Sven Rautenberg: braucht 64-Bit doppelt soviel Speicher wie 32-Bit?

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Moin!

Nicht ganz - 32-Bit-Windows kann 4 GiB direkt adressieren (PAE lassen wir jetzt mal außen vor) - 2 GiB für den User und 2 GiB für den Kernel, wobei sich dieses Verhältnis auf 3 und 1 GiB verschieben lässt (/3GB switch in der boot.ini)

Das, was es adressieren kann, wird aber eben nicht nur als RAM genutzt, sondern als Kommunikationskanal mit eingebauter Hardware.

Allerdings wird der zur Verfügung stehende Adressraum bereits durch andere Hardware wie z.B. der Grafikkarte belegt. Einfach formuliert belebt eine Grafikkarte mit 1 GiB eigenem Speicher auch diesen vom Hauptspeicher - allerdings tricksen die Grafikkarten hierbei, damit nicht gnadenlos im Hauptspeicher herumgesaut wird.

Grafikkarten verbrauchen in der Regel nicht den RAM-Speicher, den sie selbst mitbringen, im CPU-Adressraum - eher im Gegenteil. Gewöhnlich sind allerdings noch weitere Hardwareelemente eingebaut, die ebenfalls Informationen haben wollen und dafür physikalisch Adressbereiche belegen.

Je nach Hardware hat man unter Windows also bis zu 4 GiB zur Verfügung - mit einer bescheidenen Grafikkarte kommt man sehr Nahe an die 4 GiB ran.

Wenn man Tests glauben kann, wird ein Standard-Windows ohne PAE höchstens 3,5 GB anbieten, eher jedoch nur 3,25 GB.

Dabei liegt nichts "Brach" sondern wird nur bereits von "jemand anderem" genutzt.

Doch, das RAM, dessen Adressen stattdessen von der Hardware genutzt werden, liegt brach. Es ist installiert, aber nicht nutzbar. Der einzige Vorteil, den man daraus ziehen kann, ist die Optimierung des RAM-Zugriffs insgesamt, der bei zwei identischen Riegeln gleicher Größe entsteht.

- Sven Rautenberg