1. Hallo nochmal,

        das Ganze kann man auch nochmal mathematisch hinschreiben. Angenommen, der Fußgänger bewegt sich mit der (gleichförmigen) Geschwindigkeit v in X-Richtung und der Regen kommt mit der Geschwindigkeit vr senkrecht herunter. Wenn wir uns mit dem Fußgänger mitbewegen, hat der Regen relativ dazu die Geschwindigkeit (-v, -vr) (Vektor im x,z - Koordinatensystem).

        Um die Regenmenge pro Zeit auf die Flächen zu bestimmen, muss ich den Geschwindigkeitsvektor mit der jeweiligen Flächennormalen multiplizieren. Nehmen wir an, der Fußgänger ist "rechteckig" mit Fläche F1 als Oberseite und Fläche F2 als Vorderseite (in Laufrichtung).

        Dann beträgt die Regenmenge pro Zeit an den Flächen

        • Oben:  F1*vr
        • Vorne: F2*v

        Die Einheit ist jeweils m^3 / s. Man könnte das Ganze noch mit der Tröpchendichte in der Luft multiplizieren, dann erhält man tatsächlich die Anzahl der Regentropfen pro Sekunde.

        Wenn S die Gesamtstrecke ist, beträgt die Gesamtzeit t = S/v. Damit ergeben sich folgende Regenmengen pro Strecke:

        • Oben: F1*S*vr/v
        • Vorne: F2*S

        (hier ist die Einheit m^3).

        Der Anteil von vorne ist demnach unabhängig von der Lauf-Geschwindigkeit, der Anteil von oben nimmt dagegen reziprok mit der Laufgeschwindigkeit ab. Damit zeichnet sich die Rasierklinge mit Ultraschallgeschwindigkeit als eine mögliche Lösung ab... ^^

        Viele Grüße

        Andreas

  7. Hallo Mechthild,

    ... Je schneller man sich bewegt, desto mehr Wasser nimmt man im Regen folglich auf. ...

    einfaches Gegenbeispiel (aber keine Lösung): du stehst bei Windstille stundenlang im Regen ...

    Versuch einer einfachen Abschätzung:

    Laufgeschwindigkeit der Person: V
    Fallgeschwindikkeit des Regens: Vr
    Kein Wind
    Körperfläche von vorn: Fv
    Körperfläche von oben: Fo

    Winkel, mit dem der Regen auf den Körper trifft:
       Phi = atan(VR/V)

    Fläche, die dem Regen entgegengesetzt wird:
    F = Fv * cos(Phi) + Fo * sin(phi)

    Die Wassermenge, die man "abbekommt" ist auch Proportional zur Zeit, die man im Regen verbringt, also proportional zum Kehrwert der Geschwindigkeit. Setzt man dann noch Fv=1, Fo=0.1 und Vr=1, erhält man für die Wassermenge:

    M ~ (cos(atan(1/V))+0.1*sin(atan(1/V)))/V.

    Den Plot der Kurve sieht man hier

    http://www.j-berkemeier.de/FktPlot.html?(cos(atan(1/x))+0.1*sin(atan(1/x)))/x
    Bitte xmin auf 0.01 (fast stehen) und xmax auf 1 (so schnell wie der Regen fällt) setzen.

    Hiernach bekommt der schnellere weniger Regen ab, als der langsame. Der Effekt ist aber nicht besonders groß und Spritzwasser beim Rennen wird ihn leicht überdecken.

    Ich hoffe, ich habe jetzt keinen Quatsch gerechnet. Die Formel versagt auf jeden Fall für V = unendlich, da man mindestens das Wasser einsammelt, das sich im Volumen Fv * Weg befindet, also mehr als nichts.

    Gruß, Jürgen

    1. Hallo Jürgen,

      danke dir für deine kompetente Antwort. Meine Frage war ziemlich mißverständlich und ich denke, du warst auch der einzige, der gleich wußte, was ich meinte.

      ... Je schneller man sich bewegt, desto mehr Wasser nimmt man im Regen folglich auf. ...

      einfaches Gegenbeispiel (aber keine Lösung): du stehst bei Windstille stundenlang im Regen ...

      Da musste ich gerade nochmals sehr lachen. Ich hatte dieses Argument natürlich auch gebracht.. he he.

      grüße
      Pit

    2. hi,

      Ich hoffe, ich habe jetzt keinen Quatsch gerechnet.

      Ne, ich sehe das genauso: Im Ruhezustand kommt der Regen nur von oben, beim Laufen (Rennen) kommt er zusätzlich von vorn, jedoch verkürzt sich die Zeit es Ausgesetztseins. Die Wassermenge, die von vorn kommt, ist von der Geschwindigkeit (Rennen) unabhängig (behaupte ich).

      Grenzwertbetrachtung, v geht gegen unendlich ( v -> ∞ ): Die Wassermenge von oben geht gegen NULL und die Wassermenge von von wird ebenfalls zu NULL, weil die Zeit des Exponiertseins auch gegen NULL geht. So!11!

      Wenn v->0 geht, wird die Regenmenge unendlich groß, jedoch nur von oben und praktisch auch nur solange wie es tatsächlich regnet.

      Schlusfolgerung: Nimm die Beine in die Hand und bewege Deinen Hintern mit Lichtgeschwindigkeit, aber dalli, zack, zack, hehe ;)

      Und nochn Witz: Draußen schiffts wie die Sau, es klingelt, die Schwiegermutti steht vor der Tür und was sagt Hugo: "Oh, Mama, was stehst Du hier im Regen! Geh doch nach Hause!"

      Hotti

      1. Hallo,

        Und nochn Witz: Draußen schiffts wie die Sau, es klingelt, die Schwiegermutti steht vor der Tür und was sagt Hugo: "Oh, Mama, was stehst Du hier im Regen! Geh doch nach Hause!"

        ich weiß nicht, wie lang *der* Bart schon ist - aber das hat Diether Krebs schon als Sketch zusammen mit Beatrice Richter aufgeführt.

        Ciao,
         Martin

        --
        Der Alptraum jedes Computers:
        "Mir war, als hätte ich gerade eine 2 gesehen."
        Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
        1. Hallo Martin,

          Und nochn Witz: Draußen schiffts wie die Sau, es klingelt, die Schwiegermutti steht vor der Tür und was sagt Hugo: "Oh, Mama, was stehst Du hier im Regen! Geh doch nach Hause!"

          ich weiß nicht, wie lang *der* Bart schon ist - aber das hat Diether Krebs schon als Sketch zusammen mit Beatrice Richter aufgeführt.

          Du meinst wahrscheinlich den Skätsch mit Rudi C. und Bea R. wo die darauf bestanden haben die Spaghetti draußen zu essen. Mann, was haben wir gelacht ;)

          Hotti im Sturm

          Schwank aus meine Jugend: Kamerad Otto ist nicht zur Schule gekommen. Seine Ausrede: Es hat geregnet. Einfach genial!

    3. Om nah hoo pez nyeetz, JürgenB!

      Versuch einer einfachen Abschätzung:

      Dass Bradley so die Lichtgeschwindigkeit bestimmt hat, ist sicher bekannt.
      Falls nicht: Abberation (wikipedia), Die Gemeinsamkeit von Sternenlicht und Regen

      Matthias

      --
      1/z ist kein Blatt Papier.