ok dann habe ich das anders verstanden bzw. verstehe ich teilweise vielleicht immer noch so. Du meinst für Desktop-PC wäre das nicht nötig weil es diese Vielfalt an Auflösungen und Größen, wie bei Handys nicht gibt?
Natürlich gibt es eine enorme Vielfalt bei Desktop-PCs. Man kann auch darüber streiten, ob ein Viewport-Tag nicht auch für Desktop-Browser sinnvoll wäre – als generelle Skalierungstechnik. Fakt ist, dass noch keine starke Notwendigkeit dafür gab, einen solchen einzuführen.
Der Viewport-Tag ist aus einer ganz bestimmten historischen Situation entstanden: Ein Desktop-Rechner war das verbreitetste Webzugangsgerät mit üblicherweise zwischen 800 und 1280 Pixel Viewport-Breite. Sämtliche Websites waren nicht etwa anpassungsfähig, sondern »optimiert«, d.h. festgezurrt auf eine Breite von 980 Pixeln. (Schon 2006 argumentierte ich gegen diese Praxis.)
Unter diesen Gegebenheiten wollte Apple das bestehende Web auf das iPhone bringen und gleichzeitig Anpassungen speziell für kleine Viewports ermöglichen. Also erfanden sie den virtuellen Viewport von 980px auf einem 320px-Gerät und den Viewport-Tag, um die Skalierung zu steuern. Der Viewport-Tag entstand also in Abgrenzung vom Desktop, weil für Desktop-Auflösungen optimierte Websites zuerst da waren.
Es wäre doch schön nicht mehr jedes kleine Element mit Größsenangaben vollzuspicken und dann noch seperate CSS für jedes Medium zu schaffen. Ein wirklich flexibeles gummiartiges Design für alle Ausgabemedien. Eine enorme Arbeitserleichterung.
Die gegenwärtige Leitidee ist Responsive Design. Klar, Media Queries ist eine der wichtigsten Techniken. Wenn man Media Queries intelligent einsetzt, so braucht man kein separates CSS für jedes Medium.
Es gibt noch weitere Techniken, um Anpassungsfähigkeit zu erreichen. Spaltenlayouts können Prozentwerte verwenden, oder auch Floats, die automatisch untereinander springen. Mit dem neuen CSS3-Layoutmodul Flexbox lassen sich anpassungsfähige Layouts auch ohne viel Media Queries bauen.
Man kann auch mit em- bzw. rem-Werten arbeiten und die Basisschriftgröße skalieren. Wie bei der Skalierung durch eine CSS-Transformation ist dazu ggf. eine JavaScript-Logik nötig.
Mathias